Google: Zensierte Suchmaschine für China?
Der Internetriese Google soll derzeit an einer Suchmaschine für China arbeiten, in der die dort praktizierte Zensur bereits integriert ist. Bislang hat sich Google diesbezüglich allerdings noch nicht geäußert. Update: Chinesische Staatsmedien dementierten entsprechende Pläne.
Bild-Quelle: Google
In den letzten acht Jahren hatte Google sich aus China zurückgezogen und so ein klares Zeichen gegen die dort praktizierte Zensur gesetzt. Wie unter anderem die New York Times berichtet, arbeitet das Unternehmen nun allerdings an einer eigenen Suchmaschine für China, die im Voraus Websites und Suchbegriffe filtern soll, welche auf der schwarzen Liste der Regierung stehen.
Den Aussagen von Insidern, die anonym bleiben wollten, zufolge, würden bereits Techniker von Google an einer entsprechenden App arbeiten, die von Peking verbotene Inhalte filtern soll. Laut der New York Times müsse die Existenz des Projekts jedoch nicht gleichzeitig bedeuten, dass Googles Wiedereinführung in China bevorsteht, das Unternehmen habe in der Vergangenheit bereits öfter Features getestet, die dann nie offiziell eingeführt wurden.
Googles Suchmaschine für China ist eines der neusten Beispiele dafür, wie amerikanische Technologieunternehmen ihre Produkte an den chinesischen Markt anpassen wollen und dafür eine Einschränkung der Meinungsfreiheit in Kauf nehmen. LinkedIn würde auch spezielle Inhalte in China zensieren und Facebook habe eine Software entwickelt, die verhindert, dass bestimmte Beiträge in China erschienen.
Unter den Menschenrechtsaktivisten hat Googles neues Projekt bereits für heftige Reaktionen gesorgt. Die Sorge, dass Google eine Reihe von Websites – darunter auch Facebook, Twitter, und die New York Times – blockieren möchte, ist groß. Auch Informationen über die chinesische Regierung und das Tiananmen Massaker aus dem Jahr 1989 sollen über die neue Suchmaschine nicht gefunden werden.
Update: Chinesische Staatsmedien dementierten entsprechende Pläne.
