Serien- und Film-Tipps der Redaktion (KW 27)
Was schaut eigentlich die Newsslash Redaktion in ihrer Freizeit? Brandaktuelle Serientipps, Filmanregungen und Klassiker auf einen Blick und jede Woche neu. Heute mit Into the Badlands, Okja und I Love Dick.
Von Daniel am 09.07.2017
Bild-Quelle: Okja, Into the Badlands
Action Cut! Klappe die Dreizehnte uuuunnnd los! Liebe Leser, Netflixianer, Cineasten und Serienfans, ihr seid auf auf der Suche nach neuen Serien, Spielfilmen oder sonstigen Dokumentationen? Wir versuchen euch Abhilfe und Inspiration zu verschaffen. Wie gewohnt und jeden zweiten Sonntag neu findet ihr hier mal mehr/mal weniger spoilerfrei die aktuelle Serien und Filme die unsere Redaktion zurzeit schaut.
Daniel bügelt gern mit Martial Arts Fight
Für mich gestaltete sich die Woche doch recht voll weshalb ich nur gelegentlich zum Serien, Film und Co. kam. Erschwerend hinzu kam das gute Wetter, was mir dann doch die Entscheidung zwischen Sofa und Natur abnahm und mich unter die Sonne trieb.
Eine Sache habe ich dann aber doch geschaut. Es war die Staffel 2 von Into the Badlands, meine ganz persönliche Möglichkeit, viel Action mit recht wenig Story zu konsumieren um nebenher sprichwörtlich Hemden bügeln zu können.
Denn Into the Badlands ist keine Serie, die sich an Charakteren, Tiefsinn und großen Erzählungen orientiert sondern ausnahmslos ehrlich die Martial-Arts-Szenen in den Vordergrund stellt. Und das mit solcher Konsequenz, so dass man als Zuschauer den Eindruck bekommt, 80% der Dreharbeiten, Finanz- und Kreative-Potenziale seien nur in die Actionszenen geflossen. Und das ist auch gut so, schließlich sucht der ItB-Zuschauer nichts zeitloses sondern Unterhaltung - da ist es völlig in Ordnung, wenn Handlung eher so ein Nebenprodukt zu sein scheint. Into The Badlands will nicht mehr sein als eine Actionserie und das macht sie so unglaublich gut für zwischendurch.
Angesiedelt im postapokalyptischen Amerika und mit Book of Eli ähnelndem Landschaftsbild versehen ist Into the Badlands. Die alternative Zukunft, in der die Welt von Baronen regiert und unterteilt wurde, basiert ursprünglich auf einem klassischen chinesischen Roman namens “Die Reise nach Westen”. Angereichert durch mehr oder weniger gutes Schauspiel werden dann fast schon naiv witzig, Gruppierungen wie Einzelgänger projiziert, jeder mit Egoismus-Mentalität gesegnet und ordentlich “Überleben kann nur, wer den anderen zuerst killt”-Dogma versehen.
Ohne euch allzu viel verraten zu wollen sei gesagt, das MK, Bajie, die Witwe und co. mit wesentlich mehr Parteien zutun bekommen als nur dem üblichen Boss-Baron Quinn. Dieser haust in seinem Bunker und extremisiert seine Clipper Kommune während die Gefangenschaft Veils weiterhin zuspitzt. Wie auch in Staffel 1, so wird in Staffel 2 Stück für Stück das Rätsel um das geheimnisvolle Azra enthüllt und langsam aber sicher setzt sich das Mosaik aus Vermutungen zusammen….
2 Staffeln wurden bisher produziert und eine Dritte für 2018 angekündigt. Die Erste mit 6 Folgen und die Zweite mit 10 wird von der neuen Staffel 2018 noch einmal mit 16 Folgen getopt.
Titel: Into The Badlands
Verfügbar: bei Amazon Prime Video
Genre: Science-Fiction-Actionserie, Martial Arts
Staffeln: 2 (eine Dritte ist in Planung)
Ideal für: Personen die Book of Eli, Mad Max und Kill Bill mögen
Daniela schaut I Love Dick
Chris Kraus, eine feministische, nicht besonders erfolgreiche Filmemacherin, begleitet ihren Ehemann Sylvere ins texanische Marfa, wo er mithilfe eines Stipendiums endlich sein Buch über den Holocaust beenden möchte. Eigentlich wollte die exzentrische Chris gleich nach Italien weiterreisen, um an einer Preisverleihung für Indie-Filme teilzunehmen. Doch ihr Film wurde von der Jury wegen der unerlaubten Verwendung eines Musikstückes abgelehnt.
Auf der Kennenlernparty der neuen Stipendiaten des schwerreichen Kulturkritikers und Kulturgurus Richard, schlägt dessen Ausstrahlung und Charisma voll bei ihr ein und sie muss einfach dort bleiben. Dick, wie Richard doppeldeutig genannt wird, ist ein Freigeist und hat eine unglaubliche Wirkung auf die dort versammelten Künstler und Intellektuellen - und eben auch auf Chris. Ihre Fantasien um diesen Mann, der auf einer großen Ranch lebt und die freidenkenden Individualisten wie ein Sektenführer um sich versammelt, heizen ihre Beziehung zu Sylvere wieder neu an. Das Objekt der Begierde wird zum Pusher des eingerosteten Liebeslebens der beiden.
Chris Kraus schreibt Briefe in Form von Essays und Geschichten und fasst ihre totale Liebe zu diesem rauen Typen so in eine Kunstform der besonderen Art. In beeindruckender Weise mit starken Schauspielern erweckt die Serie die Romanvorlage von der echten Chris Kraus zum neuen Leben. Schräg, mit Tiefgang und einer Offenheit wird ein Bild der Frau, weiblichen Verlangens, des weiblichen Körpers, aber auch der femininen Intellektualität gezeichnet, welches hart und deutlich rüberkommt und mich auch ab und an zum Nachdenken gebracht hat. Was ist die Rolle der Frau in der Gesellschaft, wo stehen Frauen im wissenschaftlichen Diskurs?
Ich bin mit Chris Kraus auf die kurze, aber dichte Reise der Selbstfindung, der Auseinandersetzung mit den eigenen Ansprüchen an Leben und Freiheit und der Einsamkeit gegangen. Auch wenn Dick ein egozentrischer Windbeutel ist, ist die Figur stark als Projektionsfläche für die Gedanken und Empfindungen der Chris Kraus. Ich kann diese verwirrende, chaotische aber ausdrucksstarke und auch nachdenkliche Reise nur weiterempfehlen.
Titel: I Love Dick
Verfügbar: auf Amazon Prime
Genre: Drama
Staffeln: 1
Christina gibt Okja eine Chance
Diesmal habe ich mir den Netflix-Originalfilm Okja zu Gemüte geführt. Dieser handelt über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Tier. Als Okja dem Mädchen vom Unternehmen Mirando Corporation weggenommen wird, tut Mija alles, um ihren Freund befreien und zu sich nach Hause holen zu können.
Der Film vereint gleich mehrere Themen miteinander. Er zeigt, dass die Nachfrage der Menschen nach bestimmten Gütern das Angebot bestimmt und dabei ist es oft nicht wichtig unter welchen Voraussetzungen.
In Okja werden auch die Genmanipulation und Tierversuche thematisiert und es wird gezeigt, wie Tierschutzvereine in diesem Bereich oft machtlos gegen die Reichen und Mächtigen sind. Vor allem gegen Ende des Films stellt dieser wunderbar dar, dass Geld die Welt regiert.
Wird es ein Happy End geben? Kleiner Tipp: Man sollte den Abspann abwarten. Alles in allem, hat mir der Film persönlich sehr gut gefallen und ich kann ihn nur weiterempfehlen. Wobei man auch sagen muss, dass er kein Blockbuster ist und wer solch einen erwartet, wird enttäuscht. Aber ich vermute, dass war auch nicht Sinn und Zweck des Films. Seine Aussage hat Okja aber allemal vermittelt.
Titel: Okja
Verfügbar: bei Netflix
Genre: Gesellschaftsdrama, Action