Review: Battle of Crowns
Der Publishers Gameforge und der Spiele-Entwickler Sproing veröffentlichten vor wenigen Wochen das Strategie-Browsergame Battle of Crowns. Wir haben uns den Cross-Platform-Titel genauer angesehen und verraten euch in unserem Review, was euch erwartet.
Battle of Crowns ist ein kostenloses MMO-Strategiespiel von Publisher
Gameforge, dass die Kolonialisierung der Karibik durch europäische Imperialmächte als vielseitiges Browsergame verpackt. Spanien, Großbritannien, Frankreich und Niederlande gehen in der Südsee auf Konfrontationskurs, aber auch freie Fraktionen wie Piraten und Unabhängige mischen beim Errichten der Kolonialreiche mit. Als frisch ernannter Gouverneur steht man nun vor der Aufgabe, seinen Machtbereich auszubauen. Also kurbeln wir den Ressourcenabbau und die Warenproduktion unserer Kolonie an, treiben eifrig Handel mit Mitspielern und entsenden Kriegsschiffe in feindliche Gewässer.
Expansion im Wettlauf gegen andere Spieler
Die Kolonialisierung findet im Wechsel zwischen Insel- und Weltansicht statt. Ein Klick auf das Weltkarten-Symbol eröffnet eine Gesamtübersicht über die Region, die man sich direkt mit den anderen Spielern von
Battle of Crowns teilt. Die gedrückte Maustaste verschiebt das von Inseln durchzogene Meer und offenbart uns so die Position zahlreicher Konkurrenten, eingeborener Völker, Piratenbuchten und unbeanspruchter Ressourcen. Die eigene Startposition in der schier endlosen Inselkette kann der Spieler übrigens nicht beeinflussen. Eine weitere Besonderheit: Alle Spieler in Battle of Crowns durchlaufen gemeinsam vier Zeitalter, dann endet eine laufende Runde. Nach Abschluss jeder Gewinnrunde werden Belohnungen ausgegeben, die Anfänger ebenso berücksichtigen wie versierte Kommandeure - und die Zeitalter beginnen von vorne.
Die sechs spielbaren Fraktionen unterscheiden sich in Sachen Gameplay, insbesondere in der Wahl ihrer Mittel und den verfolgten Zielen. Königstreue haben je nach Nationalität eigene Boni, auch darf man Verstärkungen aus der alten Welt anfordern. Wer sich von der Krone lossagen will, hat die Möglichkeit in den Freihandel oder die Piraterie einzusteigen, alternative Karrierepfade eröffnen sich in Battle of Crowns früh. Den Grundstein dafür legt der Spieler durch den Bau der ersten Werft - Militär, Handel oder Schmuggel buhlen hier um denselben Bauplatz.
Siedlungsbau und Warenproduktion
Handel betreiben Kolonien auf dem Seeweg, entsprechend ist unser Hafen der Umschlagsplatz für die 8 Grundstoffe und die vielen produzierten Waren. Aus Rohstoffen wie Zuckerrohr und Eisen entstehen etwa gefragter Rum und Musketen. Nicht alles wird der Spieler auf der eigenen Insel finden, gerade Eisen ist begehrte Ware. Das alte Europa kauft uns als NPC-Handelspartner eigene Erzeugnisse ab, die höheren Gewinne können wir aber bei anderen Spielern herausschlagen. Am Marktplatz holt man sich dann fehlende Rohstoffe gegen Gold.
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Am Anfang jeder erfolgreichen Siedlung steht aber solides Bevölkerungswachstum: Um die Kolonie mit neuen Arbeitskräften zu stärken, bauen wir Unterkünfte für Neuankömmlinge. Bürger haben Ansprüche, und wenn man das Zufriedenheitsniveau nicht pflegt, droht sogar die Abwanderung der Kolonisten. Die zivilen Bürgerhäuser beherbergen eure späteren Arbeiter, Verwalter und Gardisten. Solche Berufe nehmen die Bürger nach Ausbildung oder Zuteilung an entsprechende Arbeitsplätze dauerhaft an. Es gibt zivile, militärische und produzierende Gebäude, die auf passenden Bauplätzen errichtet werden können. Nicht jede Lage eignet sich als Grund die zahlreichen Konstruktionen in Battle of Crowns, manche Bauplätze sind auf den farbenprächtigen Tropeninseln sogar einzigartig.
Eine Erfinderwerkstatt eröffnet uns das Vorantreiben umfangreicher Technologieentwicklungen, die in einem stark verzweigten Forschungsbaum verzeichnet sind. Anders als Arbeiter nehmen Erfinder keine konkreten Aufgaben wahr, man lässt ihrer Kreativität freien Lauf und generiert so Forschungspunkte, die neue Features freischalten kann - sofern vorausgesetzte Fortschritte schon erspielt wurden. So verbessern sich die zivilen und militärischen Möglichkeiten, aber auch Handel und Produktion werden durch Boni, neue Bauten und Funktionen angekurbelt. Je nach angestrebter Karriere und Vorlieben treten dabei andere Forschungszweige in den Vordergrund.
Schlachten zu Land und zu Wasser
Neue Schiffstypen für die karibische See sind ebenso erforschbar wie die Kunst der Bestechung, um gereizte Urvölker friedlich zu überzeugen. Andere Gouverneure kann man so kaum beschwichtigen. Bahnen sich irgendwann PvP-Kämpfe an, bilden Kundschafter und Spione die Vorhut für Angriffstruppen und liefern eine Einschätzung der notwendigen Truppenstärke. Ist ein Eiland umkämpft, belädt man ein Schiff mit den passenden Truppen und hofft nach dessen Abfahrt auf den Erfolg seiner tapferen Mannen.
Mehr Einfluss auf den Ausgang der Schlachten als die Truppenzusammenstellung hat man nicht, also sollte man das Grundmuster der Landgefechte verinnerlichen: Artillerie ist stark gegen Infanterie, Infanterie stark gegen Kavallerie, Kavallerie macht Artillerie leicht nieder. Über die drei Gattungen verteilt warten mehrere Dutzend Landeinheiten auf ihre Erforschung. Da Transportschiffe einige Zeit zum Ziel brauchen, sollte man groß angelegte Truppenbewegungen nicht unüberlegt starten - es sei denn, die Kolonie ist durch eine starke Flotte geschützt. In den komplexen Seeschlachten von Battle of Crowns sind Faktoren wie Feuerreichweite, Mannschaft und Manövrierfähigkeit wichtig, über Kampfrunden hinweg dezimieren sich feindliche Schiffsverbände meist so lange, bis ein Sieger aus dem Pulverdampf hervorgeht. Die zahlreichen Schiffstypen haben dabei unterschiedliche Stärken und Schwächen, die es zu berücksichtigen gilt.
Atmosphärische Umsetzung der frühen Kolonialzeit
Das österreichische Entwicklungsstudio Sproing hat das historische Setting sehr stimmungsvoll umgesetzt. Die grafische Präsentation setzt auf hochauflösende 2D-Karten, die detailreich und animiert daherkommen und den wachsenden Kolonien Leben einhauchen. Arbeiter gehen in den Werkstätten ihren Aufträgen nach, Flaggen wehen im Wind, Wellen brechen vor der Küste. Die cineastische Musik, geräuschvoller Wellengang und Baulärm runden das Szenario der abenteuerlichen Südsee-Besiedlung ab. Die Maussteuerung ist intuitiv, dank übersichtlicher Reiter und kontextueller Ringmenüs wird mit nur wenigen Klicks verwaltet, gebaut und Krieg geführt. Zentralen Spielfunktionen wie das Inventar oder der Forschungsbaum sind in einer Hauptbedienleiste mittig untergebracht. Hier finden interessierte Spieler auch Zugang zu umfangreichen, genretypischen Premium-Angeboten. Eine Karte am oberen rechten Bildrand zeigt Spieleraktivität in der näheren Umgebung, links darf der Spieler sein Profil einsehen und kann eigenes Gold und Ruhm im Auge behalten. Darunter kann eine Freundesliste eingeblendet werden.
Eine Besonderheit von Battle of Crowns ist die Crossplattform-Tauglichkeit, für geeignete Endgeräte wie Smartphones und Tablets stehen angepasste Zugänge kostenfrei zur Verfügung. Mit den optimierten Versionen lässt sich die eigene Vormachtstellung im Strategiespiel auch abseits vom heimischen Browser komfortabel verteidigen und ausbauen.
Fazit: Bei Battle of Crowns handelt es sich um einen sehr schön umgesetzten Strategie-Titel für den Browser. Sonderlich viel unterscheidet ihn jedoch nicht von Klassikern wie Ikariam. Freunde von Strategie-Browsergames können sich Battle of Crowns auf alle Fälle einmal genauer ansehen, vor allem durch seine Unterstützung von Android- und iOS-Geräten ist der Titel interessant; auch wenn dieser dort noch nicht zu 100 Prozent perfekt läuft.