PayPal schaltet Cloudspeicher Seafile wieder frei
PayPal sperrte vor wenigen Tagen den Cloudspeicher Seafile, da dieser seine Kunden nicht überwachen wollte. Nun ruderte PayPal zurück, aktivierte das Konto von Seafile wieder und veröffentlichte eine Stellungnahme.
Bild-Quelle: PayPal
Der in Deutschland ansässige Betreiber des Cloudspeichers Seafile hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass das Unternehmen in Zukunft die Bezahlmethode PayPal nicht mehr anbieten wird. Als Grund wurde angegeben, dass PayPal das Unternehmen dazu aufgefordert hatte, den Datenverkehr und die Daten der Kunden auf illegale Inhalte zu überprüfen und zu überwachen. Zudem verlangte PayPal auch die Aushändigung detaillierter Statistiken über die Dateitypen, die die Kunden von Seafile über den Dienst teilen.
Das daraus resultierende und für PayPal negative Medienecho dürfte den Zahlungsdienst-Anbieter zum Umdenken bewegt haben. Wie PayPal gestern Abend per Pressemitteilung bekannt gegeben hatte, ist Seafile nun wieder als Partner freigeschaltet und muss die Daten nicht übermitteln.
Das gegenüber Newsslash veröffentlichte Statement von PayPal: "PayPal hat das Konto von Seafile nach einer erneuten Überprüfung der Geschäftstätigkeit des Händlers wieder geöffnet. Datenschutz stellt den Kern des PayPal-Geschäftsmodells dar. PayPal verlangt nicht und hat noch nie von einem Händler verlangt, dass dieser in die Privatsphäre seiner Kunden eindringt. Als weltweit tätiger Bezahldienstleister muss sich PayPal einen genauen Überblick über die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens verschaffen und dabei auch klären, wie dieses Unternehmen geltende Gesetze und Regulierungen erfüllt. Es handelt sich dabei unter anderem auch um Gesetze und Regulierungen, die sich auf das Teilen oder das Verbreiten illegaler Inhalte beziehen, sowie um Richtlinien von Banken und Kartennetzwerken, die in die PayPal-Zahlungungsabwicklung involviert sind. PayPal prüft diese Fragestellungen auf Einzelfallbasis. Wir bedauern, dass wir im Fall von Seafile die Situation nicht gleich richtig eingeschätzt haben. Wir bitten um Entschuldigung für jegliche Beeinträchtigungen, die daraus für das Geschäft des Unternehmens entstanden sind."