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Hamburg Games Conference: Mit guten Geschichten zum Erfolg

Die Hamburg Games Conference konnte in diesem Jahr 200 Besucher in die Bucerius Law School locken. Das Thema der Veranstaltung war, wie man mit Storytelling seine Zielgruppe besser erreicht.
Von Viktor am 10.04.2017
Bild-Quelle: gamecity:Hamburg
Auf der achten Hamburg Games Conference (HGC) in der Bucerius Law School tauschten sich 200 Teilnehmer der Games- und Medienbranche darüber aus, wie man mit Storytelling seine Zielgruppe besser erreicht. Der interdisziplinäre Kongress befasste sich mit der Frage, wie das Geschichtenerzählen in der digitalen Welt funktioniert und wie es in der Innovationsbranche Games eingesetzt wird. Experten beleuchteten das Storytelling aus unterschiedlichen Perspektiven und führten praxisnahe Beispiele an.

Eröffnet wurde der Kongress von der Staatsrätin der Kulturbehörde, Jana Schiedek, die ein Plädoyer für mehr Story in digitalen Spielen hielt und die Entwickler ermunterte, vielschichtige Charaktere zu entwickeln, um ein atmosphärisches Spielerlebnis zu erschaffen. Sie machte die Relevanz des Themas Storytelling über die Games-Branche hinaus deutlich und warb für Vernetzung der unterschiedlichen Medienzweige.

Dr. Ralph Oliver Graef, Managing Partner der Medienrechtskanzlei GRAEF hob hervor, dass die Vernetzung der audiovisuellen Branchen Film und Games immer stärker im Kommen sei. Dies lasse sich auch an den Teilnehmern der Konferenz ablesen, bei denen neben klassischen Entwicklern und Publishern von Spielen auch Filmproduzenten, Mitarbeiter von Buch- und Zeitschriftenverlagen, YouTube Stars, Agenturen und Hochschulvertreter vertreten sind.

Valentina Tamer, Game Designer bei Daedalic Entertainment zeigte auf, wie Ihr Team Ken Folletts Weltbestseller „Die Säulen der Erde“ als Computerspiel umgesetzt hat. Tamer präsentierte erstmals exklusive Spielszenen von dem Adventure, das im Sommer erscheinen wird. Sie erklärte anschaulich die Herausforderungen von Daedalics bislang größter Spielproduktion: „Wir mussten eine ganz neue Geschichte erfinden, um die Spannung auch bei denen zu erhalten, die das Buch schon kennen. Gleichwohl muss sich die Spielwelt stimmig in die Welt einfügen, die der Roman vorgibt“.

Nicolas Chibak, Co-Founder & CEO SpiceVR/Spherie befasste sich in seinem Vortrag mit der neuen Herausforderung “Storytelling in Virtual Reality (VR)”. „Die Brillen sind nur ein Zwischenschritt, wir werden in nicht allzu ferner Zukunft Virtual Reality und Augmented Reality ganz neu erleben“. Chibak, der mit seiner VR-Drohne zahlreiche Preise gewonnen hat, zog die Zuschauer mit Videos zu 360-Grad-Aufnahmen in seinen Bann.

Arne Peters (Vice President Strategic Relations Electronic Sports League) diskutierte im spannenden „Kamingespräch“ mit Oliver Redelfs (Red Elf Media), über das Storytelling im Boommarkt eSport. Peters verdeutlichte auch im eSport sind Helden, mit denen die Zuschauer mitfiebern können, unentbehrlich. „Wir erzählen deshalb Geschichten über die Spieler und Teams, um sie den Fans näher zu bringen. Bei den Geschichten beschränken wir uns nicht nur auf den eSport, sondern wir stellen die eSport Profis auch außerhalb der Arena dar, indem wir zum Beispiel eine Homestory mit ihnen machen,“ erläutert Peters den Storytelling Ansatz.

Bestseller-Autor Dr. Karl-Ludwig von Wendt (CEO Briends), der unter dem Pseudonym Karl Olsberg schreibt, sprach über, „Storytelling im Klötzchenparadies Minecraft". Wendt warb eindrücklich für einen crossmedialen-Ansatz: „Vergessen Sie das Medium „Buch“ nicht. Gerade an der Schnittstelle zwischen analogem und digitalem Medium gibt es noch viele Geschäftschancen“.

Gamification-Spezialist Tahsin Avci (CEO Pop Rocket Studios) führte die Zuhörer in die Welt des Motivations-Designs und erläuterte, mit gutes Gamedesign dazu führt, dass sich Kunden und Mitarbeiter spielerisch mit Produkten, Inhalten und Aufgaben auseinandersetzen: „Ziel ist es, bei Spieler ein „Flow-Erlebnis“ zu erzeugen, also einen Zustand, in dem er die Zeit vergisst und voller Freude bei der Sache ist.“

Auf dem Anschlusspanel diskutierten YouTube-Star Peter Smits (CEO bei PietSmiet), Jochen Dominicus (Gründer und Geschäftsführer, Der Sendeplaner), Tino Hahn (Head of Entertainment & Games, Ströer Interactive) und Oliver Redelfs (Red Elf Media) über das Storytelling in den Medien und mit Influencern. Peter Smits machte klar: „Früher haben wir einfach YouTube Let´s Plays gemacht, ohne dass wir über den Ablauf große Gedanken gemacht haben. Das hat sich geändert. Heute strukturieren und konzipieren wir eine Geschichte, zum Beispiel eine Challenge unseres Teams, um mit einem Spannungsbogen unsere Zuschauer zu begeistern.“

Moderator Dr. Christian Rauda, Partner der Medienrechtskanzlei GRAEF, resümierte: „Geschichten sprechen uns anders an als nackte Fakten: Sie überraschen und, berühren uns, machen Spaß und bleiben in Erinnerung. Sie sind daher ein mächtiges Werkzeug für die Spiele- und Medienbranche“

Auf der Playground-Ausstellungsfläche präsentierten sich Quantumfrog mit ihrem Spiel Voxelclicker, SpiceVR zeigte die VR-Drohne Spherie. Der Indie-Entwickler Threaks präsentiert sich mit dem Spiel „Battle Planet VR“, dem ersten deutschen Spiel für die VR Plattform Google Daydream. Bei Beardshaker Games konnte man das mobile Game „Fury Zoo“ ausprobieren und das junge Studententeam Supyrb von der HAW - Hochschule für angewandte Wissenschaften zeigte ihr Spiel „Marbloid“.
Tags: Games, Hamburg Games Conference
Quelle: Pressemitteilung
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