Disney und der Plan für das neue Streaming-Zeitalter
Disney hat mit Bob Chapek einen neuen Chef und dieser will das Haus mit der Maus in Sachen Streaming auch auf den richtigen Weg bringen. Was sich alles bei Disney ändern soll, und wie Chapek vor allem Disney Plus weiter nach vorn bringen will, haben wir für euch zusammengefasst.
Bild-Quelle: Disney
Filme fürs Kino, Serien und Dokumentationen fürs Fernsehen, und alles dann noch einmal für ein weltweites vielsprachiges Publikum bei einem Streamingdienst unterbringen. Bei Disney macht man dies alles in einem Haus, nachdem der eigene Streamingdienst Disney+ sich nun langsam in der ganzen Welt etabliert. Doch auch solch ein traditioneller und riesiger Medienkonzern muss sich auf die Zukunft vorbereiten und Strategien festklopfen. Dies macht jetzt der neue Chef im Haus mit der Maus, CEO Bob Chapek. Wie er Disney in Zukunft aufstellen will, und worauf der Fokus liegen soll, fassen wir mal kurz für euch zusammen.
Bei Disney steht man vor der großen Herausforderung, all die vielen Bereiche, in denen man unterwegs ist, neu zu strukturieren und Foki zu setzen. Dabei geht es vor alle darum, gegen den Streaming-Giganten und Mega-Content-Produzenten Netflix zu bestehen. Knapp 15 Milliarden Dollar fließen bei Netflix jährlich in neue Serien, Dokus und Filme. Das ist eine Hausmarke, die man bei Disney erst einmal erreichen muss. So plant Chapek vor allem den hauseigenen Streamingdienst zu stärken. Dafür will er vermehrt auf neue Eigenproduktionen setzen.
Eine ausgeklügelte neue Direct-to-Consumer-Strategie, die Vertreib von Produktion trennt, soll hier greifen. Das bedeutet, dass man bei Disney von nun an schon produzieren will, ohne genau zu wissen, wo und wann die fertigen Serien und Filme laufen sollen. Netflix hat dieses Vertriebs“problem“ nicht, denn es gibt nur die eine Plattform. Beim Disney-Konzern sieht das etwas anders aus, denn neben Disney+, dem klassischen Kino und Fernsehsendern sind unter anderem auch Hulu und der neue Service ESPN+ potentielle Kandidaten für den Vertrieb.
So sollen nun drei Abteilungen für die Produktion von neuem Content verantwortlich sein. Studios, Sports und General Entertainment heißen sie und dürfen Filme, Serien und Dokus durchwinken und in Auftrag geben. Die neu geschaffene Media & Entertainment Distribution Group verteilt die Produktionen dann auch die Sender und Plattformen. Hauptverantwortlich sind die fünf Chefs der Abteilungen, die dann direkt an Chapek berichten. Aber auch Bob Iger, der alte Chef, wird noch das ein oder andere Wörtchen mitzureden haben.
Chapek äußert sich zur neuen Struktur von Disney folgendermaßen: „Angesichts des unglaublichen Erfolgs von Disney+ und unserer Pläne, unser Direktkundengeschäft zu beschleunigen, positionieren wir unser Unternehmen strategisch, um unsere Wachstumsstrategie effektiver zu unterstützen und den Shareholder Value zu steigern. Durch die Trennung der Erstellung neuer Inhalte vom Vertrieb derselbigen, können wir die Produkte, die die Kunden am meisten wünschen, effektiver und flexibler gestalten. Unser Kreativteam kann sich auf das konzentrieren, was es am besten kann: Franchise-basierten Weltklasse-Content generieren. Während sich unser neu zentriertes globales Vertriebsteam darauf konzentrieren wird, diese Inhalte auf allen Plattformen, einschließlich Disney+, Hulu, ESPN+ und dem kommenden internationalen Star-Streamingservice, optimal bereitzustellen und zu monetarisieren.“