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Ein Blick auf die Mountainbiketechnik, die auch bei der Tour de France zum Einsatz kommt
Lange waren sich die verschiedenen Radsportarten fremd und versuchten, sich deutlich voneinander abzugrenzen. Besonders Mountainbiking und Rennradfahren kämpfen seit jeher um die Gunst der Fans und Hobbysportler.
Von Redaktion am 20.07.2021
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Bild-Quelle: tour de france logo
Während der Rennradsport lange sehr traditionalistisch war und sich die Optik der Räder nur wenig änderte, wurde im Mountainbiking viel experimentiert. Neben den verschiedenen Formen der Federungen sind die an Mountainbikes schon länger üblichen Scheibenbremsen markantestes Merkmal an den Rädern. Wie die gerade zu Ende gegangene Tour de France zeigte, scheint sich diese Technik auch für Rennräder etabliert zu haben.
Rennradprofis und Puristen war die Scheibenbremse lange ein Dorn im Auge und es gibt heute noch Radprofis, die nicht mit dieser Art der Bremse fahren möchten. Dabei wurde immer wieder die besondere Gefahr, die in einem großen Fahrerfeld durch die Scheibenbremsen ausging, betont. Manch Radprofi sprach von den Bremsscheiben als
„große Messer“, die im Falle eines Sturzes das Leben anderer Radprofis bedrohen. Zudem werden das höhere Gewicht und die größeren Schwierigkeiten bei einem Radwechsel gegen die Nutzung von Scheibenbremsen angeführt. Auch das andere Fahrverhalten ist für manch Profi ungewöhnlich. Die Scheibenbremsen verzögern stärker und im Generellen ist eine bessere Kontrolle über das Rennrad möglich. Allerdings ist das Fahrverhalten für Profis, die über Jahre mit Felgenbremsen fuhren, anfangs ungewohnt.
Inzwischen wird die neue Technik von den meisten Radsportteams bevorzugt. So ist lediglich ein Team bei der vergangenen Tour de France mit Felgenbremsen angetreten. Geholfen hat dies
Ineos Grenadiers nicht. Ursprünglich mit Hoffnungen auf eine Topplatzierung durch Kapitän Geraint Thomas und Edelhelfer Richie Porte angetreten, musste das Team die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis früh begraben. Die Geschichten der Tour schrieben andere. Neben der Dominanz von Geraint Thomas, der Gesamtwertung, Bergwertung und die Wertung des besten Jungprofis für sich entschied, schrieb der britische Sprintstar Mark Cavendish Geschichte. Er zog durch mehrere Etappensiege mit Eddy Merckx gleich und ist nun mit dem Belgier geteilter
Rekordhalter der meisten Etappensiege bei der Frankreichrundfahrt. Insgesamt konnte jeder der beiden Fahrer unglaubliche 34 Etappen gewinnen.
Zwar ist ein direkter Zusammenhang zwischen Art der Bremsen und Etappenerfolge nicht herzustellen, doch zeigt sich, dass die neue Bremstechnik keine Nachteile mit sich bringt. Vielmehr heben sich die Scheibenbremsen im Feld der Tour etabliert und es ist davon auszugehen, dass die Bremsen auch im Hobbybereich bald zum Standard gehören. Hier kommt es nicht auf jedes Gramm Gewicht an. Die bessere Kontrolle und der kürzere Bremsweg sind klare Vorteile. Zuletzt ist es natürlich auch im Interesse der Wirtschaft, dass Hobbyfahrer nach und nach auf Scheibenbremsen umsatteln und somit den Umsatz steigern.