Netflix will sich auf dem Markt für Videospiele positionieren
Netflix ist der Platzhirsch unter den Streamingdiensten - noch! Immer mehr neue Portale kommen auf den Markt und greifen sogar Blockbuster ab, die es sonst nur bei Netflix zu sehen gab. Der Streamingdienst reagiert und versucht, sich auf dem Markt für Videospiele zu positionieren.
Bild-Quelle: Netflix
Immer mehr Streamingdienste schießen aus dem Boden. Große Hollywood-Studios wie Disney oder Warner Bros ziehen ihre Produktionen bei Anbietern wie Netflix ab und bieten sie auf ihren eigenen Portalen an. Da wird es langsam schwer für den Platzhirsch, sich mit teuren Eigenproduktionen und einer bunten Vielfalt lizensierter Serien und Filmen weiterhin als Marktführer zu behaupten. So hat Netflix sich ein zusätzliches Feld gesucht, das der Videospiele, auf dem sich der Streamingdienst in Zukunft positionieren will.
Schon in der letzten Zeit hat man diese Tendenzen zu Spielen bei einigen Eigenproduktionen sehen können, denn Netflix experimentierte immer wieder mit interaktiven Inhalten. So gibt es zum Beispiel auch für die Serie Unbreakable Kimmy Schmidt demnächst ein interaktives Finale (
Newsslash berichtete). Doch das allein ist natürlich noch nicht alles. Wer auf den Videospielemarkt will, muss auch richtige Spiele anbieten.
Genau das tut Netflix auch mit drei Titeln, die in den nächsten Monaten Premiere feiern werden. Das Rollenspiel zur Serie The Dark Crystal:Age of Resistance ist eines der laufenden Projekte. Im nächsten Jahr soll ein Mobile-Game zu Stranger Things erscheinen und schon am 4. Juli kommt ein Adventure-Game für alle Plattformen zum Start der neuen Staffel.
Mit dem neuen Feld der Spiele will Netflix vor allem eines: ein jüngeres Publikum an sich ziehen. Um noch weiter zu wachsen, müssen neue Inhalte geboten werden, warum also nicht in Form von Spielen. Geld für dieses Experiment ist da. Wenn der Versuch scheitert, wird kaum Schaden auf Netflix fallen, denn in der Spielewelt werden die Produktionen des Streamingdienstes wohl zunächst erst mal nicht auffallen. Zur Not macht man eben weiter wie bisher: mit Verfilmungen von Spielen und interaktiven Inhalten, was auch ein Teil der Strategie der Verknüpfung von Serien und Charakteren mit zusätzlichen Angeboten zur Verbesserung der Fankultur ist. Wird die Spieleoffensive allerdings ein Erfolg, dann dürften die Spiele die Kassen von Netflix gut füllen.
Beim Versuch, sich auf dem Spielemarkt zu positionieren, ist aber nicht nur Geld die Motivation. Es geht vor allem um Bildschirmzeit. Wer nicht Netflix schaut, der zockt wahrscheinlich. Es sei denn, es gibt tatsächlich noch junge Menschen, die ihre Zeit nicht ausschließlich vor dem Monitor verbringen. Doch diejenigen, die es tun, will Netflix nicht an die Spieleindustrie abgeben. Ist doch besser, sie spielen Netflix-Games statt Fortnite.