Medienboard fördert Innovative Audiovisuelle Inhalte mit 655.000 Euro
Entdecker- und Survival-Games, History, Mystery und Thriller: Das Medienboard unterstützt in seiner Herbstförderrunde Innovative Audiovisuelle Inhalte in Höhe von 655.000 Euro.
Bild-Quelle: Medienboard Berlin-Brandenburg
Das Medienboard hat in seiner dritten Förderrunde 2018 acht Projekte im Bereich Innovative Audiovisuelle Inhalte mit 655.000 Euro gefördert. Darunter den zweiten Teil des Erfolgstitels „The Curious Expedition“ und eine VR-Experience zur Serie „Der Pass“ (Sky). Helge Jürgens, Geschäftsführer Medienboard Berlin-Brandenburg: „Es freut uns zu sehen, dass die von uns geförderten Spiele so erfolgreich sind, dass die Entwickler*innen bereits an den Nachfolgern arbeiten. Und ‚Games meets Serie‘: Die Synergien mit klassischen Formaten werden immer häufiger entdeckt, wie die VR-Experience zur neuen Sky-Serie ‚Der Pass‘ zeigt."
Das PC-Adventure-Game „The Curious Expedition“ von Maschinen-Mensch geht in die nächste Runde: „The Curious Expedition 2“ (150.000 Euro) ergänzt die bekannte Spielmechanik mit spannenden neuen Ideen. Maschinen-Mensch (Mitgründer des Indie-Game-Kollektivs „Saftladen“) erhielten für den ersten Teil zahlreiche Nominierungen und Preise, u.a. den Deutschen Entwicklerpreis, und konnten dank mehr als 150.000 Verkäufen ihre Förderung an das Medienboard zurückzahlen.
Ferne Welten lassen sich auch bei „Lost Ember“ (150.000 Euro) entdecken: In dem atmosphärischen Adventure-Game schlüpfen die Spieler in die Gestalt eines Wolfes und weiterer Tiere, die sie auf ihrer Reise treffen. Dabei gilt es, das mysteriöse Schicksal des Volkes der Yanrana zu lüften. Mooneye Studios wird für die Produktion des Games für PC und Konsole Teil der Berliner Indie Dev Community.
In dem Survival-Game „Lost at Sea“ von Headup (100.000 Euro) treibt der User mit seinem Boot auf die offene See hinaus und kämpft gegen Witterung, Hunger und Einsamkeit um sein Überleben. Die auszuführenden Handlungen sind als action-fokussierte Events gestaltet, bei denen Logik- und Kombinationspuzzles im Mittelpunkt stehen. Aufgabe ist es, mit den auffindbaren Ressourcen zu überleben und an Land zurück zu finden. Headup arbeitet für das Spiel für PC und Konsole mit Studio Fizbin zusammen.
„Pagan Peak VR“, AnotherWorld (100.000 Euro), ist die Roomscale-VR-Experience zur Thrillerserie „Der Pass“. Bei Roomscale-Erlebnissen können Spieler*innen sich frei im Raum bewegen, während dies in der virtuellen Umgebung widergespiegelt wird. Die achtteilige Serie „Der Pass“ wird von Wiedemann & Berg produziert und erzählt die Geschichte eines österreichisch-deutschen Ermittlerduos, das rätselhafte Mordfälle im Grenzgebiet aufklärt. Die Ausstrahlung ist für 2019 auf Sky geplant. „Pagan Peak VR“ soll zum Start der Serie erscheinen und nimmt deren Erzählwelt auf: Der User macht sich auf eine dunkle Reise in die menschlichen Abgründe. Gefangen genommen vom Krampuskiller muss er tief in die Psyche des Mörders eindringen, um zu überleben.
In die Große Synagoge von Aleppo, die vor 1200 Jahren erbaut wurde, 1947 niederbrannte und während des syrischen Krieges 2015/16 vollständig zerstört wurde, führt uns die Roomscale-VR-Experience „Place“ von High Road Productions (25.000 Euro). Mithilfe von Photogrammetry und 3D-Modellierung werden die letzten schwarz-weiß-Fotografien von 1947 und damit auch der prächtige Bau, die Bewohner*innen und Geschichten der einstmals pulsierenden Handelsstadt wieder zum Leben erweckt. Die Auswertung ist in verschiedenen Museen und Bildungseinrichtungen geplant.
Die preisgekrönte (u.a. Rose D’Or) VR- und AR-Experience „The Enemy“ von Karim Ben Khelifa und Camera Lucida wird von Retune und Selektor (20.000 Euro) für den deutschen Markt koproduziert. „The Enemy“ lotet Feindbilder aus und verschiebt Perspektiven: Die interaktive VR-Installation platziert den User zwischen zwei verfeindete Kämpfer der Konflikte in El Salvador, Kongo und Israel/Palästina und lässt ihn durch seine Position die Situation beeinflussen. Das Projekt wurde bereits erfolgreich in Frankreich, Kanada, den USA und Israel gezeigt.
Die virtuelle Welt des Origamis entfaltet die Roomscale-VR-Experience „Paper Doll Origami“ (60.000 Euro) des Animations- und Visual-Effects-Studios, MovieBrats Studios in Koproduktion mit dem US-amerikanischen Transmedia Story Studio Little Giant Wolf. Die interaktive Experience lässt zwei User jeweils die Rolle eines Puppenmachers und einer Anziehpuppe einnehmen und sie beim eingeplanten Rollentausch unterschiedliche Beziehungsdynamiken durchleben. Der Perspektivwechsel soll das Bewusstsein und die Toleranz gegenüber anderen Individuen stärken.
Im Location-basierten Massive-Multiplayer-Game „Super Skuttle World“ von Tikaro (Prototypenförderung 50.000 Euro), betreuen und versorgen die Spieler kleine Kreaturen, die mittels Augmented Reality zunächst die eigene Wohnung und dann die ganze Stadt bevölkern. Die Ressourcen werden dabei in der Umgebung gesammelt, wobei es kompetitiv aber auch kooperativ zugehen kann. Die Skuttles verkörpern das Prinzip von „Pokémon Go“ und verknüpfen dies mit Basenbau und einer Prise „Tamagotchi“. Dabei verschmilzt das Handy des Users mit dessen Umgebung zu einer eigenen Spielwelt.
Quelle: Pressemitteilung