iPad Air Testberichte: Das sagt die Fachpresse
Seit dem 1. November ist das neue iPad Air im Handel erhältlich und natürlich gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Testberichten für das Tablet. Wir haben uns einige davon angeschaut und fassen die Ergebnisse zusammen.
Apple hat seinem iPad eine neue Version verpasst und bringt in der fünften Generation mit dem
iPad Air ein besonders schlankes und leichtes Modell auf den Markt. Seit dem 1. November ist das Gerät erhätlich und natürlich haben sich alle großen Tech-Seiten und –Redaktionen das Tablet angeschaut. Wir haben uns durch die Testberichte von The Verge, Engadget, Ars Technica und c’t gewühlt um herauszufinden, was die Autoren von Apples neuester iPad-Version halten.
Äußerlichkeiten
Was bei Apples neuem iPad natürlich als erstes auffällt ist das geringere Gewicht und die etwas kleineren Maße, die dazu führen, dass das Tablet noch besser in der Hand zu halten ist. Oft fällt der Vergleich, dass das iPad Air wie ein etwas größeres iPad mini wirkt, aber Brad Molen von Engadget hebt hervor, dass der Aluminium Unibody keineswegs billig wirkt. Dabei bleiben wichtige Elemente wie der Homebutton und die Tasten immer noch an den selben Stellen, sodass auch das iPad Air ein „echtes“ iPad ist.
Display
Natürlich gehört auch beim iPad Air wieder ein 9,7 Zoll Retina Display mit einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixel dazu. Das Display ist dem der vorherigen iPad-Generation recht ähnlich und liefert immer noch dieselbe hohe Qualität. Nilay Patel hebt für The Verge auch die geringe Blickwinkelabhängigkeit des iPad Air hervor. Auch c’t bestätigt dies in seinem Test. Keiner der Tester hat wirklich etwas am Bildschirm des Gerätes auszusetzen; allerdings weißt Andrew Cunningham auch darauf hin, dass Apple eine kleine Lücke zwischen dem LCD und der Glasabdeckung gelassen hat, was den Farben und dem Kontrast leicht schadet.
Geschwindigkeit
Das neue iPad Air nutzt den selben A7 Chip wie das iPhone 5S und wird ebenfalls mit 1 GB Ram verkauft. Tomas Rudl schreibt im c’t-Test, dass das iPad Air leicht hinter den Benchmarks des neuen iPhones zurückliegt, führt dies aber auf das größere Display zurück. Die von Engadget veröffentlichten Benchmarks bestätigen dies aber nur teilweise. Gleichwohl lässt sich dies im alltäglichen Betrieb kaum feststellen, denn alle Anwendungen laufen flüssig und problemlos auf dem neuen iPad. Einzig die Möglichkeit zu mehr Multitasking wird im Testbericht von The Verge bemängelt; schließlich soll ein Tablet in vielen Bereichen als Ersatz für einen Laptop herhalten.
Kamera
Traditionell sind die Kameras der iPads etwas schlechter als die der iPhones. Andrew Cunningham ordnet die 5 Megapixel-Kamera des iPad Air zwischen der des iPhone 4 und des 4S ein. Da das Gerät über keinen LED-Blitz verfügt, gibt es in dunklerer Umgebungen leicht rauschende Bilder. Auch der Test von c’t weißt darauf hin, dass die Kamera nur für Videotelefonie und gelegentliche Schnappschüsse reicht. Zudem schreibt Ars Technica zu recht, dass ein Tablet nicht wirklich als Kamera-Ersatz gedacht ist; mal ganz abgesehen davon, dass es ein sehr ulkiges Bild abgibt, wenn man sein Tablet als Kamera nutzt.
Akkulaufzeit
Obwohl das iPad Air deutlich leichter geworden ist, so ging dies nicht zu Lasten der Akkulaufzeit. The Verge spricht von 10 Stunden Laufzeit bei kontinuierlicher Benutzung. Auch in der c’t Redaktion konnte man mit dem Gerät gut 9 Stunden lang Filme schauen. All das machen das iPad Air zu einem der langlebigsten Tablets auf dem Markt, für das man bei normalem Gebrauch selten nach einer Steckdose suchen muss.
Sonstiges
Nachdem Apple zusammen mit seinem neuen iPhone 5S TouchID eingeführt hat, sind alle Tester ein wenig davon enttäuscht, dass diese Funktion nicht auch Eingang in das neue iPad Air gefunden hat. Allerdings hebt Nilay Patel völlig zu Recht hervor, dass man sein iPhone wohl deutlich öfter entsperren muss als sein iPad, sodass dies nur marginal negativ auffällt.
Was dagegen sehr wohl ins Gewicht fällt, ist der Preis. Das Einstiegsgerät mit 16 GB schlägt schon mit 479 Euro zu Buche; und das ohne Modul für mobilen Internetzugang. Wer dies haben möchte, muss gar 599 Euro für die kleinste Variante zahlen. Was die Tester noch dazu anmerken: 16 GB ist recht wenig Speicherplatz, vor allem wenn man alle nun kostenlos herunterladbaren Softwarepakete nutzen möchte. Deshalb sollte es am besten eine größere Version sein, die entsprechend mehr kostet.
Zudem kämpfen auch die Tester mit den Tücken von iOS7 und man merkt mitunter, wer auch auf dem iPhone mit der neuesten Betriebssystem-Version zufrieden ist und wer nicht. Zum Testzeitpunkt gibt es noch einige kleinere Softwareprobleme; beispielsweise sind Apps bei häufigem Wechsel zwischen Porträt- und Landscape-Modus verwirrt. Doch dies fällt kaum ins Gewicht, denn im Große und Ganzen läuft das iPad Air auch softwareseitig rund.
Heftige Kritik muss Apple nur in Sachen Reparatur und Wiederverwertbarkeit einstecken, denn iFixit hat auch das neueste Apple-Tablet auseinandergenommen. Da das Gerät überall verklebt ist, haben Nutzer kaum eine Chance, ihr iPad Air auseinanderzunehmen und zu reparieren. Und auch der Wiederverwertung bzw. Entsorgung ist dies alles andere als zuträglich.
Fazit
Wenig überraschend ist das neue iPad Air für alle Tester das bisher beste von Apple veröffentlichte Tablet. Allein das Gewicht und die Akkulaufzeit sind deutliche Verbesserungen. Und auch das Display gehört wieder zum Besten, was man derzeit auf dem Markt bekommen kann. Allerdings scheiden sich die Geister daran, ob es sich für alle Nutzer lohnt, das Gerät zu kaufen. Wer noch kein iPad besitzt oder nur ein älteres Modell hat, der kann trotz des hohen Preises nach Meinung der Tester zugreifen. Wer dagegen das letztjährige iPad 4 sein Eigenen nennt, braucht nicht unbedingt ein neues Gerät. Hier ist der größte Unterschied die leicht höhere Akkulaufzeit und das Gewicht; gleichwohl sind diese beiden Aspekte in diesem Fall nicht unbedingt für eine Kaufempfehlung ausreichend.
The Verge (Review von Nilay Patel)
Engadget (Review von Brad Molen)
Ars Technica (Review von Andrew Cunningham)
c’t Ausgabe 24/2013 (Testbericht von Tomas Rudl)
iFixit (iPad Air Teardown)