Deutsche E-Mail-Anbieter verschlüsseln Übertragung
Die E-Mail-Anbieter Telekom, Freenet, Web.de und GMX stellen die Übertragung von Nachrichten um und verschlüsseln diese zukünftig. Das gilt aber nur für die Übertragung selbst; auf den Servern sind diese immer noch unverschlüsselt.
Mehrere große E-Mail-Anbieter in Deutschland verschlüsseln ab heute Nachrichten bei der Übertragung. Die Telekom, Freenet, Web.de und GMX.de haben angekündigt, dass E-Mails zukünftig zwischen den Servern und Endgeräte nicht mehr im Klartext, sondern per SSL-Verschlüsselung übertragen werden sollen; etwas das viele andere Anbieter bereits seit einiger Zeit geändert haben.
Ihre Initiative kündigen die Anbieter groß an und versprechen, die Nachrichten ihrer Kunden damit vor unbefugten Zugriffen zu schützen. Allerdings bedeutet dieses Vorgehen nicht zwangsläufig mehr Sicherheit, gilt diese Verschlüsselung doch lediglich zwischen den einzelnen Anbietern bzw. zu den Kunden und die Initatoren nutzen auch weiter das irreführende Bild der „sicheren“, innerdeutschen Übertragung; auf der zugehörigen Webseite heißt es dazu: „Das Versenden zu anderen E-Mail-Anbietern wie Google, Yahoo oder Microsoft ist selbstverständlich weiter möglich, hier können aber weder die sichere Übertragung noch die Datenverarbeitung in Deutschland sichergestellt werden.“
Zudem gilt all dies nur für die Übertragung, beispielsweise zwischen den Servern und den eigenen Geräten; die Nachrichten selbst liegen auch weiterhin unverschlüsselt auf den Servern der Anbieter, sodass diese selbst oder Behörden auf Anordnung weiterhin problemlos darauf zugreifen können. Und auch im Fall von Hackerangriffen sind diese Nachrichten problemlos lesbar. Damit ist dies zwar ein längst überfälliger Schritt, bringt aber keine absolute Sicherheit.