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Review: World of Warplanes

Nach den Panzern kommen die Flugzeuge: Entwickler Wargaming hebt mit seinem neuen MMO World of Warplanes ab und verlagert das Kampfgeschehen in luftige Höhen. Was Hobby-Piloten erwartet, verraten wir in unserem Testbericht.
Von am 13.11.2013
Nachdem Entwickler Wargaming mit World of Tanks bereits das Schlachtfeld zu Land erobert hat, machen sich die Weißrussen nun daran, auch den Himmel zu erobern: In World of Warplanes dürfen virtuelle Piloten in die unterschiedlichsten Maschinen steigen und in spannenden Luftkämpfen beweisen, ob sie das Zeug zum Flieger-Ass haben. Ob das Spiel tatsächlich zu Höhenflügen führt, oder ob es eher eine Bruchlandung hinlegt, verraten wir in unserer Review.

Alles starklar!
Auch World of Warplanes ist ein Clientgame, das zunächst einen nicht zu verachtenden Download notwendig macht: Derzeit gilt es vor dem ersten Start gut 7 GB an Daten herunterzuladen. Ist das geschafft und die Installation abgeschlossen, fehlt nur noch ein Wargaming-Account und schon kann es losgehen.

Die Palette an zur Verfügung stehenden Flugzeugen reicht von einfachen Doppeldeckermaschinen über Flugzeuge aus dem zweiten Weltkrieg bis hin zu den ersten Düsenjets. Der Unterschied ist dabei nicht nur kosmetischer Natur, denn wer von einem Tier I- in ein Tier X-Flugzeug steigt, wird sich schwer wundern. Düsenjets haben eine deutlich höhere Geschwindigkeit und eine wesentlich bessere Bewaffnung als die frühen Maschinen. Gleichzeitig eigenen sich die riesigen Brummer aber auch nur bedingt für enge Luftgefechte.
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Für alle Neueinsteiger hat Wargaming ein kurzes Tutorial bereitgestellt, das in drei Missionen die wichtigsten Grundlagen erklärt und zudem für die ersten Credits und Erfahrungspunkte sorgt. Wem das nicht reicht kann sich auch einige der Tutorial-Videos ansehen, in denen die verschiedenen Aspekte der Maschinen und der Spielmechanik beleuchtet werden. Hier haben die Macher von ihren Erfahrungen aus World of Tanks gelernt und lassen Neulinge nicht im Regen stehen. Trotzdem muss man Erfahrungen in echten Gefechten sammeln, was in den ersten Runden für den einen oder anderen frustrierenden Moment sorgen kann. Hat man es aber erst einmal geschafft, einen feindlichen Piloten im Zweikampf zu besiegen, so geht es schnell bergauf.

Wohl dosierter Realismus
Natürlich erwartet virtuelle Piloten hier keine hochgradig realistische Flugsimulation im Stil eines Falcon 4.0, die zunächst ein stundenlanges Studium eines Handbuchs im Umfang der Encyclopaedia Britannica voraussetzt, bevor man das Flugzeug überhaupt vom Boden bekommt. Um genau zu sein, befinden sich alle Maschinen zum Start eines jeden Matches bereits in der Luft und warten nur darauf, dass der Countdown bis zum Beginn abgelaufen ist. Umgekehrt brauchen sich Spieler auch keine Gedanken um die Landung zu machen, denn wer in World of Warplanes mit seiner Maschine den Boden berührt, der hat sowies schon verloren und darf seiner Maschine beim Brennen zusehen. Im Gegenzug ist das Spiel aber auch kein reines Action-Spiel wie Tom Clancy's H.A.W.X, in dem Flugzeuge mitten in der Luft stehen bleiben, sich um 180 Grad um die eigene Achse drehen und dann weiterfliegen können. Einen gewissen Grad an Realismus bringt das Spiel durchaus mit, denn es gibt viele Faktoren, die das Flugverhalten und damit auch die Spielweise beeinflussen.


Bomben eignen sich im Kampf gegen Bodenziele und haben eine eigene Zielhilfe.
Das Flugverhalten der Maschinen wird nicht nur von ihrem Typ und der Motorleistung bestimmt. Auch Faktoren wie die Bewaffnung spielen eine Rolle. Einige Flugzeugtypen bieten nämlich die Möglichkeit, neben den Bordkanonen auch Raketen oder Bomben mitzuführen. Diese sind besonders effektiv gegen Bodenziele, bedeuten aber auch zusätzliches Gewicht, was sich auf die Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit auswirkt. Zudem sollten Piloten gut darauf achten, dass sie beim Abwurf von Sprengsätzen nicht zu dicht über dem Boden fliegen; sonst erwischt die Explosion schnell das eigene Flugzeug.

Um ein Match für sich zu entscheiden, haben die beiden Teams zwei Möglichkeiten: Die wohl einfachste und offensichtlichste ist das Ausschalten des gegnerischen Teams: Sobald alle feindlichen Maschinen abgeschossen sind, gewinnt das überlebende Team. Alternativ lässt sich eine Partie auch durch Überlegenheit gewinnen. Dazu müssen die überall auf der Karte verteilten gegnerischen Gebäude und Einrichtungen zerstört werden. Hat ein Team die Oberhand, so beginnt sich eine Leiste am oberen Bildschirmrand zu füllen. Erreicht sie für ein Team 100 %, so gewinnt dieses. Um den gegnerischen Vorteil auszugleichen, kann eine Mannschaft aber auch selbst weitere Einrichtungen zerstören oder feindliche Flugzeuge abschießen. In unseren Tests kam es aber so gut wie nie dazu, dass eine Partie tatsächlich durch einen strategischen Sieg beendet wurde. Stattdessen wurde früher oder später ein Team komplett abgeschossen. Auch ein Unentschieden haben wir nicht erlebt, auch wenn dies nach Ablauf der 15 Minuten-Frist theoretisch möglich ist.

Geteiltes Leid
Zwar kann man World of Warplanes auch alleine spielen; das Spiel findet in einem Standard-Gefecht stets genug andere Piloten, mit denen man ein schnelles Match bestreiten kann. Doch hier ist es immer reine Glückssache, ob das eigene Team eher aus einer Gruppe von Chuck Yeagers oder doch mehr aus einer Ansammlung von McQuacks besteht. Einfacher ist es da, sich mit einigen Freunden zusammen zu tun und eine eigene Flugstaffel zu bilden. So ist sichergestellt, dass man sich auf seine Flügelmänner verlassen kann. Aber auch das schützt nicht davor, dass andere Spieler mitunter eher als Kamikazepiloten unterwegs sind und es immer wieder zu Kollisionen kommt, die im Regelfall für beide beteiligten Spieler das Aus bedeutet.

Im Idealfall tritt ein Team gemeinsam an und fliegt in Gruppen von mindestens zwei Flugzeugen über die Karte. Auf diese Weise können sich Spieler gegenseitig decken und das Feuer feindlicher Jäger besser erwidern. Das gilt vor allem für die schwerfälligen großen Flugzeuge, die sich eher zur Bekämpfung von Bodenzielen eigenen, als für wendige Dogfights. Sollte ein geübter Pilot am Steuer eines wendigen Jägers einen solchen schwerfälligen Gegner umrunden, hat dieser alleine oft keine Chance. Leider ist es in Standardgefechten oft der Fall, dass sich jeder Spieler alleine ins Getümmel stürzt und kein echtes Team-Feeling aufkommt. Auf der anderen Seite ist man ein solches Verhalten ja bereits aus dem Quasi-Vorgänger World of Tanks gewohnt, in dem mitunter genug forsche Einzelgänger das eigene Team durch unüberlegtes Vorgehen zur Niederlage verdammen.

Ist das Spieltempo in World of Tanks doch eher gemächlich, so gilt dies für World of Warplanes nur für die Anfangsphase. Denn sobald es zu Luftkämpfen kommt, ist es mit der Ruhe vorbei, denn dann gilt es nicht nur die eigene Maschine in eine gute Schussposition zu bringen, sondern gleichzeitig auch feindlichem Feuer auszuweichen. Die Tatsache, dass es keine Autoaim-Funktion gibt und man ständig in Bewegung ist, macht es nicht immer einfach, gegnerische Piloten vom Himmel zu holen. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass sich World of Warplanes im dreidimensionalen Raum abspielt und Gegner im wahrsten Sinne des Wortes von allen Seiten kommen können. Glücklicherweise geben Indikatoren und Warnhinweise kleine Hilfestellungen, sodass man schnell herausfindet, woher das feindliche Feuer kommt, das einem gerade die Maschine zerlegt.



Jedes Flugzeug verfügt über eine bestimmte Anzahl an Hitpoints, die von der Stufe des Flugzeugs und dem Typ abhängen. Sinkt diese Zahl auf Null, so ist die Runde für den Piloten vorbei und das Flugzeug stürzt ab. Gleichzeitig kann die eigene Maschine aber auch durch feindliches Feuer nur beschädigt werden, sodass bestimmte Systeme ausfallen. Ein beschädigter Motor liefert beispielsweise nur noch vergleichsweise wenig Schub und sollte gar ein Crewmitglied durch Beschuss verletzt werden, fällt dieser ebenfalls aus. Glücklicherweise gibt es auch in World of Warplanes einige Verbrauchsgegenstände, die in solchen Fällen Abhilfe schaffen.


Screenshot des Techtrees der UdSSR in World of Warplanes.
Auch in World of Warplanes ist Wargaming bei dem Modell der verschiedene Nationen geblieben, die ihre Flugzeuge in den Kampf schicken. Derzeit haben Spieler die Wahl zwischen fünf Fraktionen: Deutschland, Großbritannien, Japan, die Sowjetunion und die USA. Jede dieser Nationen hat Flugzeuge in zehn Stufen (Tiers) im Angebot, die nach und nach freigeschaltet werden müssen. Zudem verzweigt sich der Technologiebaum mitunter, sodass man zwischen den verschiedenen Flugzeugtypen wählen kann.

Jedes Flugzeug besitzt eine Reihe von Upgrades, die die Eigenschaften verbessern. So lassen sich bessere Motoren, andere Rümpfe und eine bessere Bewaffnung verbauen. Diese Upgrades dienen aber nicht nur dazu, das bestehende Flugzeug zu verbessern, sondern sind auch Voraussetzung um die nächsthöhere Stufe freizuschalten. Bezahlt werden die Upgrades mit Erfahrungspunkten und Credits, die beide durch das Absolvieren von Kämpfen verdient werden.

An Bord der Maschinen gibt es natürlich auch eine Crew. Im Gegensatz zu World of Tanks besteht dieser aber nur aus ein oder zwei Crewmitgliedern, abhängig vom Flugzeugtyp. Was allerdings auch hier vorhanden ist, ist der Erfahrungszuwachs, den Piloten im Laufe der Zeit bekommen. Damit erhöhen sich ihre Fähigkeitswerte, was sich auch im Kampf bemerkbar macht. Haben sie die 100 Prozent-Marke erreicht, so können sie zudem einige Skills erlernen, die besondere Fähigkeiten bieten.



Virtuelle Höhenruder
In Sachen Steuerung bietet Wargaming virtuellen Piloten eine ganze Reihe von Möglichkeiten an. Die einfachste besteht aus einer reinen Tastatursteuerung, die allerdings eher umständlich ist und keine all zu schnellen Reaktionen erlaubt. Daher setzen die Macher als Standard auf eine Kombination aus Maus und Tastatur. Dadurch lassen sich die Flugzeuge erstaunlich gut steuern, wenngleich es stets eine gewisse Latenz zwischen Eingabe und Reaktion gibt, ganz unabhängig von der Wahl des Steuergeräts. Die Maus/Tastatur-Kombination hat zudem den entschiedenen Nachteil, dass man auf dem Schreibtisch recht viel Platz für die mitunter ausufernden Bewegungen braucht. Wer eher klassisch unterwegs ist, kann natürlich auch den Joystick aus dem Schrank holen und damit abheben. Allerdings sind diese Eingabegeräte heutzutage nur noch selten anzutreffen, sodass wohl die meisten Spieler auf das Gamepad ausweichen werden, wenn sie auf Maus und Tastatur verzichten. Wer diese Variante bevorzugt, wird aber ein wenig Übung brauchen, um das Flugzeug punktgenau zu positionieren und feindliche Abschüsse zu verursachen.

Besonders stolz sind die Macher auf die Soundkulisse des Spiels. Im Laufe der Entwicklung haben sie unter anderem ein Video veröffentlicht, in dem sie den Aufwand präsentierten, der in die Soundentwicklung geflossen ist. Tatsächlich hören sich in World of Warplanes alle Flugzeuge unterschiedlich an, sodass man alleine schon deshalb eine neue Maschine freischalten möchte. Zudem wirken sich Schäden an der Maschine auch auf die Motorgeräusche aus, was zur Atmosphäre des Spiels beiträgt. Apropos Atmosphäre: Natürlich wird das Spiel auch mit dem passenden Soundtrack unterlegt, damit etwas Luftkampf-Feeling aufkommt. Wem dies aber eher nervt, der kann die musikalische Untermalung auch deaktivieren.



Wargaming sorgt auch in World of Warplanes für jede Menge Abwechslung was die Karten angeht: Von Wüstenlandschaften über bewaldete Gebiete bis hin zu Luftkämpfen in Pazifik ist alles mit dabei. Allerdings sind die Karten in diesem Spiel natürlich bei Weitem nicht so spielentscheidend, wie im Quasi-Vorgänger World of Tanks. Schließlich gilt es das Terrain hier nur im Tiefflug zu beachten und taktische Vorteile lassen sich nur dann nutzen, wenn man geschickt zwischen Schluchten und Bergen hindurchmanövriert. Immerhin haben die Entwickler aber bei der Auswahl der Bodenziele darauf geachtet, dass jede Karte eigene Objekte besitzt. Während in Bergen und Wüsten Kasernen und Flugabwehrgeschütze zerstört werden müssen, sind auf Wasserkarten Schiffe und Flugzeugträger das Ziel der Luftangriffe.

Darf es ein bisschen mehr sein?
Bereits im August hat Wargaming ein Unified Premium Account-System für seine beiden Titel World of Tanks und World of Warplanes angekündigt. Damit können Spieler die durch Gold erkauften Vorteile eines Premiumaccounts auch im jeweils anderen Spiel nutzen. Wer also Geld in World of Tanks investiert und sich damit einen Credit- und Erfahrungspunkte-Bonus gesichert hat, bekommt diesen auch in World of Warplanes. Damit möchten die Entwickler Spieler dazu ermuntern, beide Titel auszuprobieren und tatsächlich zu spielen. Ob allerdings leidenschaftliche Panzerkommandanten dauerhaft auch in ein Flugzeugcockpit steigen wollen, bleibt abzuwarten. Zumindest einem kurzem Match für etwas Abwechslung steht so nichts im Wege.

Apropos Gold: Die Premiumwährung kann im Spiel nicht nur dazu eingesetzt werden, um einen Premiumstatus zu erlangen. Auch im Hangar kann das Gold nützlich sein. Wer neue Flugzeuge und Upgrades schneller freischalten will, kann dies beispielsweise gegen Credits eintauschen. Zudem ist es nur mit Gold möglich, in einem Flugzeug gesammelte Erfahrungspunkte zu konvertieren und damit auch für andere Maschinen einzusetzen. Auch beim Kauf von Consumables hilft die Währung und wer sein Flugzeug gern individuell gestalten möchte, kann sich Lackierungen und Tarnmuster mithilfe von Gold dauerhaft kaufen. Werden diese Optionen mit Credits bezahlt, so muss sie in regelmäßigen Abständen erneuern und immer wieder bezahlt werden. Außerdem gibt es auch in World of Warplanes einige Premium-Maschinen, die man sich nur gegen Gold in den Hangar stellen kann.

Meinung: Mit World of Warplanes setzt Entwickler Wargaming die Erfahrungen aus dem Quasi-Vorgänger World of Tanks um und bringt gleich zum Start ein überraschend rundes und ausgereift wirkendes MMO. Eine brauchbare Steuerung, viele verschiedene Flugzeugtypen und abwechslungsreiche Karten sorgen dafür, dass man in World of Warplanes auch für ein schnelles Match zwischendurch abheben kann. Voraussetzung für einen Sieg ist aber jede Menge Übung, was Einsteiger mitunter abschrecken kann. Ein Problem kann zudem auch das neue Setting nicht wirklich beheben: Während man gleich zu Anfang neue Flugzeuge freischalten kann, zieht sich das Freispielen in den höheren Leveln mitunter ziemlich hin. Hier leider World of Warplanes am selben Problem wie die Panzer-Variante: Man ist sehr lange im gleichen Flugzeug unterwegs und spart auf neue Maschinen, was für etwas eintönige Flugstunden sorgen kann. Und wer die Maschinen anderer Nationen ausprobierne möchte, beginnt wieder in den unteren Klassen oder muss viel Gold investieren. Trotzdem bietet der Free-2-Play-Titel jede Menge Spielspaß. Wer sich schon für World of Tanks begeistern konnte und auch der Fliegerei nicht abgeneigt ist, der kann bedenkenlos in das virtuelle Cockpit von World of Warplanes steigen und abheben.
Tags: Games, World of Warplanes, Wargaming
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