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Kommentar: Was macht Flappy Bird so erfolgreich?

Handelt es sich bei Flappy Bird um einen Lucky-Shot eines bis jetzt unbekannten Indie-Entwicklers oder wurde der Erfolg durch Bots künstlich herbeigeführt? Antworten gibt es auf diese Fragen nicht wirklich. Doch was zeichnet das Spiel tatsächlich aus?
Von Viktor am 05.02.2014
Stunden habe ich am vergangenem Wochenende damit verbracht, ein Spiel mit dem Namen Flappy Bird zu spielen und mich zu fragen, warum ich nur so schlecht darin bin, einen Vogel an ein paar Hindernissen vorbei zu manövrieren, die mich an Super Mario erinnern. Mein aktueller Highscore: 29. Wie ich mittlerweile erfahren habe, gar nicht so schlecht wie man annehmen könnte!

Ich installiere nahezu täglich mehrere Smartphone- und TabletGames auf meinen iOS- und Android-Geräten, um mir die Spielmechaniken anzusehen und auf dem Laufenden zu bleiben; immerhin möchte ich ja auch verstehen, über welche Spiele ich jeden Tag schreibe. So richtig begeistern konnte mich seit Wochen kein Titel mehr, erinnerten sie im Großen und Ganzen doch alle an Clash of Clans-Kopien oder Candy™ Crush Saga™-Modifikationen. Doch nun kommt mit Flappy Bird ein Spiel um die Ecke, welches ein fähiger Programmierer wohl in wenigen Tagen entwickelt, das mich und meine Freundin aber wider erwarten für zahlreiche Stunden begeistert.



Was zeichnet Flappy Bird so sehr aus?
Der Entwickler von Flappy Bird setzte auf ein intuitives und extrem schnell zu erlernendes Gameplay, bei dem eine Spielrunde oft nicht mehr als ein paar Sekunden andauert. Ein Punkt, welcher bei mir durchgehend dazu führte, dass ich meine vorgenommene Tätigkeit noch kurz aufschob, denn eine Runde geht ja noch eben schnell; dauert ja nicht lange.

Besonders aufgefallen ist mir bei Flappy Bird zudem, dass mich seit langem mal wieder der Drang gepackt hat, einen Highscore aufzustellen, und ich mir die Frage stellen musst: Liegt es an mir oder ist das Spiel wirklich so schwer? Es ist ein extrem minimalistisches CasualGame, welches einem doch durchgehend das Gefühl gibt, dass man einfach zu ungeschickt ist, um auch nur im entferntesten einen zweistelligen Highscore aufzustellen. Schafft man es dann doch und sichert sich zugleich noch seine erste Medaille, will man mehr! Denn nun hat man das Spiel doch ganz klar verstanden und weiß genau, wie man einen noch höheren Flappy Bird Score aufstellen kann. Übrigens: Weit gefehlt! Danach kam bei mir erst recht wieder eine lange Durststrecke mit zahlreichen einstelligen Scores...

Zusammengefasst machen folgende Punkte Flappy Bird aus:
- Minimalistische Grafik mit einem doch ganz süßen Vogel
- Spielrunden von wenigen Sekunden
- Anfangs kaum zu meistern, trotz des simplen Gameplays
- „Der Kick“, wenn man kurz vor einem neuen Highscore steht
- gefolgt von dem „ach so ein Kack“-Gefühl, wenn man erneut versagte
- Belohnungsgefühl, wenn man es schaffte einen neuen Score aufzustellen

Also eigentlich hat Dong im extrem minimalistischen Flappy Bird, nahezu alle Punkte integriert, welche ein gutes CasualGames ausmachen.

Ist der Erfolg doch nur Bots zu verdanken?
Wer sich in den vergangenen Tagen mit der Berichterstattung rund um Flappy Bird beschäftigt hat, wird relativ schnell festgestellt haben, dass diese bei Weitem nicht nur positiv ist. So verwunderte es auch nicht, dass bereits kurz nachdem der Titel auf Platz 1 der am meisten heruntergeladenen iOS-Games der USA landete, Artikel die Runde machten, in denen Vermutungen bezüglich eines angeblich gefakten Erfolgs die Runde machten.

So berichtete unter anderem Bluecloudsolutions.com in einem Beitrag über den angeblichen Einsatz von Bots, um die Downloadzahlen nach oben zu treiben. Dafür sprechen natürlich zahlreiche Punkte: Wie kann es sein, dass eine App, die bereits seit einigen Monaten im App Store verfügbar ist, plötzlich so populär wird? Wie kann es sein, dass ohne Cross-Promotion auch die beiden anderen Titel des Entwicklers plötzlich solche Erfolge verzeichnen? Warum verfügt das Spiel über unzählige ähnlich wirkende Kommentare? Antworten gibt es auf diese Fragen bist jetzt keine zuverlässigen.

Doch müssen wir uns wirklich die Frage stellen, ob der Erfolg von Flappy Bird erstunken und erlogen ist? Meiner Meinung nach ist es schön zu sehen, dass ein Indie-Game von einem bis zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Entwickler einen solch großen Erfolg einfahren kann und dahinter, nach Aussage des Entwicklers, auch keine Marketing-Aktivitäten stehen. Ein Punkt, der wohl zahlreiche Indie-Entwickler dazu motivieren wird, weiter an Titeln zu arbeiten und diese zu veröffentlichen; denn vielleicht klappt es ja doch mit dem Lucky-Shot. Und sollte doch alles nur Bots zu verdanken sein, dann freue ich mich trotz allem für Dong.
Tags: Kolumnen, Flappy Bird
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