Junes Journey sorgt für Umsatzsprung im Hause Wooga
Nach schwierigen Jahren und Verlusten im Jahr 2017 kehrt der Berliner Spieleentwickler Wooga nun wieder in den Bereich der schwarzen Zahlen zurück. Verantwortlich dafür ist vor allem das Wimmelbildspiel Junes Journey - und sicherlich auch ein paar der Umstrukturierungsmaßnahmen.
Von Daniela am 20.06.2018
Bild-Quelle: Wooga
Wooga hat in den letzten Jahren auf eine komplette Restrukturierung des Unternehmens gesetzt. Erst zu Beginn des Jahres wurde die Studiostruktur aufgebrochen und im Zuge dessen mussten noch einmal 30 Mitarbeiter gehen
(Newsslash berichtete). Die alten Dauerbrenner hatten ihre besten Zeiten hinter sich, die neuen liefen zwar gut, aber nicht gut genug, um die Spieleschmiede in der Backfabrik so weiterzuführen. Also wurde das Strategie-Spiel (Warlords) an Innogames verkauft und sich wieder auf Kernkompetenzen der Puzzle- und Rätselspiele besonnen. Wooga-Chef Jens Begemann war die ganze Zeit über optimistisch, das Unternehmen mit diesen Maßnahmen wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Und er sollte recht behalten.
Nachdem Wooga in den letzten Jahren nach einem Einbruch der Umsätze im Jahr 2014 leider weiterhin Verluste schreiben musste, bringt das Geschäftsjahr 2017 gute Nachrichten für die Berliner. Trotz sinkendem Umsatz gelangt Wooga wieder in die schwarzen Zahlen und schreibt einen Gewinn von 1,2 Millionen Euro. Die positive Bilanz verdankt das Unternehmen einem Umsatzansprung in den letzten Wochen des Jahres 2017, die Zeit, in der das neue
Wimmelbildspsiel June’s Journey weltweit eingeführt wurde. Das Game kommt außerordentlich gut an und setzt eine Menge Euros um, verhinderte aber nicht den Umsatzrückgang auf 34,3 Millionen Euro insgesamt im Jahr 2017. In diesem Jahr dürfte der Anteil des neuen Erfolgsgames allerdings spürbar sein.
Was allerdings wohl ausschlaggebend dafür war, dass Wooga dennoch einen Gewinn von 1,2 Millionen Euro trotz um neun Prozent gesunkenen Umsatzes verzeichnet, dürften die geringeren Kosten für Marketing und Mitarbeiter sein, deren Zahl ja bekanntlich bis Ende 2017 um circa 60 auf 230 dezimiert wurde. Nach weiteren Umstrukturierungsmaßnahmen im Februar zählt die Belegschaft mittlerweile noch rund 200 Personen. Auch wenn das Ergebnis des Jahres 2017 noch hinter den Erwartungen von Begemann und seinen engagierten Mitarbeitern zurückgeblieben ist, zeigt die Bilanz, dass sich der harte Kurs gelohnt hat. Mitgründer Philipp Möser kann den Erfolg nicht mehr feiern, denn auch er verließ im Februar das Unternehmen. Begemann ist nun alleiniger Geschäftsführer und hält das Ruder fest und wie wir sehen erfolgreich in der Hand.
June’s Journey ist hinsichtlich Spielerzusammensetzung, Gameplay und Finanzierungsmodell ein Abbild der neuen alten Ausrichtung von Wooga. Storybasierte Spiele, grafisch aufwändig, die vor allem Frauen und hier im Besonderen noch die älteren ansprechen, die neben ingame-purchasing zu einem hohen Teil auch werbefinanziert sind - das ist der neue Fokus von Wooga, der die Berliner Spieleschmiede wieder nach vorne bringen soll. Wenn der Trend sich so fortsetzt, dann wird das wohl auch genau so hinhauen, wie Jens Begemann sich das gedacht hat. Wir werden berichten.