Neuer Datenschutz bei Valve bedeutet das Aus für SteamSpy
Schnell mal nachschauen, wer gerade die höchsten Verkaufszahlen hat oder wie lange Spieler in einem Spiel auf Steam verbringen - das war mit Steam Spy möglich. Wieso war? Nach einem Update von Valve zum Schutz der Privatsphäre ist der Steam Spy blind und wird keine Analysen mehr zur Verfügung stellen können.
Von Daniela am 17.04.2018
Bild-Quelle: Valve
Wollte man wissen, wie die Verkaufszahlen bestimmter Spiele aussehen, die Spielerzahlen abrufen, den durchschnittlichen Preis ermitteln oder nachsehen, wie lang die durchschnittliche Spielzeit bei einem Game oder den Spielern auf Steam ist, dann brauchte man nur in das Statistik-Tool Steam Spy schauen. Die Zahlen aus dem Tool sind nicht nur für Spieler, sondern vor allem auch für Entwickler extrem interessant. Besonders kleine Indie-Studios und Einzelkämpfer konnten sich auf die Zahlen von Steam Spy verlassen, um den Erfolg ihrer Games messen zu können. Doch damit ist jetzt Schluss.
Valve, der Betreiber der Distributionsplattform Steam, hat nämlich ein Update gebracht, durch welches die Privatsphäre der Nutzer besser geschützt werden wird. Valve schiebt hier also nicht mit Absicht einem Tool den Riegel vor, sondern verbessert den Datenschutz auf seiner Plattform. Durch die Änderungen, die mit dem Update verbunden sind, ist es dem Tool Steam Spy nicht mehr möglich, einen Blick auf die Spielerbibliotheken zu werfen. Genau dieser ist aber zwingend notwendig, um die Analysen zu erstellen. Sergey Galyonkin, der Mann hinter Steam Spy und im Hauptberuf Director of Publishing Strategy bei Epic Games, sieht für die Zukunft keine Chance auf eine Fortführung seines Dienstes. Er glaubt nicht, so, äußert er sich auf Twitter, dass Valve ihm zur Aufrechterhaltung des Services, besondere Zugriffsrechte einräumen wird. Wer den Service über Patreon unterstützt, bekommt eine Rückerstattung.
Für die Spieler auf Steam bedeutet das Datenschutzupdate vor allem eines: weniger Sichtbarkeit und mehr Möglichkeiten, sich Beobachtung und Messung zu entziehen. Die Spiele-Bibliotheken der Steam-Nutzer werden nun nicht mehr serienmäßig ausgewiesen. Außerdem kann man jetzt seine Privatsphäreneinstellungen besser einstellen und entscheiden, welche der Infos öffentlich sein sollen und welche nicht. So kann man zum Beispiel verhindern, dass eingesehen werden kann, wie viel Lebenszeit man schon in ein Spiel gesteckt hat. Auch ein Unsichtbarkeitsmodus ist nun möglich. Was für Steam Spy und somit Entwickler und neugierige Spieler also negativ ist, ist für die einzelne Person eindeutiger ein Fortschritt in Richtung Schutz persönlicher Daten.