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Preview: Flyne

Nachdem Entwickler Joaquim Verges mit seinem Android-Twitter-Client Falcon Pro für Aufmerksamkeit gesorgt hat, versucht er sich nun mit Flyne an einem Offline-Reader für Nachrichten, der seine Artikel unter anderem wieder über Twitter bezieht.
Von am 17.11.2013
Mit Flyne hat Entwickler Joaquim Verges nach Falcon Pro eine neue App veröffentlicht. Diesmal widmet er sich dem Lesen von Nachrichten; allerdings kann er auch bei Flyne nicht ganz die Finger von Twitter lassen, wie unser Bericht zeigt.

Artikelansicht

Vergleich zwischen der Artikelansicht auf dem Smartphone (Nexus 4 links) und dem Tablet (Nexus 7 2013 rechts).
Die Artikel werden grundsätzlich im Vollbild-Modus angezeigt, sodass jeweils nur ein Artikel auf einmal gelesen werden kann. Ein Swipe nach rechts oder links blättert zum vorherigen oder nachfolgenden Artikel; ein Swipe vom rechten oder vom linken Rand hin in die Mitte ruft die Menüs auf. Auf der rechten Seite wird eine Listenübersicht aller Artikel aufgerufen, sodass man schnell hindurchscrollen kann. Hier werden nur die Teaser-Grafiken der Artikel und die Überschriften angezeigt. Auf der Linken Seite sind die Quellen aufgelistet, aus denen Flyne seine Artikel bezieht. Die Einzelnen Feeds können separat ausgewählt und betrachtet werden; zudem gibt es einen Zähler, der die Zahl der ungelesenen Artikel angibt.

Grundsätzlich ist Flyne als kostenlose App im Google Play Store verfügbar. Wer sich die App aber installiert, kann damit nur vordefinierte Feeds zu bestimmten Themenbereichen lesen. Wer personalisierte und individuell zusammengestellte Nachrichten möchte, muss etwas Geld in die Hand nehmen und die beiden Premium-Funktionen Twitter- und Feedly-Integration freischalten. Dadurch können News, die in der eigenen Twitter-Timeline auftauchen integriert werden. Außerdem lassen sich dann bereits abonnierte Feedly-Feeds anzeigen.



Offline-Twitter
Wer sich Nachrichten aus seiner Twitter-Timeline anzeigen lassen möchte, kann nach dem Kauf des Premiumfeatures wahlweise seine komplette Timeline integrieren, oder auf seine Listen zugreifen. Letzteres ist aber, je nach Zusammenstellung der eigenen Timeline mitunter sinnvoller, da man auf diese Weise auch selbst nach einzelnen Themenbereichen sortieren und nur bestimmte Personen in Flyne anzeigen lassen kann. So vermeidet man, dass die Instragram-Fotos vom Mittagessen der Freunde zwischen den News auftauchen.



Die eigentliche Stärke von Flyne ist die Tatsache, dass der Reader Webseiten nach der Synchronisation offline bereitstellt, sodass man diese auch ohne einer bestehenden Internetverbindung lesen kann. Dazu synchronisiert Flyne die Feeds und lädt die benötigten Daten herunter; wahlweise automatisch oder manuell. Das verlief in unseren Tests recht flott und funktionierte weitgehend problemlos. Smartphone-Nutzer können zudem in den Optionen festlegen, dass die automatische Synchronisation nur im Wifi ausgeführt wird, was das eigene Datenvolumen schont.

Die Artikelansicht liefert zunächst eine Teasergrafik am oberen Rand, gefolgt von Informationen zur Quelle und Zeit, der Überschrift und dem Text des Artikels. Zudem lässt sich mit dem „Night Mode“ ein dunkler Theme auswählen, was gerad ein dunklen Umgebungen sehr viel angenehmer ist. Aber nicht immer werden die Artikel vollständig angezeigt; mitunter bekommt man nur einen kleinen Abschnitt, wie man es aus RSS-Reader gewohnt ist, und muss für den restlichen Artikel die Seite besuchen. Dazu bietet Flyne unter dem Artikel auch die Funktion, den Artikel im Original anzuschauen. Mitunter werden zudem auch Steuerelemente und Links der Seiten angezeigt, sodass Links zu Tags, anderen Artikeln oder verschiedenen Funktionen mit auftauchen. Diese sind aber klar als Links gekennzeichnet, sodass man sie von dem eigentlichen Artikel unterscheiden kann.



Mit einem neuen Update hat der Entwickler zudem eine Widget für Flyne hinzugefügt, das es erlaubt, auch vom Homescreen aus durch die Artikel zu scrollen. Optisch erinnert dies an das Google Play Bücher Widget und zeigt nur die Teasergrafik und den Titel an. Wie sinnvoll dies ist, hängt vom Nutzungsverhalten eines jeden Einzelnen ab; wir haben das Widget so gut wie nie verwendet.

Noch nicht fehlerfrei
Was bislang fehlt, ist allerdings ein Account-System, sodass man bei jedem neuen Gerät zunächst seine Feeds manuell wieder zusammensuchen muss. Das lässt sich zwar mit der Feedly-Synchronisation ein Stück weit umgehen; wer allerdings Feedly nicht nutzt, muss sich auf jedem Gerät erneut mit Twitter verbinden und aus den voreingestellten Feeds seine gewünschten auswählen.

Zudem ist Flyne derzeit keineswegs fehlerfrei. Immer wieder berichten Nutzer über Probleme wie doppelt oder mehrfach auftauchende Artikel und mitunter auch Darstellungsprobleme der Texte. Zudem sind die Angaben über noch nicht gelesen Artikel nicht immer zuverlässig und mitunter kommt es zu Abstürzen. Da Flyne zudem nicht den Status der aus Feedly bezogenen Artikel zu übernehmen scheint, werden bereits im Reader gelesene Artikel in Flyne erneut angezeigt, was gerade Newsjunkies nicht gefallen dürfte.

Trotzdem arbeitet der Entwickler, wie auch schon bei Falcon Pro, immer weiter an dem Produkt und veröffentlicht regelmäßig Updates, die neue Features hinzufügen und Probleme beheben. Außerdem ist die App offiziell noch im Beta-Status, weshalb Bugs von vornherein nicht ausgeschlossen sind.

Was derzeit noch definitiv fehlt, ist der Landscape-Modus, der vor allem in Zusammenhang mit Tablets sinnvoll wäre. Zwar war dieser in den frühen Versionen enthalten; allerdings hat der Entwickler diesen dann wieder entfernt, da er wahrscheinlich noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden war. So bleibt Tablet-Besitzern derzeit nur die Möglichkeit, die Artikel im Portrait-Mode zu lesen.

Hinweis: Diese Preview ist auf Basis der Version 0.9 von Flyne entstanden.

Meinung: Flyne ist für Newsjunkies sicher kein Ersatz für RSS-Reader wie Feedly oder Digg. Allerdings ist es eine schöne Möglichkeit, seine beliebten Nachrichtenseiten bequem zu lesen; auch wenn man keine Internetverbindung hat. Wer Flyne aber effektiv nutzen möchte, sollte das Geld in die Twitter- bzw. Feedly-Integration investieren, denn die vom Start weg enthaltenen Feeds sind mitunter etwas einseitig und entsprechen sicher nicht den Lesegewohnheiten aller Nutzer. Vor allem gefallen uns das schlichte Design und die einfache Bedienung; trotzdem hätten wir uns aber gelegentlich etwas mehr Einstellungsmöglichkeiten gewünscht, um das Aussehen und Verhalten anzupassen. Wer über einige Bugs hinwegsehen kann, kann Flyne aber durchaus als Flipboard-Ersatz testen.
Tags: Tech, Flyne
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