Volksverschlüsselung geht an den Start
Die Deutsche Telekom hat in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie die bereits vor einiger Zeit angekündigte Volksverschlüsselung nun für alle Windows-Nutzer veröffentlicht.
Bild-Quelle: Deutsche Telekom
Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT und die Deutsche Telekom starten heute die Volksverschlüsselung. Sie besteht aus der vom Fraunhofer SIT entwickelten Software und der dazugehörigen Infrastruktur, die von der Deutschen Telekom in einem Hochsicherheitsrechenzentrum betrieben wird. Mit der Volksverschlüsselung können Windows-Nutzer die eigenen Rechner mit wenigen Klicks verschlüsselungsfähig machen. Die Software steht ab sofort unter www.volksverschluesselung.de zum kostenlosen Download zur Verfügung. Dort wird auch der Quelltext der Software einsehbar sein.
„Verschlüsselung ist die Grundlage einer selbstbestimmten digitalen Kommunikation. Wir unterstützen die Volksverschlüsselung als einen wichtigen Baustein dieser Selbstbestimmung und werden damit unserer digitalen Verantwortung gerecht“, sagte Thomas Kremer, Datenschutzvorstand der Telekom, in Berlin. „Kopf in den Sand stecken und denken ,Meine Mails interessieren doch eh niemanden‘ macht Nutzer zum Spielball. Wir wollen dagegen den digital mündigen Bürger“, betonte er weiter.
Prof. Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer SIT: „Mit der Volksverschlüsselung können Bürgerinnen und Bürger ihre digitale Souveränität verbessern und sich wirkungsvoll vor unerwünschter Massenüberwachung schützen. Mit unserem neuen Angebot unterstützen wir die digitale Agenda der Bundesregierung und erfüllen die Forderungen der "Charta zur Stärkung der vertrauenswürdigen Kommunikation, die auf dem vergangenen IT-Gipfel von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vorgestellt und unterzeichnet wurde.“
Die Volksverschlüsselung ist eine Software, die sowohl die notwendigen kryptografischen Schlüssel generiert, als auch die E-Mailprogramme der Benutzer entsprechend konfiguriert. Für die eigentliche Verschlüsselung brauchen die meisten Nutzer kein neues Programm, da die meisten E-Mailprogramme von Haus aus verschlüsseln können, wenn entsprechende Schlüssel vorhanden sind. Somit können selbst unerfahrene Nutzer verschlüsselte E-Mails verschicken.
In weiteren Schritten soll die Registrierung zeitnah vereinfacht werden. So ist zum Beispiel geplant, dass sich Interessierte in Telekom Shops ausweisen und für die Volksverschlüsselung registrieren lassen können. Thomas Kremer: „Die Volksverschlüsselung auf breite Füße zu stellen und viele Nutzer zu haben ist unsere Priorität. Denn nichts ist unerfreulicher als verschlüsselt kommunizieren zu wollen, aber keine Empfänger dafür zu finden.“
Quelle: Pressemitteilung