Gawker verliert gegen Hulk Hogan: 115 Millionen US-Dollar Entschädigung
Hulk Hogan konnte den Rechtsstreit mit Gawker gewinnen und ihm wurden 115 Millionen US-Dollar Schadensersatz zugesprochen. Gawker hatte vor einigen Jahren ein kurzes Sexvideo von ihm mit einer Frau eines Freundes veröffentlicht.
Bild-Quelle: Gawker
Der Ex-Wrestler Hulk Hogan hat gegen das Internetportal Gawker geklagt und die Jury eines Gerichts in Florida hat diesem gestern Nacht deutscher Zeit eine Entschädigung in Höhe von 115 Millionen US-Dollar (rund 100 Millionen Euro) zugesprochen.
Konkret störte sich Hulk Hogan an einem heimlich gedrehtes Sexvideo von ihm mit der Frau eines Freundes, welches den Betreibern des Internetportals Gawker.com zugespielt und von diesen wenige später auch veröffentlicht wurde. Das der Seitensprung der Frau eines Freundes jedoch bekannt wurde, scheint laut Aussage von Hulk Hogan nicht das Problem gewesen zu sein, denn der Freund habe eine offene Ehe geführt und wollte angeblich, dass Hogan mit seiner Frau schläft.
Hulk Hogan hatte während dem Prozess zu Protokoll gegeben, dass er sich durch das Video komplett gedemütigt gefühlt hat und nicht wusste, dass er dabei gefilmt wurde. Aus diesem Grund entschied die Jury, dass er nicht nur 55 Millionen US-Dollar für wirtschaftliche Schäden, sondern auch 60 Millionen US-Dollar für seelische Schäden erhält. Ursprünglich wollte Hogan „nur“ 100 Millionen US-Dollar von Gawker und bekam nun sogar 115 Millionen zugesprochen.
Veröffentlicht wurde das Video bereits 2012 und sorgte damals für zahlreiche Klicks beim Internetportal. Mittlerweile hat sich Gawker stark gewandelt und berichtet vor allem über Politik; das alte Image versuchte es durch die Neuausrichtung bereits hinter sich zu lassen.
Gawker hat wenig später bekannt gegeben, dass das Unternehmen das Urteil anfechten wird und beruft sich darauf, dass die Veröffentlichung von diesem im öffentlichen Interesse war und entsprechende Sexvideos mit Prominenten ein kulturelles Phänomen darstellten. Immerhin gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Prominente, welche durch entsprechende Videos für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgten.
