Bayern bezieht Stellung in der Loot Box Debatte
Bayern bezieht Stellung in der Loot Box Debatte und der Games Bavaria Munich e.V. hat eine umfangreiche Pressemitteilung zu diesem Thema veröffentlicht. Am 29.11.2017 ist der bayerische Landtag in das Gespräch rund um Loot Boxes eingestiegen.
Bild-Quelle: Overwatch
Loot Boxes, auch Beuteboxen genannt - digitale Wundertüten, die Zusatzinhalte für Videospiele enthalten - , sind seit ihrer kontroversen Implementierung in dem Spiel “Star Wars: Battlefront 2” in aller Munde. Die Frage, wann und wie es sinnvoll ist, sie anzubieten, ist ein weitreichendes Thema zu dem es in den vergangen Tagen viel Hektik, Populismus und Verwirrung gab.
Am 29.11.2017 ist der bayerische Landtag in das Gespräch rund um Loot Boxes eingestiegen. Die CSU und die SPD haben mit jeweils eigenen Anträgen zu einer allgemeinen Debatte angeregt und die Staatsregierung aufgefordert sich daran zu beteiligen. In ihren Entwürfen setzten sich beide Parteien für einen zeitgemäßen Jugendschutz ein, der sich auch mit Loot Boxes beschäftigt. Die CSU fordert zusätzlich das Thema in der Ausbildung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen aufzugreifen. Beide Anträge wurden vom Landtag angenommen.
Der GBM - Games Bavaria Munich e.V. - unterstützt diese Initiative und sieht darin eine Fortsetzung der guten Zusammenarbeit zwischen Gamesbranche und Politik in Bayern. “In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam viel erreicht und einen wachsenden Wirtschaftssektor geschaffen.” sagt Hendrik Lesser, Geschäftsführer des GBM, dazu. “Computer- und Videospiele sind nicht nur ein wichtiges Kulturgut, sondern auch immer wieder Innovationstreiber bei Technik, Worldbuilding und Geschäftsmodellen. Es ist richtig diese Entwicklungen im Alltag kritisch zu begleiten, denn wie sie funktionieren, beim Spieler ankommen und welche Effekte sie erzielen zeigt sich oft erst in der Praxis komplett. Dies muss allerdings mit Bedacht passieren, damit die Innovationskraft der Branche am Ende nicht unter einem Berg an Überregulierung begraben wird.”
Daher ist es wichtig, dass der Landtag sich für einen Austausch und gegen einen Vorstoß der Freien Wähler entschieden hat. Anstatt sich mit der Thematik der Loot Boxes zu beschäftigen, sah dieser ein pauschale Einstufung von ihnen als jugendgefährdend vor. Aus Sicht des GBM handelt es sich hier jedoch um eine komplexe Frage, bei der sich eine wirkliche Lösung nur mit Sorgfalt finden lässt.
In Deutschland verfügen wir über einen umfangreichen Jugendschutz, den es auch gilt bei Bedarf zu überprüfen und anzupassen. Der GBM stellt sich dieser Verantwortung und begrüsst die Initiative des bayerischen Parlaments konstruktiv vorzugehen. Gemeinsam mit der Staatsregierung gilt es nun zu klären, ob hier Handlungsbedarf besteht und wie konkrete Maßnahmen aussehen könnten.
Quelle: Pressemitteilung