Meredith Corp kauft Time Inc. für satte 2,8 Milliarden Dollar
Das Medienunternehmen Meredith Corp. mit Sitz in Iowa, kauft Time Inc. für rund 2,8 Milliarden Dollar. Das sind 18,50 US-Dollar pro Aktie. Rund ein Viertel wird dabei vom Investment-Arm der Koch Industries finanziert. Bleibt Time Inc. so redaktionell unabhängig?
Von Daniela am 04.12.2017
Bild-Quelle: Time Inc.
Die Meredith Corp, ist ein Medienunternehmen in den USA und hat unter anderem Life-Style-Magazine wie Better Homes Garden und Country Life in seinem Besitz. Nun kauft das Unternehmen die Time Inc. für rund 2,8 Milliarden US-Dollar auf. Aktien mit einem Einzelwert von 18,50 US-Dollar wechseln so den Besitzer. Gut, wird wieder einmal jemand eingekauft, doch warum ist das für die Medienlandschaft von Interesse?
Interessant wird der Kauf dadurch, dass ungefähr ein Viertel des Geldes für Time Inc. von Koch Equity Development kommt. Der Investment-Arm der Koch Industries, die verwaltet wird von den republikanischen Mega-Spendern Charles und David Koch. Somit ergibt sich ganz zwangsläufig die Frage, wie unabhängig die News der Time Inc, die unter anderem für Magazine wie People und Sports Illustrated steht, nach dem Kauf noch sein werden. Diese Frage warfen schon das Time- Magazin und Fortune nach Bekanntwerden des Kaufes auf.
Koch Equity Development versichert in einer Stellungnahme, dass sie keinerlei Einflussnahme auf die Management- und Redaktions-Aktivitäten haben und auch keinen Sitz im Meredith Board innehaben wird. Die Übernahme hilft Meredith vor allem dabei, sein Portfolio und seine Kompetenz im Bereich des Lifestyle-Contents weiter auszubauen. Potentielle politische Anreize sollen keine Rolle spielen.
Erst zu Beginn des Jahres hat Time Inc. ein Angebot von Meredith abgelehnt. Dabei ging es noch um eine Summe von 1,8 Milliarden US-Dollar, die zu Teilen auch aus einer Investorengruppe um den Milliardär Edgar Bronfman Jr. übernommen werden sollten. Nun sind es, zumindest zu einem nicht zu vernachlässigendem Anteil die republikanisch gesinnten Kochs. Ob diese wirklich keinen Einfluß auf die politische Ausrichtung und die Unabhängigkeit der medialen Präsenz der Magazine haben werden, wird die Zeit zeigen.