Unister-Gruppe soll restrukturiert werden
Unister hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen einer Restrukturierung unterzogen wird und sich in Zukunft nur noch auf die Kernbereiche Flug und Touristik konzentrieren wird. Als Teil dieses Prozesses werden rund 100 Personen ihren Job verlieren.
Bild-Quelle: Unister
Der Insolvenzverwalter der Unister-Holding, Prof. Lucas F. Flöther, will die insolvente Unister-Gruppe restrukturieren. Ziel ist die Konzentration auf die Kernsparten Flug und Touristik sowie eine Entflechtung der komplexen gruppeninternen Strukturen. Die Gläubiger haben diesem Kurs bereits zugestimmt.
„Wir wollen die gute Ertragslage nutzen, um die Gruppe im Rahmen der Fortführung besser und leistungsfähiger aufzustellen“, sagte Flöther. „Damit stabilisieren wir nicht nur die wirtschaftliche Situation, sondern verbessern auch unsere Position im Investorenprozess.“ Flöther liegen nach wie vor sechs Angebote von Interessenten vor. Bereits in den vergangenen Wochen hatte sich abgezeichnet, dass das operative Geschäft positive Erträge erwirtschaftet, so dass auch eine Fortführung der Gruppe im eröffneten Insolvenzverfahren möglich ist. Damit bestand keine Notwendigkeit möglichst schnell einen Abschluss zu erzielen. „Unser Ziel ist nicht der schnellstmögliche, sondern ein bestmöglicher Verkauf“, betonte Flöther.
Kern der Restrukturierung ist, laut Pressemitteilung, die Vereinfachung der Unternehmensstruktur, die im Zuge der starken Expansion in den vergangenen Jahren äußerst unübersichtlich geworden ist. Strategisch soll sich das Unternehmen künftig auf die Sparten Flug und Touristik konzentrieren. Non-Travel-Bereiche sollen ausgegliedert bzw. an Investoren übertragen werden. Intern, d.h. was Cash-Pooling, Abrechnung, Buchführung etc. angeht, soll die Gruppe deutlich transparenter, schlanker und leistungsfähiger aufgestellt werden.
„Die internen Prozesse der Gruppe haben dem rasanten Wachstum der letzten Jahre nicht Schritt gehalten“, sagte Flöther. So gab es z.B. für den Großteil der Gesellschaften seit langem keine geprüften Jahresabschlüsse mehr. Auch die Zahlungsströme und Verrechnungen zwischen den einzelnen Gesellschaften sind äußerst kompliziert und schwer nachzuvollziehen. „Das müssen wir dringend ändern.“
Bei der Umsetzung dieser neuen Struktur wird es auch zu Personalabbau kommen, „Ich bedaure das sehr“, betonte der Insolvenzverwalter. „Alle Mitarbeiter haben in den letzten Wochen enormen Einsatz für ihr Unternehmen gezeigt. Jetzt müssen einige von Ihnen letztlich die Konsequenzen für eine Entwicklung tragen, für die sie nichts können.“
Der Stellenabbau soll jedoch auf das notwendige Minimum begrenzt werden. Betroffen sind rund 100 Mitarbeiter über die gesamte Gruppe hinweg. Darunter sind ca. 50 festangestellte Mitarbeiter und 50 befristete Anstellungsverhältnisse bzw. Probezeitkündigungen. Der Schwerpunkt liegt auf den Zentralbereichen der Gruppe, die im Zuge der oben skizzierten Neuaufstellung deutlich geringer ausgelastet sein werden. Bei den insolventen Gesellschaften der Unister-Gruppe sind aktuell rund 840 Mitarbeiter beschäftigt.
Quelle: Pressemitteilung