Snow: Koreanische Snapchat-Konkurrenz lehnt Facebook-Übernahme ab
Facebook-Gründer und CEO Mark Zuckerberg wollte vor kurzem den Snapchat-Konkurrenten Snow aus Korea übernehmen und scheiterte. Bereits vor einigen Jahren versuchte Facebook erfolglos Snapchat zu erwerben.
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Und erneut muss Facebook einen herben Rückschlag hinnehmen. Nachdem Mark Zuckerbergs Social-Network-Gigant bereits vor drei Jahren vergeblich versuchte sich Evan Spiegels App Snapchat einzuverleiben, lehnte nun auch Snow das Übernahmeangebot seitens Facebook ab.
Snow wurde vom koreanischen Großkonzern Naver veröffentlicht und ist laut TechCrunch bereits mehr als 80 Millionen Mal heruntergeladen worden. Monatlich kommen weitere 10 Millionen Downloads hinzu. Die App bietet mit 36 Filtern und über 200 Masken ein wesentlich breiteres Spektrum an Einstellungen und Funktionen als sein US-Mitbewerber Snapchat.
Aufgrund der beeindruckenden Wachstumsraten investierte auch Navers erfolgreichstes Messenger Produkt Line 45 Millionen in Snow; unter anderem auch um es Line zu ermöglichen in zusätzlichen Ländern seine Nutzerbasis zu vergrößern. Diesem Erfolg geschuldet, buhlen nun auch andere bekannte Investoren um die koreanische App, unter ihnen Tencent und Alibaba. Ein Sprecher Navers verriet gegenüber TechCrunch, es sei wahr, dass es bereits viele Interessenten für Snow gegeben habe. Genauere Infos über mögliche Investoren gab Naver jedoch nicht bekannt.
Nachdem Facebook das rasante Aufsteigen des Snapchat-Verfolgers beobachtet hatte, kontaktierte Facebook CEO Mark Zuckerberg Navers Vorsitzenden Hae-Jin Lee per Telefon um ihm ein Angebot zu unterbreiten. Lee lehnte ab, nicht zuletzt da Snow in seinen Augen bei anhaltenden Resultaten ähnlich erfolgreich werden könne wie die Schwester-App Line (Börsengang Juli 2016).
Während Snow stetig wächst und nach nun rund einem Jahr bereits auf 180 Millionen US-Dollar geschätzt wird, versucht Facebook als Gegenmaßnahme seine eigenen Kamerafunktionen mit Snapchat ähnlichen Filtern auszustatten.
Stark erinnert die Zurückweisung seitens Lee auch an das 3 Milliarden US-Dollar schwere Facebook Transferangebot an Snapchat CEO Evan Spiegel. Während seine Entscheidung, das Angebot auszuschlagen, damals stark kritisiert wurde, sprechen die Zahlen heute für ihn. Snapchat wird Medienberichten zufolge im Laufe des nächsten Jahres an die Börse gehen. Geschätzter Unternehmenswert 35-40 Milliarden US-Dollar.