Kein Netflix für Kunden mit Glasfaseranschluss
In Rheinland-Pfalz haben etliche Endkunden Probleme, wenn sie gemütlich Netflix nutzen wollen. Sie haben einen Glasfaseranschluss beim lokalen Netzbetreiber NX4 Networks, der angeblich über VPN oder Proxy arbeitet und Netflix reagiert prompt mit Zutrittsverbot.
Von Daniela am 13.12.2018
Bild-Quelle: Netflix
Einige Kunden des lokalen Netzwerkbetreibers NX4 Networks im Rheinland-Pfälzischen haben Probleme mit Netflix. Der Streamingdienst sperrt sie aus mit dem Hinweis, dass sie bitte das VPN oder den Proxy deaktivieren sollen, wenn sie das Angebot von Netflix nutzen wollen. Soweit, so gut, doch der Knackpunkt an der Geschichte ist, dass weder ein VPN noch ein Proxy aktiviert ist, wie NX4 Networks versichert.
Hintergrund des Zutrittsverbots sind Wechsel der Endkunden von anderen Providern zum Netzwerkanbieter NX4 Networks. Dabei bekommen die Endkunden eine Sperre bei Netflix und die Meldung, dass möglicherweise ein VPN oder Proxy verwendet wird und man diese deaktivieren möge, so der NX4- Geschäftsführer Jens Winter. Das Problem taucht ausschließlich bei Glasfaserkunden auf. Bei einem Kunden ist es dem Betreiber gelungen, die Sperre aufzuheben, doch warum dies geschafft wurde, ist nicht bekannt. Netflix klärte NX4 zu dem konkreten Prozedere nicht auf, obwohl das Unternehmen seit einiger Zeit versucht, den Sachverhalt mit Netflix zu klären. Ein weiterer Kunde konnte sich selbst wieder Zutritt zur Streamingplattform verschaffen, in dem er beim Support von Netflix mit Kündigung drohte.
Netflix arbeitet seit einiger Zeit mit Technologien der Filmstudios, um gegen Proxys und VPN´s vorzugehen. Kunden umgehen mit Hilfe diverser Proxy-Anbieter das GEO-Blocking von Netflix und können so auf Inhalte zugreifen, die in ihrem Land (noch) gar nicht zur Verfügung stehen. Zwei Proxyanbieter haben aufgrund der Netflix-Offensive schon ihre Netflix-Dienste eingestellt. Bei allem Verständnis für das Vorgehen von Netflix, wäre ein gewisses maß an transparenz, vor allem im Fall der betroffenen Glasfaser-Anschluss-Nutzer jedoch wünschenswert.