Pornos auf Netflix: Rashida Jones präsentiert Hot Girls Wanted
Die sechsteilige Anthologie zu Hot Girls Wanted Turned on soll aufklären und aufräumen mit einem Frauenbild in der Gesellschaft, welches durch die besondere verquere und unerträgliche Sexualisierung der Frau in pornografischen Filmen und Darstellungen, in der modernen Gesellschaft nichts zu suchen hat. Rashida Jones bringt das Thema auf Netflix.
Von Daniela am 24.04.2017
Bild-Quelle: Hot Girls Wanted
Die US-Schauspielerin Rashida Jones bringt mit ihrer Doku “Hot Girls Wanted” das Thema Pornografie auf Netflix. In der Dokumentation geht es um Technologie und deren Einwirkung auf uns Menschen und hier vor allem eben um den Konsum von Pornos im Internet und das, was es mit jungen Menschen und ihren Ansichten zu Sex, Intimität, Liebe und nicht zuletzt dem Frauenbild macht. Jones interessiert das Thema schon länger und es ist ihr ein Herzenswunsch gewesen, sich einmal damit auch filmisch auseinanderzusetzen. Die Vermischung von Virtualität und Realität ist Thema, die weibliche Sexualität und die Sexualisierung der Frau im Speziellen.
Schon im Jahr 2015 wurde die Dokumentation Hot Girls Wanted veröffentlicht und mit ihrer Anthologie Hot Girls Wanted: Turned On, greift Jones das Thema wieder neu auf. Zusammen mit Jill Bauer und Roma Gradus portraitiert Rashida Jones in dem Sechsteiler Menschen, die in der Pornoindustrie arbeiten und die Inhalte konsumieren.
Auch soziale Medien werden einbezogen, unsere Abhängigkeit von der Technologie wird hinterfragt. Wie ist man heute sexy? Indem man signalisiert, Sex haben zu wollen, und zwar so, wie man es im Internet ganz leicht zugänglich zu sehen bekommt, ist die Antwort von Jones.
Der neue Konsum von Sexualität über die Inhalte der Pornoindustrie ist die neue Aufklärung für Kinder und Jugendliche, zeigt, wie Frauen Sexualität “genießen” und prägt so ein Bild der sexualisierten Frau, welches mit der Realität nicht viel zu tun hat. Eine Analyse des amerikanischen National Institutes of Health zeigt, dass neun von zehn Szenen in den 50 erfolgreichsten Pornovideos körperliche Gewalt, Knebelung und Planking beinhalten - eine Art von Sex oder Erotik, die sicherlich kein Mainstream ist, aber durch die Pornoindustrie, den Zugang und den Konsum für diesen gehalten wird, zuallererst von Heranwachsenden, die eben Sexualerziehung durch Pornos erfahren und nicht über ihren Konsum und das Gesehene kommunizieren (können).
Mit der Doku will Jones Technologie und Pornografie nicht verteufeln, im Gegenteil. Sie will aufzeigen, wie sie in die Gesellschaft wirkt. Sie fordert Bildung ein, die Auseinandersetzung mit Sex, Erotik, Aufklärung und ein offenes Umgehen mit dem Thema. Gerade in einer Gesellschaft wie den USA, an deren Spitze ein Mann steht, der öffentlich Frauen diffamiert, herabsetzt und mit sexueller Gewalt gegen Frauen prahlt, ist es laut Jones überaus wichtig, sich mit dem Frauenbild, welches wohl in vielen Männerköpfen genau so herumspukt, auseinanderzusetzen und vor allem damit, wie es zu diesem Frauenbild in einer hochentwickelten, technologisierten Gesellschaft, in der Gleichbehandlung, Akzeptanz und Miteinander an höchster Stelle stehen sollten, zu ebenjenem kommt.