Anzahl der Beschäftigten in der Computer- und Videospielbranche wächst leicht
Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware hat heute bekannt gegeben, dass knapp 13.000 Personen in Deutschland im Bereich der Spiele-Entwicklung und des -Vertriebs aktiv sind. Dies entspricht einem leichten Wachstum im Vergleich zu 2015.
Bild-Quelle: BIU
Die Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Computer- und Videospielbranche hat sich im vergangenen Jahr stabil entwickelt: So waren zum 1. April 12.839 Menschen in 510 Unternehmen deutschlandweit mit der Entwicklung und dem Verlegen von Computer- und Videospielen beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Beschäftigten um 1 Prozent (12.726 Beschäftigte) gestiegen, die Anzahl der Unternehmen sogar um 14 Prozent (450 Unternehmen). Das gab der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware heute bekannt.
Grundlage für die Daten ist die Branchendatenbank „Industriekompass Games“. Werden auch die Beschäftigten hinzu gezählt, die sich in angrenzenden Bereichen Computer- und Videospielen widmen – etwa als Fachverkäufer im Einzelhandel, Journalisten, Wissenschaftler, Mitarbeiter von Behörden und Institutionen –, steigt die Anzahl der durch die Computer- und Videospielbranche in Deutschland gesicherten Arbeitsstellen auf 31.293. Im Vergleich zu 2015 entspricht das einer Steigerung von 4 Prozent (30.231).
„Die Zahl der Beschäftigten in der Computer- und Videospielbranche nimmt leicht zu, während der Markt deutlich um 4,5 Prozent wächst. Das zeigt: Die Branche wächst, aber großes Wachstumspotential bleibt ungenutzt. Von der dynamischen Entwicklung des Games-Marktes profitieren zwar durchaus viele deutsche Unternehmen, aber nicht der gesamte Standort“, sagt BIU-Geschäftsführer Dr. Maximilian Schenk. „Staaten wie Großbritannien, Frankreich oder auch die skandinavischen Länder haben die Schlüsselrolle von Games für die Digitalisierung der gesamten Kultur- und Kreativwirtschaft erkannt und die Entwicklung der Branche zielgerichtet unterstützt, insbesondere bei der Projektfinanzierung. Das Ergebnis sind deutlich wachsende Beschäftigtenzahlen in diesen Ländern. Deutschland hat als Produktionsstandort für Computer- und Videospiele großes Wachstumspotenzial, das wir durch die richtigen Weichenstellungen aktivieren müssen, etwa in Form einer Produktionsförderung für Games. Nach den Erfahrungen in anderen Ländern und Branchen könnte die Anzahl der Beschäftigten der Gamesbranche hierzulande verdrei- oder vervierfacht werden.“
Von den 510 Unternehmen in Deutschland, die sich mit der Entwicklung und dem Publishen von Games beschäftigen, entfällt mit 319 Unternehmen der Großteil auf das Entwickeln von Games. Gleichzeitig fand in diesem Bereich das größte Wachstum statt: Im Vergleich zu 2015 (276 Unternehmen) ist die Anzahl der Unternehmen, die schwerpunktmäßig Spiele entwickeln, um 16 Prozent gewachsen.
Weitere 69 Unternehmen haben ihren unternehmerischen Fokus auf das Publishen von Spielen gelegt (+3 Prozent, 67 Unternehmen). Die übrigen 122 Unternehmen agieren sowohl als Entwickler als auch Publisher. 2015 waren dies 107 Unternehmen (+14 Prozent).
Schenk: „Die unterschiedliche Entwicklung der Unternehmenskategorien unterstreicht die starke Konvergenz der Branche: Konnte früher noch klar zwischen Entwickler und Publisher unterschieden werden, haben sich diese Grenzen mittlerweile mehr und mehr aufgelöst. Heute übernehmen immer mehr Entwickler auch den Vertrieb, etwa über Download-Plattformen und App Stores. Aber auch viele Publisher haben eigene Entwicklungskapazitäten aufgebaut.“
Insgesamt ist der deutsche Markt für Computer- und Videospiele 2015 um 4,5 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro gewachsen. Ohne Spielekonsolen betrug der Umsatz mit Spielen 1,99 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2014 ist das eine Steigerung um 3,5 Prozent. Der meiste Umsatz wurde dabei mit dem Verkauf von Spielen für PC, Konsolen und Mobilgeräte erwirtschaftet: Insgesamt waren dies 1,21 Milliarden Euro. Besonders stark ist im vergangenen Jahr der Umsatz mit virtuellen Gütern und Zusatzinhalten gestiegen. Im Vergleich zu 2014 ist dieser Teilmarkt um 18 Prozent auf 562 Millionen Euro gewachsen. Auch der Umsatz mit Spiele-Abonnements ist um 5 Prozent auf 145 Millionen Euro gewachsen. Der junge Markt der Hybrid Toys wuchs 2015 derweil um ganze 53 Prozent auf 72 Millionen Euro.