WhatsApp: Wird die Polizei bald mitlesen?
Derzeit ist es der Polizei nicht möglich, WhatsApp-Nachrichten mitzulesen um rechtzeitig gegen potenzielle Terroristen vorgehen zu können. Joachim Herrmann (CSU), der bayerische Ministerpräsident, sieht hierin eine gravierende Sicherheitslücke.
Bild-Quelle: WhatsApp
In einem Interview mit der Welt am Sonntag kritisierte Joachim Herrmann, dass der Polizei das Mitlesen von WhatsApp-Nachrichten zum Zwecke der Terrorabwehr derzeit untersagt ist. Der bayerische Ministerpräsident sieht hierin eine enorme Sicherheitslücke. Joachim Herrmann zufolge sei ebendiese Sicherheitslücke den IS-Terroristen durchaus bekannt.
SMS, welche von potenziellen Terroristen verschickt werden, dürfen von der Polizei im Gegensatz zu WhatsApp-Nachrichten mitgelesen werden. Dies ist durch das Telekommunikationsgesetz festgelegt. Regelungen, welche WhatsApp betreffen, fallen dementgegen unter das Telemediengesetz. Dieses beinhaltet jedoch noch keine vergleichbare Regelung. Joachim Herrmann plädierte dafür, diese „erschreckende Sicherheitslücke“ schnellstmöglich zu schließen. Noch längeres Warten sieht er als „grob fahrlässig“.
Um die Dringlichkeit der Angelegenheit zu betonen, wies Joachim Herrmann in seinem Interview mit der Welt am Sonntag noch auf ein aktuelles Ereignis hin. So habe der Attentäter von Ansbach, der im Juli des vergangenen Jahres auf dem dortigen Musikfestival eine Rucksackbombe zündete, noch bis kurz vor seiner Tat mit Personen in Nahost via WhatsApp kommuniziert.