Facebook: Wende im Datenskandal um Cambridge Analytica?
Das britische Parlament soll die Herausgabe interner Dokumente, die Facebook belasten, erzwungen haben. Unter den Dokumenten sollen sich unter anderem E-Mails von Mark Zuckerberg befinden.
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Wie The Guardian berichtet, soll das britische Parlament zur Aufklärung des Datenskandals um Facebook und Cambridge Analytica, der zu Beginn des Jahres für Furore gesorgt hatte, weitere Schritte eingeleitet haben. Demnach habe das britische Parlament die Herausgabe interner Dokumente von Facebook erzwungen. Zu den Dokumenten zählen unter anderem E-Mails von Mark Zuckerberg persönlich.
Dem Bericht zufolge hat Damian Collins, Vorsitzender des Digital, Culture, Media and Sports Committee (DCMS), einen noch nie dagewesenen Prozess eingeleitet, um an die Daten zu kommen. Der Gründer der Softwarefirma von Six4Three, einem externen Softwareentwickler von Facebook, sei auf einer Reise nach London zur Herausgabe der Facebook-Daten genötigt worden. Der Geschäftsmann wurde in seinem Hotel von einem Sergeant-at-Arms aufgesucht und erhielt ein Ultimatum von zwei Stunden. Nach Ablauf der Zeit wurde er ins Parlament gebracht und darüber informiert, dass er eine Gefängnis- und Geldstrafe auferlegt bekommt, wenn er die Dokumente nicht weitergibt.
Facebook wird von Six4Three beschuldigt, über sämtliche Implikationen der zum damaligen Zeitpunkt geltenden Privatsphäre-Richtlinien gewusst zu haben. Partnerfirmen wie beispielsweise Cambridge Analytica hatten demnach einen fast vollständigen Zugriff auf die Daten sämtlicher User und deren Freunde. Gegen die Anklage hat Facebook juristische Schritte eingeleitet.