Facebook: Hersteller von Smartphones erhalten Zugriff auf Nutzerdaten
Als das weltweit dominierende soziale Netzwerk gab Facebook ausgewählten Handy- und Geräteherstellern einen Einblick in die Daten der User. Für Hersteller wichtige und sehr nützliche Informationen über die eigenen Kunden.
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Wie unter anderem The New York Times berichtet, hatte Facebook in der Vergangenheit Vereinbarungen getroffen, die sämtlichen Herstellern von Handys sowie anderen Geräten einen Zugriff auf große Mengen an Nutzerdaten ermöglichen. In den letzten zehn Jahren hat Facebook mit mindestens 60 Geräteherstellern, darunter auch Apple, Samsung und Microsoft, Daten-Sharing-Partnerschaften geschlossen.
Nach dem jüngsten Datenskandal Facebooks hat das Unternehmen im April damit begonnen, die Verträge mit den Herstellern der Endgeräte neu abzuwickeln. Der Geltungsbereich einiger Vereinbarungen wurde bisher nicht bekannt, was hinsichtlich der Einhaltung des im Jahr 2011 erteilten Dekrets mit der Federal Trade Commission Schwierigkeiten geben könnte. Hierbei verpflichtete sich Facebook die Datenschutzeinstellung seiner Nutzer bezüglich der Weitergabe dieser Daten an Dritte einzuhalten.
Mindestens 22 der rund 60 Verträge zwischen Facebook und den Herstellern sollen nicht mehr aktuell sein. Die meisten Data-Sharing-Partnerschaften sollen jedoch bestehen bleiben. Die Verantwortlichen beteuerten, dass die Art von Zugang, wie sie Cambridge Analytica 2014 ausgenutzt hat, im nächsten Jahr unterbunden werden soll indem es den Entwicklern untersagt wird, die Daten von den Freunden der User zu sammeln.
Laut Serge Engelman, der als Datenschutzforscher an der Universität in Kalifornien tätig ist, könnte man meinen, dass Facebook oder der Gerätehersteller vertrauenswürdig sei. Das Problem liege allerdings darin, dass zunehmend mehr Daten auf den Geräten gesammelt werden. Wenn dann Apps den Zugriff auf diese Daten erhalten, entstehen bedenkliche Sicherheits- und Datenschutzrisiken.