Bastei-Lübbe setzt Verkaufspläne für Daedalic aus
Schon seit dem letzten Jahr ist Bastei-Lübbe auf der Suche nach einem Käufer für die Tochter in der Gamesbranche, dem Hamburger Studio Daedalic. Nun hat der Verlag die Pläne, das Unternehmen zu verkaufen erst einmal ausgesetzt. Der Grund dafür ist der neue Blockbuster am Spielehimmel: Lord of the Rings: Gollum.
Bild-Quelle: Daedalic Entertainment
In den letzten Monaten war der Vorstand von Bastei-Lübbe damit beschäftigt, Zukunftsperspektiven für den Hamburger Publisher und Entwickler Daedalic abzutasten. Zur Debatte standen Joint Venture, Beteiligung, oder aber Verkauf der Spieleschmiede. Begründet hat dies der Verlag, der jeweils 51 Prozent an der Daedalic Entertainment GmbH und an der Daedalic Entertainment Bavaria GmbH hält, mit den stetig steigenden Investitionen in Spiele-Projekte und der Internationalisierung der Spielebranche.
Nun aber liegen die Verkaufspläne erst einmal auf Eis, wie der neue Geschäftsbericht von Bastei-Lübbe offenbart. „Wir haben diesen Prozess vorerst unterbrochen, um uns auf die Realisierung eines globalen Blockbusters zu konzentrieren: Lord of the Rings (Herr der Ringe). Die Ankündigung dieser Lizenz hat ein weltweites Medienecho ausgelöst und bedarf nun der Konzentration der Kräfte.“ Lord of the Rings:Gollum wurde im März angekündigt und soll im Jahr 2021 für PC und Konsole erscheinen.
Die Umsetzung von Herr der Ringe als Spiel ist das bisher größte Projekt der Hamburger. Das Budget soll jenseits der 5 Millionen Euro liegen, wie Daedalic-Chef Carsten Fichtelmann verrät. Bastei-Lübbe erwartet durch die Games-Sparte für das Geschäftsjahr 2019/2020 einen Umsatz von 11 bis 12 Millionen Euro. Im letzten Jahr brachten Titel wie “Die Säulen der Erde” oder “Long Journey Home” satte 9 Millionen Euro in die Bilanz von 95 Millionen Euro des Verlags ein. Der nun erwartete Zuwachs soll vor allem durch eine weitere Kooperation zustande gekommen, die Daedalic als Publisher fungieren lässt.
Und auch insgesamt geht es mit Bastei-Lübbe wieder aufwärts. Restrukturierungsmaßnahmen und strategische Neuausrichtung zeigen erste Erfolge oder wie der CEO von Bastei-Lübbe Halff sagt: “Der Boden ist bereitet, es kann jetzt wieder aufwärts gehen.”
