Amazons Alexa lauscht mit und verschickt privates Gespräch
So manch einer von uns hat sie zu Hause stehen: die Alexa, Amazons smarten Lautsprecher. Sie soll uns im Alltag unterstützen, Musik abspielen und die Mama anrufen. Doch was, wenn sie ein von uns geführtes Gespräch einfach mitschneidet und an Kollegen oder vielleicht sogar den Chef sendet? So geschehen in den USA.
Von Daniela am 30.05.2018
Bild-Quelle: Amazon
Eine Verkettung mehrerer äußerst unwahrscheinlicher Umstände sollen es laut Amazon gewesen sein, die letztens dazu führten, dass ein Gespräch zwischen einem Ehepaar in den USA an einen Mitarbeiter gesendet worden ist. Im Bundesstaat Oregon soll die smarte Assistentin das Gespräch zwischen den Eheleuten heimlich aufgezeichnet haben. Danach versendete Alexa dieses ganz selbstständig an einen Mitarbeiter der beiden.
Amazon hat den fall natürlich rekonstruiert und kommt zu folgenden Schlüssen, die das Ereignis, welches uns allen sicher nicht auch passieren möchte, erklären. Während des Gespräches habe Alexa wohl ihr Aktivierungswort verstanden und begann deswegen die Aufzeichnung. Im Weiteren Verlauf der Unterhaltung kam es dann entweder durch die tatsächlichen Worte oder wiederum ein Missverständnis der Worte “send message” dazu, dass die clevere Assistentin nachfragte, an wen sie senden soll. Das wurde wohl von den Eheleuten gar nicht bemerkt. Im weiteren Gesprächsverlauf hat sich Alexa dann einen Namen konstruiert, an den sie die Nachricht im Anschluss sendete. Auch hier versicherte sich die Assistentin durch eine Nachfrage, ob sie nun senden solle und verstand angeblich das Wort “right”. Schwupps, war die Nachricht draussen und das Ehepaar hatte noch nicht einmal mitbekommen, dass Alexa die ganze Zeit das Gespräch nicht nur mithörte, sondern sich sogar aktiv beteiligte.
Natürlich hat das Unternehmen sich bei dem Ehepaar entschuldigt und nun angekündigt, Möglichkeiten zu checken, wie solche Vorkommnisse in der Zukunft vermeiden werden können. Was für uns vielleicht zukünftig ein sicheres Gefühl hervorbringen soll, wird dem Ehepaar nun nicht mehr nützen. Sie haben sich entschlossen, Alexa, mit der sie ihr smartes Home komplett gesteuert hatten, nicht mehr nutzen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der smarten Alexa solche Fehler passieren, feierte sie doch in Hamburg eine regelrechte Party mit lauter Musik. Das liegt daran, dass Amazons smarte Speaker ständig auf ihr Kennwort lauschen und nach Erkennen dieses und weitere Sprachbefehle immer aufzeichnet und in der Cloud von Amazon speichert. Und leider hat die Gute eben manchmal doch nicht so gute Ohren und versteht ihr Aktivierungswort, obwohl es gar nicht gesagt wurde. Manuell können diese Aufzeichnungen aber gelöscht werden. Hoffen wir, dass Amazon weiter an seinen Smart Speakern arbeitet und sie verbessert, damit sie wirklich eine Hilfe und keine unkontrollierbare Wanze sein können.