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Tesla-Chef Elon Musk muss seinen Hut im Verwaltungsrat nehmen

Seine Twitter-Aktivitäten kommen Tesla-Chef Elon Musk nun teuer zu stehen. Nachdem er im August Aktienkäufer mit einer Falschmeldung, dass Tesla in ein privates Unternehmen überführt werden solle, in die Irre geführt hat, muss er nun vom Posten des Vorstandsvorsitzenden zurücktreten. Und mächtig tief in die Tasche greifen muss er auch noch.
Von Christina am 02.10.2018
Bild-Quelle: Tesla
Elon Musk kann man nun wirklich nicht vorwerfen, dass er die Kommunikation über die sozialen Medien verpasst hat. Ganz im Gegenteil. Seinem Twitteraccount folgen mehr als 22 Millionen Menschen und er selbst twittert für sein Leben gern. Allerdings darf man nicht davon ausgehen, dass alles, was in den Tweets von Musk steht, auch der Wahrheit entspricht. Erst Anfang August setzte er die Aktien-Welt in Angst und Schrecken, indem er erklärte, dass sein Unternehmen Tesla von der Börse genommen wird. Die Sicherung der Finanzierung für diese Umwandlung in ein privates Wirtschaftsunternehmen wäre unter Dach und Fach.

Die Crux an der Sache - der Tweet war eigentlich mehr ein Aprilscherz, denn natürlich war diese Meldung falsch. Das fanden nicht nur die Anleger des börsendotierten Unternehmens nicht lustig, sondern auch die US-Börsenaufsicht. Die Securities and Exchange Commission (SEC) wollte, dass Musk komplett aus all seinen Ämtern zurücktritt, da es auch nicht bei diesem einem Tweet mit falschen Informationen blieb, sondern regelmäßig irreführende Tweets von Musk die Runde machen. Musk muss nun wirklich von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender des Verwaltungsrates der Tesla AG zurücktreten. Seinen Posten als CEO darf der Mitgründer des Elektro-Automobilherstellers allerdings behalten. Dafür muss er aber auch tief in die eigene Tasche greifen. 20 Millionen Dollar aus seinen Privatmitteln muss er an das SEC zahlen. Zusätzlich kommen noch einmal 20 Millionen aus dem Kapital von Tesla hinzu. So entgeht Musk einem Verfahren wegen Kapitalmarktbetrugs aufgrund seines Tweets im August. Hinzu kommen Auflagen zur Neubesetzung des Chairmans mit einer neutralen Person und die Aufstockung des Verwaltungsrates um zwei weitere unabhängige Mitglieder.

Das war aber noch nicht alles in Sachen Tesla, denn die SEC verklagt auch das Unternehmen selbst, wie am Samstag bekannt wurde. Es wird vorgeworfen, dass Tesla Anleger, und die, die es einmal werden sollen, dazu animiert hat, den Tweets von Musk zu folgen und sie zu lesen. Dabei versäumte Tesla, diese auch zu kontrollieren bzw. überhaupt davon Kenntnis zu haben, was der Herr Musk da so von sich gibt. Eigentlich hätten per Gesetz vorgeschriebene Veröffentlichungsprozedere und -kontrollen stattfinden müssen.

Im Zusammenhang mit dem Fall Tesla und Musk, hat dieser nun auch noch einen Maulkorb verpasst bekommen. Dies hat der Verwaltungsrat beschlossen und entwickelt einen Katalog von Beschränkungen und Kontrollen, die die Kommunikation von Musk über Tesla beschränken sollen. Im Übrigen soll das Geld aus dem Vergleich, also insgesamt 40 Millionen Dollar, an diejenigen Anleger verteilt werden, die durch die Tweets entstandenen Kursschwankungen des Unternehmens Verluste hinnehmen hatten müssen. Bleibt dann noch etwas über, freut sich die Steuerkasse drüber. Darf man gespannt sein, wie sich dann in Zukunft die Tweets von Elon Musk lesen und vor allem welche Auswirkungen es hat, dass er als Entscheiderperson im Verwaltungsrat von Tesla fehlt.
Tags: Tech, Tesla
Quelle: Heise
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