Gamecity Sommertreff: Branche sprach über Brandbuilding und Crowdfunding
Hamburger Games-Branche sprach auf dem Gamecity Sommertreff über die Themen Brandbuilding und Crowdfunding. Die Impulsdiskussion fand diesmal zwischen Goodgame Studios und InnoGames statt.
Bild-Quelle: Gamecity
Die Hamburger Games-Branche kam am vergangenen Donnerstag zum Gamecity Sommertreff zusammen, um den Stellenwert des Themas „Brandbuilding“ für die Studios zu diskutieren. Insgesamt versammelten sich über 300 Besucher auf beiden Veranstaltungen.
Einen Monat vor der Leitmesse gamescom in Köln gehört der Gamecity Sommertreff zu den jährlichen Highlights für die Hamburger Gamedesigner und -programmierer. Mit dem Format unterstützt die gamecity:Hamburg die lokale Branche. Kurz vor dem Barbecue in entspannter Sommerabendatmosphäre eröffneten Stefan Klein (gamecity:Hamburg) und Moderator Oliver Redelfs (Hamburger Games-Experte und Spiele-Journalist) die Veranstaltung mit einer Impulsdiskussion: Olliver Heins (Head of Games, Goodgame Studios) und Christian Pern (CMO, InnoGames) sprachen über das Thema „Brandbuilding in Free to Play-Spielen“.
Beide Vertreter der großen Hamburger Studios erklärten, dass ihre Unternehmen zwar derzeit umfangreiche TV-Kampagnen zeigen, aber den strategischen Schwerpunkt auf Performance Marketing setzen. Große, klassische Games-Marken wie Command & Conquer oder Age of Empire seien über die Jahre gescheitert, weil vergessen wurde, die Boxspiele an die Erfordernisse der Free to Play Mechanismen anzupassen und die reine Performance der Spiele auf einem hohen Level zu halten, so Olliver Heins von Goodgame Studios: „Weltweit erfolgreiches Brandbuilding ist zudem meist mit Hypes verbunden, die man nicht planen kann“, argumentierte Heins mit Bezug auf das Beispiel Angry Birds weiter. Auch Christian Pern stellte klar, dass bei InnoGames ein ähnliches Konzept vorherrscht: „Wir haben natürlich Ressourcen, um das Thema Brandbuilding voranzutreiben, aber der Versuch der Erschaffung einer neuen Lara Croft wäre mit Investitionen verbunden, die nicht zu stemmen, risikoreich und letztlich vergeudet wären. Unsere Company-Brand wächst quasi organisch mit den Produktmarken mit.“
Die Diskussion verfolgte auch Heiko Klinge, Chefredakteur von GamePro und Making Games. Der aus München angereiste Branchenexperte stellte am Folgetag unter dem Titel „PR-Lessons learned: The Best and Worst of Crowdfunding Campaigns“ Erfolgsbeispiele und offensichtliche Fehler verschiedener Crowdfunding Projekte vor und gab den Besuchern im betahaus Hamburg wichtige Tipps für eine möglichst erfolgreiche Kampagnenplanung. In insgesamt zwölf Kapiteln und anhand diverser vergangener Beispiele demonstrierte Klinge wie eine Crowdfunding-Kampagne aufgestellt und kommuniziert wird, wie man eine authentische Corporate Identity aufbaut und wie Influencer und Multiplikatoren erreicht werden: „Ihr braucht einen Plan, ihr müsst die Kampagne von Anfang bis Ende durchchoreographieren. Nehmt Euch dafür so viel Zeit wie möglich“, appellierte Klinge an die Gründer. „Dieser Plan wird zwar nicht immer funktionieren, aber ihr braucht ihn trotzdem, ihr müsst adaptieren können!“ In diesem Zusammenhang betonte Klinge auch den Unterschied zwischen Fans und Investoren: „Um Eure Fans müsst Ihr Euch kümmern. Die wollen das Game. Investoren müsst ihr überzeugen. Denn denen ist das Produkt egal. Die wollen am Ende ihr Geld zurück.“