Facebook - Quartalszahlen steigen, Risiken aber auch
Die neuen Quartalszahlen von Facebook zeigen einen Anstieg bei Nutzern und Werbeumsatz. Doch hinter dem Glanz verstecken sich Risiken und neue Herausforderungen, wie der Verbreitung von Fake News denen sich das Unternehmen in diesem Jahr stellen muss.
Von Daniela am 06.02.2018
Bild-Quelle: Facebook
Die neuen Quartalszahlen von Facebook sind da und zeigen, dass die Nutzerzahlen in den letzten drei Monaten insgesamt um 32 Millionen gewachsen sind. Auch die Werbeeinnahmen verzeichnen einen starken Anstieg, genauer gesagt um 47 Prozent. 13 Milliarden Euro nahm das Netzwerk im vergangenen Quartal ein. Doch auch wenn das erst einmal richtig gut aus, muss man dabei auch sehen, dass das Wachstum das langsamste seit dem Jahr 2015 ist.
In den USA zum Beispiel gehen die Zahlen der täglichen Nutzer erstmals zurück. Nur noch 194 statt 195 Millionen sind täglich auf der sozialen Plattform aktiv. Laut Zuckerberg ist das auf die
Neuerungen im Newsfeed zurückzuführen. Die Meldungen im Hauptfenster, dem Newsfeed, erfuhren in den USA schon eine gravierende Umstellung. Mehr Meldungen von Freunden, Familie und Bekannten, statt der Beiträge von Medienunternehmen und privaten Wirtschaftsunternehmen werden dort angezeigt. Facebook kehrt so zu seiner eigentlichen Bestimmung zurück - ein soziales Netzwerk zu sein, in dem man sich mit Menschen, die man mag, austauschen kann.
Doch hinter den Änderungen des Algorithmus für den Newsfeed steckt nicht nur der Wunsch nach einem besseren Wir von Freunden und Familien, sondern vor allem auch eine präventive Maßnahme, um einer Regulierung bezüglich der sogenannten Fake News durch Behörden zu entgehen. Mit der Rückkehr ins (mehr) Private entscheiden die User selbst, welche Meldungen und Medienunternehmen ihnen wichtig sind und durch den Algorithmus häufiger ausgespielt werden sollen. Bisher wurde dies ausschließlich über die Daten, die das Profil eines User hergab, ausgespielt. Dies führte unter anderem zu den schweren Vorwürfen hinsichtlich der US-Wahlen, bei denen Facebook als Plattform für Manipulationen eine große Rolle gespielt haben soll.
Mit der Übertragung der Verantwortung an die Nutzer von Facebook, will Zuckerberg nun einer Regulierung durch die Politik zuvorkommen. Wie? Ganz einfach, Zuckerberg geht davon aus, dass sich Menschen, die sich kennen, weniger Fake News zuspielen und die Verbreitung so deutlich gehemmt wird. Medienunternehmen, die in letzter Zeit vor allem auf Videos mit starker viraler Wirkung gesetzt haben, werden dies dann zu spüren bekommen und in ihrer Reichweite eingeschränkt werden. Insgesamt soll dies aber Facebook auf lange Sicht nützen und die Plattform als soziales Netzwerk und attraktive Plattform für Unternehmensauftritte stärken. Ob sich dies so bewahrheitet und wie häufig wir noch mit Umstellungen zu rechnen haben, wird die Zukunft zeigen. In den USA sind die Änderungen schon komplett ausgerollt, in Europa wird dies nach und nach geschehen.