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Die Bundesliga schließt die Fans erneut aus
Die Corona Pandemie hält die Welt weiter fest im Würgegriff. Nach einem Sommer mit rückläufigen Infektionszahlen hatten in Deutschland die meisten gehofft, die großen Einschränkungen seien vorbei und es stehe ein relativ normaler Winter bevor.
Von Redaktion am 11.11.2020
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Bild-Quelle: Bundesliga
Doch im Herbst haben sich die Befürchtungen vieler Experten bestätigt. Seit den Herbstferien kam es zu einem raschen Anstieg der COVID-19-Erkrankten und die Bundesrepublik befindet sich nun im November in der zweiten Welle. Um diese zu brechen, beschlossen die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Bundesländer Ende Oktober für den November einen
zweiten Lockdown. Dieser betrifft nicht mehr so viele Unternehmen wie der Erste im Frühjahr, trifft allerdings manche Unternehmen, Selbstständige und Amateursportler hart. Auch die Fußballbundesliga ist von den neuen Einschränkungen betroffen.
Während Gastronomiebetriebe nur noch Take-Away-Essen anbieten dürfen, sämtliche Betriebe, die Freizeitaktivitäten anbieten, schließen müssen und touristische Übernachtungen verboten sind und der Amateursport seinen Betrieb komplett einstellen muss, wurden im Profisport lediglich Zuschauer verboten. So müssen die Vereine der 1. und 2. Bundesliga und der 3. Liga ihre Spiele erneut vor leeren Rängen austragen. Die Regelungen gelten zunächst für den gesamten November, doch gehen viele davon aus, dass bis Ende des Jahres der Einlass von Zuschauern untersagt wird. Die Geisterspiele, wie Spiele vor leeren Rängen genannt werden, bewirken zwar, dass der Spielbetrieb bei den Profis aufrechterhalten werden kann, bedeuten aber für manch Verein große finanzielle Probleme.
Während die großen Clubs, wie Seriensieger und
Meisterschaftsfavorit FC Bayern München die Verluste verkraften können, stehen andere Vereine, besonders die finanzschwächeren Clubs aus den unteren Profiligen vor dem finanziellen Ruin. Sie haben keine großen Sponsoringverträge und sind auf die Einnahmen für den Ticketverkauf angewiesen. Es ist von durchschnittlich 1,5 Millionen Euro Verlust pro Geisterspiel-Spieltag für die Heimteams in der Bundesliga die Rede. Die genauen Verluste hängen natürlich von der durchschnittlichen Auslastung und der Zuschauerkapazität der Stadien ab. Der börsennotierte Traditionsverein Borussia Dortmund, der im größten Stadion der Bundesliga seine Heimspiele austrägt, gibt an, dass man bei Geisterspielen einen Betrag in der Größenordnung von 2,5 bis 3 Millionen Euro verliere.
Da die Lobby des Profifußballs in Deutschland groß ist, wird natürlich alles dafür getan werden, dass kein Verein infolge von Corona Pleite geht und seinen Spielbetrieb einstellen muss. Trotzdem wird mit jedem Spieltag ohne Fans das Polster der Vereine dünner. Da Experten davon ausgehen, dass es in den nächsten Monaten erneut so
„Wellenbrecher-Lockdowns“ kommen wird, müssen sich Vereine und Fans darauf einstellen, dass es auch 2021 noch zu Geisterspielen kommen wird und eine volle Auslastung der Stadien in der Saison 2020/21 als sehr unwahrscheinlich gilt.