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Im Gespräch mit Cubical Drift

Mit einer Kickstarter-Kampagne will das junge Entwicklerstudio Cubical Drift seinen Debüttitel Planets³ finanzieren. Wir sprachen mit den Entwicklern und haben mehr über das Spiel und die Crowdfunding-Kampagne erfahren.
Von am 13.03.2014
Die Welt ist nicht rund; sie ist eckig! Dies gilt zumindest für das Spiel Planets³ (sprich: Planetscube), in dem Planeten die Form von riesigen Würfeln haben. Mit einer Kickstarter-Kampagne will das junge Entwicklerstudio Cubical Drift derzeit Geld einsammeln, um ein eigenes Voxel-Rollenspiel zu finanzieren. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem CEO von Cubical Drift, Michel Thomazeau, zu sprechen. Dieser verriet uns nicht nur mehr über das Spiel selbst, sondern erzählte auch, wie die Idee für Planets³ entstand und wie die Pläne des Unternehmens aussehen.

Eine eckige Welt
Planets³ ist ein Rollenspiel in einer voxelbasierten Welt. Dementsprechend richtet sich das Spiel vor allem an die Rollenspieler, die an solch einer Welt, ihrem Aussehen und ihren Möglichkeiten Gefallen finden. Die große Spielwelt soll nämlich nicht nur zur Erkundung einladen, sondern auch Möglichkeiten bieten, die Fähigkeiten der Spielfigur immer weiter auszubauen. Dies äußert sich nicht nur in reinen Zahlen wie Lebensenergie, Ausdauer oder Stärke; stattdessen bekommen Spieler im Laufe der Zeit immer mehr Möglichkeiten, Gegenstände herzustellen und zu verbessern.



Anders als vergleichbare Spiele wie Minecraft soll Planets³ eine eigene Geschichte bieten, die Spieler wahlweise alleine oder zusammen mit anderen Spielern kooperativ erleben können. Zwar wird diese linear sein; die Entwickler versprechen aber zusätzliche zufällig generierte Quests. Außerdem ist als Stretchgoal ein eigener Editor geplant, mit dem Spieler ihre eigenen Welten erschaffen können. „Wir wollen einen Planets³-Editor entwickeln, der es den Spielern erlaubt nahezu jeden Aspekt des Spiels zu verändern,“ erklärt uns Michel Thomazeau. „Das ist die große Stärke von Planets³. Und ich kann es kaum erwarten, die Geschichten und Universen der Spieler zu sehen.“

Auf die Frage, was Planets³ denn eigentlich von anderen Spielen wie beispielsweise Minecraft unterscheidet, entgegnete Thomazeau: „Zunächst einmal ist da der Kunstaspekt, denn die verschiedenen Formen von Blöcken erlauben zahlreiche Kreationen. Das sieht man bereits an den ersten Konzeptgrafiken, die den Unterschied zeigen. Zweitens ist unser Spiel ein Rollenspiel, das eine komplette Story beinhaltet, die sich vom Start des Spiels bis hin zum Ende durchzieht. Es wird NPCs mit einer eigenen Geschichte geben, die den Spieler auf seinen Abenteuern begleiten und helfen werden. Es wird ein einfaches aber tiefgreifendes Craftingsystem geben und auch der Bau wird ein Teil der Geschichte werden. Und drittens: der Weltraum!“



Crafting, Fahrzeuge und Raumschiffe
Wer die Spielwelt nicht nur zu Fuß erkunden will, der soll in Planets³ auf Fahrzeuge zurückgreifen können. Diese sind aber nicht einfach zu finden; stattdessen müssen Spieler sie selbst zusammenbauen, was für Michel Thomazeau einer der tollsten Aspekte ist: „Ich glaube, dass dies ein großartiger und kreativer Aspekt unseres Spiels ist.“ Noch gibt es erst einige Konzeptgrafiken, auf denen solche Fahrzeuge zu sehen sind. Allerdings bestehen sie aus einer ganzen Reihe von Teilen, die auch verbessert werden können und für besondere Bedürfnisse angepasst sind; beispielsweise die Räder eines Motorrads, die für bestimmte Regionen besser geeignet sind, als für andere.



Doch warum sollte man sich auf Fahrzeuge beschränken, die nur auf der Oberfläche eines Planeten funktionieren? Auch daran haben die Entwickler gedacht und wollen später Möglichkeiten bieten, ein eigenes Raumschiff zu erschaffen, mit dem man den Planeten verlassen und andere Welten erkunden kann; nicht umsonst ist der Titel des Spiels im Plural gehalten. Denn das Spiel will ein ganzes Universum bieten, dessen Welten sich erkunden und bereisen lassen. Das sieht Thomazeau auch als einen der wichtigen Aspekte an, die Planets³ von Konkurrenztiteln unterscheidet. „Wir haben uns für ein 'Space Adventure' entschieden, weil wir all die Spiele lieben, die Spieler in den Weltraum bringen. Die Spieler werden von Planet zu Planet reisen müssen, um die Story abzuschließen“



Abenteuer Spieleentwicklung
Gegründet wurde Cubical Drift erst vor Kurzem; die drei Co-Founder kennen sich aber bereits deutlich länger. Für die Gründung des Unternehmens, die erst im Oktober 2013 stattfand, kam vorrangig eigenes Kapital zum Einsatz, wie uns Michel Thomazeau erzählte. Bis heute bereut er es nicht, seinen alten Job an den Nagel gehängt und sich selbstständig gemacht zu haben: „Ich habe meinen Job gekündigt, weil ich das Potential in dem Spiel sah. Außerdem sind wir selbst Spieler und in der Spieleindustrie zu arbeiten war etwas, das wir schon immer tun wollten.“

Die Idee zu Planets³ entstand 2012, als die beiden Mitgründer Thomazeau eine Techdemo zeigten, die einen kleinen würfelförmigen Planeten zeigten, der aus 1 Meter-Voxeln bestand. Daraus entstand nach einigem Probieren und weiterer Entwicklung schließlich die Idee zu Planets³.
Minecraft als das große Vorbild
Inspiriert wurden die Entwickler dabei nicht zuletzt vom großen Vorbild Minecraft; aber auch Rollenspiele und Adventure wie Skyrim, Mass Effect und Zelda spielten eine Rolle. Seitdem arbeiten die Entwickler an dem Spiel, wenngleich die Grafiker erst seit August 2013 aktiv sind. Nach Angaben von Thomazeau sind bereits mehr als 4000 Arbeitsstunden in das Projekt geflossen; viel davon in der Freizeit der Entwickler, die die Entwicklung neben ihrer eigenen Arbeit vorangetrieben haben. Das umfasst dabei nicht nur die Entwicklung und die Grafiken, sondern auch der Prozess der Unternehmensgründung und natürlich die Vorbereitungen für die Kickstarter-Kampagne. Derzeit arbeiten mit Michel Thomazeau und dem Mitgründer Alexandre Rey nur zwei Personen Vollzeit an dem Spiel; mehr sollen folgen, wenn die Kampagne erfolgreich ist.



Die Kickstarter-Kampagne
Für die Entwicklung von Planets³ hofft das Team um Michel Thomazeau, mindestens 250.000 Dollar einzusammeln. Dabei war die Option Crowdfunding nicht die erste Wahl; doch da der Versuch, auch auf anderem Wege Geld für die Entwicklung aufzutreiben bislang erfolglos war, entschied sich Cubical Drift dazu, die Spielerschaft um Geld zu bitten.
"Kickstarter ist ein wundervolles Werkzeug"
„Kickstarter ist ein wundervolles Werkzeug, denn man kann nicht nur Geld einsammeln, sondern sein Konzept auch testen. Und heute wissen wir, dass unser Konzept gut ist, denn bereits knapp 1.800 Personen haben unsere Kampagne unterstützt,“ sagt Thomazeau. Außerdem wird dies seiner Meinung nach auch großen Einfluss darauf haben, wenn es darum geht, weitere Einnahmequellen zu finden, beispielsweise über Investoren, die sich von diesem Zuspruch beeindruckt zeigen.

Sollte das Crowdfunding erfolgreich sein, so soll der erste Teil des Spiels, dem die Entwickler den Namen „Race to Space“ gegeben haben, nach derzeitigem Stand Ende 2015 erscheinen. Bereits zuvor werden Unterstützer, die die entsprechenden Stufen für ihre Spenden gewählt haben, Zugang zum Spiel erhalten. Der zweite Teil des Spiel wird dagegen wohl erst 2017 kommen und „Space Enemies“ heißen. Unterstützer der Kickstarter-Kampagne sollen übrigens beide Teile bekommen.

Derzeit ist Planets³ nur in einer Version für Windows geplant; es gibt aber eine ganze Reihe von Stretch-Goals, die unter anderem auch eine Umsetzung für Mac, Linux und verschiedene Konsolen wie die Playstation 4, die Xbox One oder gar die Wii U beinhalten. Letztere sollen aber erst nach dem ersten Release der PC-Version entwickelt werden.

Bislang hat die Kampagne allerdings ihr Finanzierungsziel noch nicht erreicht. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurden erst rund 52.000 Dollar gespendet; doch noch haben die Entwickler gut 24 Tage, um die Mindestsumme von 250.000 Dollar zu erreichen, denn die Kampagne endet erst am 6. April. Sollte aber nach Ablauf nicht genug Geld zusammengekommen sein, so bedeutet das nicht zwangsläufig das Ende des Spiels: „Kickstarter ist für uns ein Schritt. Wenn die Kampagne nicht erfolgreich ist, ist das schade, weil das für uns bedeutet, dass wir nicht sofort mit der Entwicklung des Spiels beginnen können. Aber eine gescheiterte Kickstarter-Kampagne ist nicht das Ende von Planets³.“

Planets³ auf Kickstarter unterstützen




Zur Person:
Michel Thomazeau ist der Gründer und CEO von Cubical Drift, sowie Project Director von Planets³. Er ist 32 Jahre alt und hat vor der Gründung seines eigenen Unternehmens acht Jahre im Bereich der CAD-Software Entwicklung gearbeitet. Thomazeau war bei den Unternehmen Realviz und Autodesk beschäftigt. Er arbeitete dort an der Entwicklung zahlreicher Programme, darunter Stitcher, VTour, ImageModeler, PhotoScene Editor und 123D Catch, vorrangig im Bereich der UI-Entwicklung.
Tags: Games, Planets³, Cubical Drift, Kickstarter, Interviews
Quelle: Kickstarter-Kampagne
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