EU-Gesetz: Netflix und Co. bekommen Mindestquote für nationale Produktionen auferlegt
VoD-Anbieter wie Netflix und Amazon Prime Video sollen zukünftig eine Mindestquote von 30 Prozent für nationale Produktionen erfüllen. Das entsprechende Gesetz soll zum Ende des laufenden Jahres verabschiedet werden.
Von Cindy am 06.09.2018
Bild-Quelle: Netflix
Wie Variety berichtet, müssen Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime Video bald eine Mindestquote von 30 Prozent an nationalen Produktionen in ihrem Angebot vorweisen müssen. Laut Roberto Viola, Vorsitzender der Abteilung der EU-Kommission für Kommunikationsnetzwerke, soll das Gesetz noch im Dezember dieses Jahres verabschiedet werden, die Umsetzung sei lediglich noch eine Formalität.
Sobald die neue Richtlinie im Dezember verabschiedet wurde, haben die Mitgliedstaaten der EU dann insgesamt 20 Monate Zeit, um diese Umzusetzen. Dabei wird es den einzelnen Ländern freigestellt, ob sie die geforderte Mindestquote von 30 Prozent auf 40 Prozent anheben wollen. Außerdem ist es den EU-Ländern freigestellt, die Abogebühren zu erhöhen, um so dann den jeweiligen nationalen Produktionsfond zu unterstützen.
Laut Variety soll Viola betont haben, dass Netflix nicht weit davon entfernt sei, die 30-Prozent-Quote an nationalen Produktionen zu erfüllen. Durch das neue Abkommen möchte die EU Netflix und Co. dazu bringen, mehr Mittel in die europäische Filmindustrie zu investieren. Um den Ländern eine Orientierungshilfe zu bieten, sollen außerdem im kommenden Monaten Zahlen veröffentlicht werden, aus denen ersichtlich wird, wie viele nationale Produktionen es bereits in den einzelnen Ländern gibt.