Microsoft stellt Mixer ein und verweist auf Facebook Gaming
Eine Zeitlang hat es Microsoft wirklich versucht. Doch nun kapituliert das Unternehmen vor Twitch und stellt seinen Streaming-Dienst Mixer ein. Partnern und Publikum empfiehlt Microsoft statt zu Twitch zu Facebook Gaming zu wechseln.
Bild-Quelle: Microsoft
Mixer heißt das Produkt aus dem Hause Microsoft, welches Twitch von der Bildfläche fegen sollte. Doch nun ist der Zug endgültig abgefahren, denn Mixer ist Geschichte. Microsoft stellt den Streaming-Dienst ein. Noch bis zum 22 Juli darf hier gestreamt werden, dann ist Schluss mit lustig. Partner und Zuschauer sollen zu Facebook Gaming wechseln, empfiehlt das Unternehmen und bietet für den Übergang verschiedene Sonderregeln an. Eine Kooperation mit Facebook ist angestrebt.
Der Blogbeitrag, in dem Microsoft überraschend das Aus für Mixer verkündete, klang zunächst ganz verheißungsvoll, war er doch mit The Next Step für Mixer überschrieben. Doch nun ist klar, dass der nächste Schritt nur der auf die Software-Müllhalde ist. Überstürzt scheint der Stop für Mixer, da erst vor einigen Monaten mehrere Exklusivverträge mit bekannten Streamern wie Tyler „Ninja“ Blevis und Michael „Shroud“ Grzesiek geschlossen wurden. Die beiden sind bekannt für ihre enorme Anhängerschaft, die fleißig beim Streamen von Spielen wie Fortnite, PUBG oder Call of Duty Modern Warfare zuschauen. Gerade durch diese Partnerschaften holte Mixer im Hinblick auf den großen Konkurrenten Twitch auf.
Anscheinend aber reichte dieser Step nicht aus, wie Microsoft in seinem Blogpost schreibt: "Es wurde klar, dass die benötigte Zeit für das Wachsen der eigenen Livestreaming-Community auf die gewünschte Größe unverhältnismäßig zu unserer Vision ist, die Microsoft und Xbox den Spielern schon jetzt anbieten wollen". Dafür geht Microsoft nun eine Kooperation mit Facebook Gaming ein, um gemeinsam gegen Amazons Twitch eine reelle Chance auf große Marktanteile zu bekommen. Facebook baut gerade mit Facebook Gaming und dem eigenen Programm „Facebook Creators“ sein Streaminggeschäft deutlich aus.
Die Streamer werden nun natürlich von ihren Verträgen entbunden und dürfen selbst entscheiden, auf welche Plattform sie nun wechseln. Auch, wenn Facebook Gaming empfohlen wird, können sie zu einem Wechsel dorthin nicht gezwungen werden. Für den Übergang gibt es aber Hilfestellung in Form von Sonderregelungen, die es den Streamern erleichtern sollen, zu Facebook Gaming zu wechseln. Sie bekommen zum Beispiel automatisch den Facebook-Partner-Status und können somit sofort hochauflösende Videos übertragen. Die Zuschauer haben die Möglichkeit, ihre Lieblings-Streamer mit den Facebook Stars zu unterstützen. Die nächsten Wochen werden also zeigen, wohin sich die Stars orientieren. Ob Facebook Gaming oder Twitch oder doch wieder YouTube die favorisierte Plattform wird, wird sich zeigen.