Macht wachsende Konkurrenz auf dem Streamingmarkt Netflix wählerischer?
Netflix gibt jedes Jahr Milliarden für Content aus, doch so manches Geld entpuppt sich da als Fehlinvestition, wie das gefloppte Triple Frontier. Daher gibt es Gerüchte, dass der Streamingdienst seine Investmentstrategie etwas ändern will, um zukünftig weniger Geld in den Sand zu setzen. Doch stimmen diese Gerüchte?
Bild-Quelle: Netflix
In Zeiten zunehmender Konkurrenz ändert man ab und an mal seine eigene Strategie, um weiterhin oben mitzuspielen. Zunehmende Konkurrenz gibt es auch auf dem Streaming-Markt und Gerüchte sowieso. Gerade machen ein paar Einschätzungen und Statements die Runde, laut derer sich Netflix Gedanken macht, die Budgets für Eigenproduktionen besser im Blick zu haben und anders zu verteilen. Der Platzhirsch unter den Streamingportalen wolle zukünftig wählerischer bei der Auswahl teurer Eigenproduktionen werden, um weniger Geld durch Flops in die Luft zu blasen. Als Negativbeispiel wurde unter anderem Triple Frontier genannt. Doch stimmt das wirklich, was man da so hört?
Ein Sprecher von Netflix hat die Gerüchte der Neuausrichtung der Investmentstrategie, die angeblich Unternehmenschef Ted Sarandos selbst hochrangigen Funktionären mitgeteilt haben soll, dementiert. „Es wurden keinerlei Veränderungen an unseren Produktionsbudgets vorgenommen und auch keine Verschiebungen mit Blick auf die Sorte von Projekten, in die wir investieren oder die Art und Weise, wie wir jene bestellen.“ Der CEO zu dem angeblichen Negativbeispiel Triple Frontier: „Wir sind unglaublich stolz auf 'Triple Frontier', einer unserer beliebtesten selbstproduzierten Filme.“ Mehr als 63 Millionen Mitglieder hätten den Film bislang gesehen.
Also alles nur heiße Luft in Kaminzimmergesprächen? Branchenexperten vermuten auch, wenn Netflix dementiert, dass der Streamingdienst ein neue Strategie plant. Wurden in den letzten Jahren sehr viele Dollar in die Hand genommen, um sich mit großartigen Produktionen wie beispielsweise Roma auf dem Markt als ernstzunehmender Disruptor zu positionieren, was ja auch gelang, könne nun Gewinnmaximierung im Fokus stehen. Das würde bedeuten, dass Netflix auf Experimente eher verzichten würde, und sich auf erfolgversprechende, erprobte Formate konzentrieren könnte. Doch, ob Netflix das wirklich anstrebt, ist unklar. Eine gesunde Mischung wäre wohl optimal, denn nur ausruhen auf Nischen und erprobten Formaten kann eigentlich auch keine Langzeitstrategie sein und würde den derzeitigen Erfolg und Aufstieg zum ernstzunehmenden Serien- und Filmemacher wohl eher wieder schädigen.