Narcos Review 1x10: Despegue – Der Krieg beginnt!
Die erste Staffel von Narcos, die am 28. August auf Netflix erschien, neigt sich dem Ende zu. Die Lage in Escobars Gefängnis eskaliert und Gaviria muss zu neuen Maßnahmen greifen, die sogar das Leben seines Beraters Sandoval gefährden. Währenddessen haben Murphy und Penny mit eigenen Problemen zu kämpfen. Erwartet uns ein spannendes Ende oder gelingt es Escobar erneut zu entkommen und einen neuen, noch brutaleren Krieg anzuzetteln?
Bild-Quelle: Netflix
In der letzten Folge gerät Gaviria immer mehr unter Druck, denn zwei Männer, Gerardo Moncada und Fernando Galeano, sind wie vom Erdboden verschwunden. Escobar wurde von ihnen betrogen und nun will er sie zu Rede stellen, wobei sie natürlich leugnen, jemals Geld von ihm gestohlen und vergraben zu haben. Ein Bauer hat jedoch die angeblich verlorenen 3 Millionen Dollar gefunden und Escobar davon berichtet. Escobar erschlägt einen der Männer grausam mit einem Billardstock und lässt den anderen von seinen Kollegen zuerst verprügeln und danach mit der anderen Leiche verbrennen, um Beweise zu vernichten. Währenddessen treffen sich Penny und Murphy mit Navigante, der nun für das Cali-Kartell arbeitet. Das Cali-Kartell will sich mit der DEA zusammenschließen, was jedoch von Murphy verneint wird. Zum Ende hin sehen wir, wie die beiden Agenten Fotos, die Escobars LKW-Lieferungen zeigen, der Presse übergeben und somit gegen die Vorschriften verstoßen.
Folge 10 beginnt in der amerikanischen Botschaft. Ein nationaler TV-Sender berichtet über das Verschwinden von Moncada und Galeano und beschuldigt Escobar, für das Verschwinden verantwortlich zu sein. Während Penny und Murphy von der CIA gelobt werden und Geschenke bekommen, wartet die Botschafterin wütend mit den Kündigungen auf die Beiden.
Eduardo Sandoval redet nach dem Vorfall auf den Präsidenten ein, damit dieser endlich Maßnahmen gegen Escobar ergreift, jedoch mit wenig Erfolg. Erst später stimmt er zu, dass die Armee das Gefängnis umstellt.
„In Kolumbien läuft nicht immer alles so, wie geplant!“
Während Murphy sich darauf freut, daheim die Nachrichten über Escobar mit einem Bier zu genießen, wartet eine böse Überraschung auf ihn. Kaum zu Hause angekommen, wird er von zwei Männern entführt und in einen Wagen geschleppt. Penny macht sich auf den Weg in die amerikanische Botschaft, um von Murphys Verschwinden zu berichten. Ein CIA-Agent soll seine Informanten checken, aber nichts Weiteres unternehmen, aus Angst Escobar könnte Murphy in seiner Gewalt haben.
Als Offizier Ariza mit seinen Truppen das Gefängnis erreicht, kommt es zum Ärgernis Escobars zu Tumulten. Besorgt ruft Escobar seine Familie an und versichert ihnen, es sei alles in Ordnung, was Tata, seine Frau, ihm jedoch nicht wirklich glaubt. In seinem Büro versuchen Escobar und sein Vertrauter Velasco einen Plan zu schmieden. Escobar schlägt vor, Gaviria zu einem ruhigen Gespräch einzuladen, was eigentlich eher untypisch für ihn ist.
Gaviria befindet sich derweilen noch mit seinem Berater Eduardo Sandoval im Parlament und gibt ihm den Auftrag, er solle zu Escobar fahren, um ihn abzuholen. Der Plan sieht vor, dass Escobar unter einem Vorwand aus seinem Gefängnis gelockt wird, um ihn dann in ein Militärgefängnis zu bringen. Er solle sagen, dass sie lediglich sein Gefängnis sicherer machen und renovieren wollen und, dass das Militärgefängnis nur eine vorübergehende Lösung sei. Gleich nach dem Gespräch macht sich Sandoval auf den Weg und fordert Ariza auf, ihn zu Escobar zu bringen.
„Ich hätte gedacht, dass sich Gaviria eine bessere Lüge ausdenkt!“
Escobar ist bereit, Sandoval anzuhören. Sandoval steht dabei die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben, als er das Gebäude, wo gleich mehrere bewaffnete Mörder stehen, betritt. Gavirias Angebot wird binnen Sekunden durchschaut und Escobar fordert Sandoval auf, Gaviria sofort anzurufen. Dabei verlangt er jedoch, dass er ihn vom Gefängnis aus anruft und nicht, wie Sandoval es möchte, von draußen. Als Gavirias Telefon klingelt, ahnt er nicht, dass Sandoval im Gefängnis sitzt und von Escobar bedroht wird. Seine Berater fordern ihn auf, sofort wieder aufzulegen, auch wenn dies das Ende für Sandoval bedeuten könnte.
Gaviria, der sich um das Leben seines treuen Beraters sorgt, befiehlt das Gefängnis zu stürmen, um Escobar endlich zu schlagen. Diesmal soll es keine Verhandlungen und Deals mehr geben.
Unterdessen ist Murphy in der Botschaft eingetroffen, der zum Erstaunen Pennys, der Botschafterin von seinem Erlebnis berichtet. Es wird deutlich, was sich nach seiner Entführung abgespielt hat: Er wird zu Pacho, dem Anführer des Cali-Kartells gebracht, der ihm ein Angebot macht. Dabei wird vermutet, dass er einen Informanten in der amerikanischen Botschaft haben muss. Sofort wird Murphy klar, dass Penny dieser Informant sein muss, weswegen er ihn völlig außer sich kurz darauf anspricht. Das Cali-Kartell und die DEA sollen zusammen arbeiten, um den Angehörigen, der von Escobars Getöteten, Vergeltung zu verschaffen. Zudem droht Pacho ihm, seine Karriere zu vernichten und ihn ins kolumbianische Gefängnis zu bringen, wenn er nicht kooperiert.
Offizier Ariza und seine Truppen stürmen das Gefängnis und retten somit Sandoval das Leben. Die schlechte Nachricht ist, Escobar konnte entkommen und ein neuer Krieg wartet auf den Präsidenten und die Regierung. Ein weitaus brutalerer Krieg, doch diesmal wird es keine Deals mehr geben.
Am Ende der ersten Staffel sehen wir Murphy und Connie in inniger Umarmung. Doch als sie ihren sehnlichsten Wunsch äußert, nach Hause zu fahren, wird sie bitterlich enttäuscht, denn Murphy will nirgendwo anders hin. Sie sind zu Hause!
Fazit: Die erste Staffel Nacros zeigt einen Drogenbaron, der aus Machtgier seine Freunde und Familie in Gefahr bringt und wie er trotz aller Angriffe die Fäden in der Hand behält, auch wenn sein Netzwerk zu reißen beginnt. Was spannend anfängt, endet eher langatmig und die Suche nach Escobar gleicht einem Katz- und Maus-Spiel. Meiner Meinung nach konzentriert sich Netflix bei Narcos zu stark auf die Jagd nach Escobar, als auf sein Leben, bzw. seine Machenschaften . Die Jagd wird zusätzlich durch Murphys Erzählungen in den Vordergrund gerückt und auch Murphy selbst stiehlt Escobar die Show. Was jedoch großartig umgesetzt wird, ist die Verwandlung Murphys während seiner Zeit in Kolumbien. Zum Ende der erste Staffel Narcos wird er immer mehr selbst zum skrupellosen CEA-Agent, dessen einziges Ziel es ist, Escobar zu vernichten.
Die Macher von Narcos, legen bei aller Brutalität viel Wert darauf, das Gefühlsleben der Menschen wiederzugeben. Trauer und Wut liegen dicht beieinander. Korruption und Verrat lassen die Menschen innerlich verkümmern und was bleibt, ist Wut und Trauer. Es bleibt abzuwarten, was uns in der zweiten Staffel von Narcos erwartet, wie sich der Krieg zwischen Escobar und der Regierung zuspitzt und wie sich der Drogenhandel entwickelt. Eins steht fest: viel Blut wird fließen und Drogen, Nutten und Waffen stehen auch weiterhin an der Tagesordnung!
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