Telegram stellt sich gegen russischen Inlandsgeheimdienst
Der Betreiber des Messengers Telegram hat sich geweigert, mit dem russischen Inlandsgeheimdienst zu kooperieren und einen Einblick in bestimmte Konversationen zu gewähren. Jetzt droht dem Betreiber ein Bußgeld.
Bild-Quelle: Telegram
Trotz eines Bußgelds in der Höhe von umgerechnet 12.000 Euro weigert sich der Betreiber des Messengers Telegram weiterhin, mit dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB zu kooperieren. FSB hatte vom Betreiber Telegrams einen Einblick in bestimmte Konversationen zwischen ausgewählten Telefonnummern verlangt. Medienberichten zufolge möchte Pawel Durow, der CEO von Telegram, gegen die Entscheidung des Gerichts in Berufung gehen.
FSB soll bereits im Juli an Telegram herangetreten sein, es sei konkret um sechs Telefonnummern gegangen. Da sich bis zum Ablauf der durch FSB gesetzten Frist nichts getan hatte, schlug der Inlandsgeheimdienst schließlich den Rechtsweg ein. Durow zufolge sei der Wunsch nach einem Zugang zur privaten Korrespondenz ein klarer Schritt gegen die Rechte und Freiheiten der Bürger. Eine Herausgabe der Daten ginge mit einer Verletzung des in der Verfassung festgeschriebenen Telekommunikationsgeheimnisses einher.
Es ist nicht das erste Mal, dass Telegram mit den Behörden aneinandergerät. Erst im Sommer hatte der Messenger dem Druck der Behörden nachgegeben und sich als Informationsdienst registriert. Gleichzeitig hatte Telegram sich dazu bereiterklärt, gegen die Verbreitung von Propaganda, illegalen Inhalten und Spam vorzugehen. Da der Messenger in der Kritik steht, von Terroristen, Propagandisten und Kriminellen genutzt zu werden, ist er bereits in mehreren Ländern in das Visier der Behörden geraten.