Motorolas Advanced Research Abteilung bleibt bei Google
Nachdem Google und Lenovo in der Nacht den Verkauf von Motorola bekanntgegeben haben, wurde kurz darauf auch bekannt, dass Google zumindest die Advanced Research Abteilung des Hardware-Herstellers behalten wird. Diese Abteilung arbeitet unter anderem am Project Ara.
Zwar wird
Lenovo, wie vor Kurzem
bekannt geworden, einen Großteil von
Motorola und auch zahlreiche Patente von
Google übernehmen; doch nicht alle Sparten des Hardware-Herstellers werden in Zukunft unter chinesischer Führung stehen: Wie Lenovo CEO Yang Yuanqing auf Nachfrage mitteilte, wird die Advanced Research Abteilung von Motorola auch weiterhin bei Google bleiben.
Diese Abteilung, die von Regina Dugan geführt wird, arbeitet an zahlreichen neuen und zum Teil recht ungewöhnlichen Projekten. Dazu gehören unter anderem auch Ideen wie elektrische Tattoos oder Pillen, die nach dem Schlucken im Magen durch Säuren aktiviert werden und den gesamten Körper zu einer Art Passwort machen sollen. Wohl am bekanntesten ist aber das
Project Ara, das Motorola im Herbst des vergangenen Jahres offiziell
ankündigte: Ziel dieser Entwicklung ist ein (zumindest teilweise) modulares Smartphone, dessen Bauteile individuell zusammengestellt und bei Bedarf auch ersetzt werden können.
Dieses Baukastenprinzip ähnelt dem Phoneblocks-Konzept, das Dave Hakkens kurz zuvor vorgestellt hatte. Neben Motorola arbeitet außerdem der chinesische Hardware-Hersteller
ZTE an einer ähnlichen Idee, die unter dem Namen
Eco-Mobius läuft und im Rahmen der diejährigen CES in Las Vegas
gezeigt wurde.
Der Schritt, die Advanced Research Abteilung vom Verkauf auszunehmen, macht aus Googles Sicht in sofern Sinn, als dass das Unternehmen aus Mountain View mit dem X Lab eine ähnliche Abteilung unterhält und ebenfalls an zahlreichen neuen Ideen arbeitet. Aus dem X Lab stammen unter anderem Ideen wie Project Loon,
Google Glass und die erst vor Kurzem vorgestellten
elektronischen Kontaktlinsen. Ob Google aber Ideen wie das Project Ara weiter verfolgen wird, ist noch unklar. Zwar wäre die Idee sicher auch für Google interessant; ohne entsprechende Produktionskapazitäten müsste sich das Unternehmen aber für die Umsetzung mit einem Hardware-Hersteller zusammenschließen.