Die größten Zahltage in der Geschichte des Boxens
Wenn es darum geht, im Boxsport die besten finanziellen Ertäge aller Zeiten zu ermitteln,
müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Beispielsweise die Inflation, Pay-per-View- oder Übertragungsrechte und Eintrittskartenverkäufe müssen in diese Berechnungen einfließen. Und nimmt man all diese Werte in die Kalkulation auf, so stechen einige Kämpfe auf der Fülle der Events heraus, einige davon vor allem mehr wegen des Geldes als wegen der Action, die im Ring geboten wurde.
Ähnlich wie es bei den verschiedensten Lotterien darum geht, die größten Jackpots abzuräumen, geht es bei Boxkämpfen hauptsächlich um die folgenden Dinge: Titel, Sieg oder Niederlage und riesige Auszahlungssummen.
Floyd Mayweather Jr. gegen Manny Pacquiao (2015)
Ein Kampf in dieser Liste trägt zu Recht die Bezeichnung „Money“. Im sogenannten „Kampf des Jahrhunderts“ (nicht zu verwechseln mit dem Klassiker „Joe Frazier vs. Muhammad Ali“ von 1971) trafen Mayweather Jr. und Pacquiao am 2. Mai 2015 im MGM Grand in Las Vegas zum ersten Mal aufeinander.
Der Vorbereitungen für den Kampf um die Titel WBA, WBC, WBO und The Ring im Weltergewicht dauerte mehr als fünf Jahre und wurden schließlich inmitten eines unglaublichen Hypes zu einem enormen finanziellen Erfolg geführt. Obwohl der sportliche Kampf doch weit hinter den Erwartungen zurückblieb, generierte er einen Umsatz von über 600 Millionen US-Dollar und zahlte an Mayweather, der durch einstimmiges Jury-Votum gewann, 250 Millionen US-Dollar aus, während „PacMan“ sich 150 Millionen US-Dollar begnügen musste.
Floyd Mayweather Jr. gegen Conor McGregor (2017)
Mit dem Schlagwort „The Money Match“ wollte Floyd Mayweather seinen Namen in den Geschichtsbüchern des Boxsports einzementieren, da er Rocky Marcianos ungeschlagene Serie von 49 Kämpfen übertreffen wollte. Sein Gegner für diesen Anlass war der ebenso freche und irische UFC-Star Conor McGregor. Am 26. August 2017 stiegen die beiden Kontrahenten in der T-Mobile Arena in Nevada, Las Vegas, in den Ring.
Obwohl McGregor nicht in seinem sportlichen Element war, ging er den Kampf beherzt an und kontrollierte die ersten drei Runden. Allerdings wurde der Mixed-Martial-Arts-Sportler bald müde und Mayweather konnte sich auf seinen traditionellen Defensivstil verlassen, um anschließend die verbleibenden sieben Runden zu dominieren und den Kampf später durch technisches KO zu gewinnen. Mayweather, dem vor dem Kampf 100 Millionen Dollar garantiert wurden, kam mit über 280 Millionen Dollar davon, während McGregor, dem nur 30 Millionen Dollar garantiert wurden, schlussendlich mit über 100 Millionen Dollar nach Hause ging.
Floyd Mayweather Jr. gegen Canelo Alvarez (2013)
Obwohl Floyd Mayweather den größten Teil des Zwölf-Runden-Kampfes nach Punkten in Front war, kam es dennoch zu einem überraschenden Ergebnis, als durch eine Mehrheitsentscheidung der Kampfrichter der Sieger über Canelo Alvarez gekürt wurde. Auch wenn der Kampf vielleicht keine boxtechnische Offenbarung war, hat Mayweather zumindest in den Augen der fast 17.000 begeisterten Zuschauer und zwei der drei Juroren, die am Ring für die Veranstaltung am 14. September 2013 saßen, eine Bilderbuchshow zusammengestellt.
Alvarez, erst 23 Jahre jung, ging mit einer Bilanz von 42-0-1 in den Kampf, und traf auf den unglaublich erfahrenen 36-jährigen Mayweather Jr. Bevor Mayweather Jr. den Ring betrat, waren ihm 41,5 Millionen Dollar garantiert worden, aber nachdem alle Einnahmen zusammengerechnet wurden, steckte er über 80 Millionen Dollar ein. Canelo konnte sich immerhin über 12 Millionen Dollar freuen.
Floyd Mayweather Jr. gegen Oscar De La Hoya (2007)
In einem der am meisten herbeigesehnten Kämpfe aller Zeiten setzte der WBC-Champion im Halbmittelgewicht Oscar De La Hoya am 5. Mai 2007 seinen Titel gegen Floyd Mayweather aufs Spiel. Der Kampf trug zu Recht den Titel „The World Awaits“ und brachte über 130 Millionen US-Dollar an Einnahmen ein, davon stammten allein 19 Millionen US-Dollar von Ticketverkäufen. Es handelte sich um die höchsten Beträge und Gagen für einen Kampf zu dieser Zeit.
Der „Pretty Boy“ ging aus dem Kampf als Sieger hervor und konnte seiner sportlichen Erfolgsgeschichte einen weiteren Titel hinzufügen, nachdem er den „Golden Boy“ nach zwölf hart umkämpften Runden durch eine denkwürdige Entscheidung besiegt hatte. Zu dieser Zeit war De La Hoya mit Abstand der größere Name der beiden Kämpfer, dem schätzungsweise 58 Millionen US-Dollar zustanden, verglichen mit 25 Millionen US-Dollar für Mayweather Jr. Der Kampf stellte mit 2,4 Millionen zugeschalteten Haushalten auch einen Box-Pay-per-View-Rekord auf. Mehr als 16 Jahre später kann festgehalten werden, dass dieser Sieg der große Wendepunkt in Mayweathers Karriere war.
Manny Pacquiao gegen Juan Manuel Marquez (2012)
Da die drei vorherigen Kämpfe kontrovers beendet wurden und jeder von Manny Pacquaio gewonnen wurde, wurde der vierte und letzte Kampf gegen Juan Marquez als der „Kampf des Jahrzehnts“ bezeichnet. Während ihre vorherigen Kämpfe jeweils über die volle Distanz von zwölf Runden gingen, beendete Marquez den Kampf am 8. Dezember 2012 bereits in der sechsten Runde vorzeitig.
Als Headliner des Kampfes startete Pacquiao mit einem garantierten Preisgeld von 26 Millionen Dollar in den Abend, Marquez musste sich mit der Hälfte, also 6 Millionen US-Dollar, begnügen. Mit 1,15 Millionen Pay-per-View-Verkäufen und einer ausverkauften MGM Grand-Arena in Las Vegas, die ebenfalls 10,9 Millionen US-Dollar einbrachte, wurde dieser Showdown zu einem der finanziell erfolgreichsten Boxkämpfe aller Zeiten.
Mike Tyson gegen Evander Holyfield (1997)
Das Jahr 1996 brachte den Boxfans den damals mit Spannung erwarteten Kampf um die WBA-Schwergewichtskrone zwischen „Iron“ Mike Tyson und Evander „The Real Deal“ Holyfield. Sieben Monate nachdem Holyfield den Champion besiegt hatte, kam es zwischen den beiden legendären und ikonischen Sportlern zu einem Rückkampf, der aus anderen bekannten Gründen schlussendlich für Schlagzeilen sorgte.
Holyfield, der 33 Millionen US-Dollar an diesem Abend verdiente, verteidigte seinen Titel in einem Kampf, der am 28. Juni 1997 in der MGM Grand Garden Arena stattfand, und der als der „Sound and the Fury“ bezeichnet wurde. Mit 1,99 Millionen Pay-per-View-Verkäufe wurde ein Umsatz von 100 Millionen US-Dollar erzielt, damals die höchsten Einnahmen weltweit bei einem Box-Event. Obwohl Tyson disqualifiziert wurde und letztendlich seine Boxlizenz verlor, weil er Holyfield ein Stück vom Ohr abgebissen hatte, ging er trotzdem um 30 Millionen Dollar reicher nach Hause.