Angespielt: Shadow Kings
Goodgame Studios hat mit Shadow Kings einen neuen Titel für den Browser als auch für mobile Endgeräte an den Start geschickt. Wir haben uns das Spiel einmal genauer angeschaut und verraten euch, ob sich eine Anmeldung auszahlt.
Bild-Quelle: Goodgame Studios
Orks! In der kostenlos spielbaren MMO-Strategie Shadow Kings – Dark Ages haben die Grünhäuter ihr Schattendasein satt, ihr Aufmarsch bedroht die bunte Fantasywelt. Nun muss sich zeigen, ob die Elfen und das Zwergenvolk gemeinsam die grüne Plage in den Griff bekommen können. Der Ruf nach fähigen Kommandeuren wird laut, die alle Kräfte mobilisieren, um den Anbruch eines dunklen Zeitalters zu verhindern. Stadtoberhaupt und Feldherr – Die Goodgame Studios verbinden beide Aufgaben zu spielerisch und atmosphärisch leichtem Gameplay.
Betriebsames Stadtbild in satten Farben
Die eigene Stadt steht anfangs im Zentrum, hier bereitet ihr eure Aufräumaktion gegen die Bösewichte im Umland vor. Shadow Kings pflegt einen cartoonig-fröhlichen Grafikstil, der an Spiele wie Torchlight, Bastion oder auch Warcraft-Titel erinnert. Die Menüs werden per Maus navigiert und haben einen leichtherzigen Anstrich. Die Icons am unteren Rand der Stadtansicht halten alle wichtigen Spielfunktionen parat. Hier findet ihr die Bau- und Ausbildungsoptionen, wechselt zur Weltkarte oder ruft Berichte über den Erfolg eurer letzten Aktionen auf. Dazu kommen noch jeweils Menü-Punkte für Allianzen, Stadtverteidigung und das Einsammeln der Bürgersteuer. Auch der Zaubershop für Diamant-Angebote ist hier verlinkt.
Die Umgebung selbst wird in satten Farben und aus der Vogelperspektive gezeigt. Die Sicht lässt sich fast stufenlos zoomen, ganz weit heraus für den groben Überblick über die Basis, oder nahe heran, um herumlaufenden Arbeitern über die Schulter zu schauen. Shadow Kings kann mit vielen Details und Animationen punkten, neue Bürger und Gebäude machen euren Fortschritt lebendig. Mit weiteren Bauwerken kommen neue Details hinzu, der Unterhaltungswert der Siedlung steigt.
Die übergeordnete Gestaltung der Siedlungsfläche und das Platzieren der Bauten sind individuell Sache des Spielers und verleihen jeder Basis eigene Persönlichkeit. Das Baumenü unterscheidet neben Produktion noch zwischen Militär, Dekorationen und der Vergrößerung der Stadt selbst - also des Areals innerhalb der Mauern, auf dem ihr Gebäude errichten könnt. Dekorationen sind besondere Bauwerke, sie erhöhen die allgemeine Zufriedenheit und können die Produktivität zeitweise sogar über das übliche Niveau steigern. Laternen, Schreine, Parkanlagen - bietet ihr euren Bürgern nichts, werden sie müde für euch zu arbeiten, die Rohstoffgewinnung sinkt unter Normalniveau. Auch Schäden in der Stadt verringern den Arbeitseifer.
Baustoff Stein – die feuerfeste Alternative seit 30.000 BC
Was wann gebaut werden kann, ist von Erfahrung und Spielerlevel abhängig, natürlich aber auch von den verfügbaren Rohstoffen. Das gekonnte Erwirtschaften der drei Grundstoffe unterscheidet einen echten Strategen von einem blutigen Anfänger, denn Holz, Stein und eine gute Nahrungsversorgung sind das Fundament eures Imperiums.
Im oberen rechten Bildschirmbereich stehen drei entsprechende Anzeigen für eure momentan gelagerten Ressourcen. Ein Mausklick, und der Zuwachs pro Stunde wird angezeigt. Die Produktionsrate steigt im Spielverlauf über weitere Betriebe und das mehrstufige Upgraden vorhandener Anlagen. Holzfällerhütten und Steinbrüche produzieren Holz und Stein. Farmen produzieren Nahrung. Was nicht direkt für den Ausbau eurer Siedlung verwendet wird, wartet in eurem Warenlager auf spätere Projekte.
Nahrung ist besonders für das Anwerben von Soldaten unverzichtbar. Jede Einheit verzehrt einen Teil eurer stündlichen Produktion. Sollten eure Männer hungern, desertieren sie irgendwann. Nur wer genug Rationen verfügbar hält, kann sich eine große Streitmacht leisten. Es gilt also, eine Balance zu finden und eine Armee immer mit einer ausreichend wirtschaftlichen Siedlung zu stützen.
Gold kommt über Bürger in die Stadtkasse, mit Größe der Einwohnerzahl innerhalb eurer Mauern steigt das Steueraufkommen. Die Einnahmen werden über ein eigenes Menü abgewickelt, dort legt ihr den Zeitraum fest, über den hinweg gesammelt wird. Je mehr Zeit ihr euch nehmt, desto mehr Abgaben finden den Weg in eure Taschen.
Diamanten sind die Premiumwährung. Sie können den Spielfluss etwas beschleunigen, zum Beispiel wenn es um Wartezeiten beim Bau geht oder der Truppenausbildung geht. Neben den Hauptquests gibt es immer einige Aufgaben zu erledigen, mit denen sich einige der raren Edelsteine erspielen lassen.
Architektur ist Elfensache
Das Spiel stellt euch mehrere Ratgeber zur Seite, die euch zu Spielbeginn anleiten und vor Aufgaben stellen. Zwergenveteran Bombert lässt als euer Militärberater keine Gelegenheit aus, euch zu Waffengewalt zu ermuntern. Eure Architektin Meria behält eure Stadtentwicklung im Auge. Wenn es sein muss, empfiehlt die naturverbundene Elfe schon mal die Ausbildung von mehr Holzfällern, obwohl sie den Wald anschließend um Vergebung bitten muss. Die kleinen Charakterstudien sind ein Beispiel für die amüsante Ausrichtung des Games, die sich bis in die kleinsten Infotexte fortsetzt.
Alle Aufgaben drehen sich um den Aufbau eures Imperiums. Mal sollt ihr einen Schwachpunkt eurer Wirtschaft ausbügeln, mal gegen Feindeslager ausrücken oder die eigene Verteidigung auf Vordermann bringen. Durch die verschiedenen Herausforderungen verdient ihr euch Rohstoff-Prämien und XP, als Questreihen decken sie jeweils einen Spielerlevel ab. Das heißt ihr erreicht einen neuen Level durch deren Erledigung, mit dem neuen Level wird das Auftragsbuch dann aktualisiert. Shadow Kings gibt schon bei Levelaufstieg eine Übersicht über alle wichtigen Gebäude und Funktionen, die euch ab jetzt offen stehen.
Im späteren Spielverlauf wird es dann noch möglich, weitere Außenposten zu managen, neben der Hauptsiedlung bis zu drei Stück. Geeignete Standorte müssen erobert werden, und anders als bei eurer ersten Siedlung gibt es für den neuen Standort ein bestimmtes Rohstoff-Profil, also zumindest eine Ressource, die ein Außenposten an dieser Stelle besonders gut produzieren könnte.
Holzhammer-Methode oder doch mit Fingerspitzenfühl?
Gekonnter Städtebau und Eroberung sind aber nicht das einzige Mittel, um Hindernisse zu überwinden. Genauso wichtig für den Aufstieg eures Imperiums sind Handel oder Diplomatie. Zwar können Feldherren prinzipiell ohne Hilfe mit den Orks aufräumen, ein bisschen leichter kämpft es sich aber in Allianz mit anderen Kommandeuren. Die Zusammenarbeit mit anderen Spielern gestaltet sich in Shadow Kings bewusst unkompliziert, sobald zwei Spieler vom Level und den Gebäuden her alle Voraussetzungen erfüllen, lässt sich der volle Umfang an Interaktionsmöglichkeiten nutzen. So kann man ab Level 4 handeln, wenn man denn den frisch freigeschalteten Marktplatz bauen will. Der Umfang von Handel hängt dabei von der Größe des Karrens ab und der Strecke, die er bis zum Handelspartner abfahren muss. Eine Warenladung ist genau wie marschierende Armeen eine Zeit unterwegs, bevor sie ankommt. Etwas später könnt ihr euch einer Allianz anschließen oder eine neue gründen. Mit umfangreichen Kommunikationsmöglichkeiten sind sie ein Forum für die Kooperation der Mitglieder. Jede Allianz verfügt über einen exklusiven Chat.
Natürlich kann man sich auch gegenseitig das Leben schwer machen. Spionage und Sabotage sind Aktionen, die man auch gegen Mitspieler ausführen kann. Eigene Mystiker können gegnerische Lager aus der Ferne auskundschaften. Je stärker man die Magier antreibt, desto mehr Informationen holen sie ein. Gleichzeitig steigt aber das Risiko entdeckt zu werden. Ihr erhaltet dann zwar immer noch wichtige Infos, aber der andere Spieler wird auf eure Angriffslust aufmerksam. Etwas anders verhält es sich mit Sabotage, dem Beschädigen produktiver Gebäude. Auch hier kann das Werk der Mystiker entdeckt werden, doch wenn ihr Einfluss auffliegt, bleibt der Sabotage-Versuch als Ganzes ohne Ergebnis. Jeder Stadtherr kann zudem den Wächterturm errichten, der die eigene Siedlung besser gegen mystische Attacken abschirmt.
Im weiteren Spielverlauf ist der Angriff auf Stützpunkte anderer Spieler möglich, Ihr könnt ihnen sogar schlecht verteidigte Außenposten abknöpfen. Euer Krieg richtet sich aber anfangs gegen zufallsgenerierte Schattenlager in der Umgebung. Auf der riesigen Weltkarte seht ihr nahegelegene Ork-Camps und die Siedlungen anderer Spieler. Ein Klick, und ein Kontextmenü zeigt euch Infos und Optionen. Zu Angriff, Sabotage und Spionage kommen im Falle eines anderen Spielers noch Kontaktfunktionen. Shadow Kings platziert neue Spieler übrigens nicht im Nirgendwo, sondern gruppiert euch als Einsteiger nahe ähnlicher Spieler.
Der Traum vom Mauerfall
Alle Einheiten in Shadow Kings sind entweder auf Angriff oder Verteidigung geschult, für beide Formen gibt es dann Fern- und Nahkämpfer. Jede einzelne Einheit hat eine Art Angstgegner, der besonders gut darin ist seine Stärken zu kontern. So kann der aggressive Axtkämpfer kaum etwas gegen verteidigende Armbrustschützen ausrichten, die ihm aus sicherer Entfernung einheizen. Im späteren Spielverlauf engagiert ihr dann Zauberer, Greifenreiter und Paladine, aber auch die mächtigeren Einheiten folgen dieser grundlegenden Aufteilung.
Kämpfe sind immer Belagerungen und laufen nach der Planungsphase automatisiert ab. Ihr markiert auf der Weltkarte das feindliche Camp und stellt einen Angriffstrupp zusammen, außerdem gebt ihr euren Kriegern eine grobe Angriffsstrategie mit auf den Weg. Mauern sind links, rechts und mittig mit Verteidigern bemannt, der Angreifer kann sich entscheiden, wo er mit wie vielen Männern einen Durchbruch versucht. In der Schlacht selbst werden die jeweiligen Truppen und Gerätschaften der Parteien ebenso für das Ergebnis berücksichtigt wie der Stadtmauer-Ausbau der belagerten Siedlung. Jede Stadt hat Tore und Türme, die mehr oder weniger stark befestigt sein können. Es gibt allerlei Belagerungsgeräte auf beiden Seiten, wer seine Basis optimal sichern will, platziert Pechkessel oder zieht einen Graben. Angreifer bringen Sturmleitern, Rammböcke und Holzbrücken, um eigene Einheiten schneller über Mauern zu befördern.
Wenn eine fremde Armee sich euren Stützpunkten nähert, erfahrt ihr ein wenig über die Zusammenstellung der Truppe. So könnt ihr die Verteidigung noch anpassen und die Stadtmauer mit den richtigen Kontereinheiten besetzen. Verbesserte Mauern bieten mehr Platz für Soldaten, überzählige Einheiten warten im Schloss, dem Herzen jeder Siedlung. Sollten Feinde irgendwo über die Mauer kommen, kämpfen auch diese Reserven. Dabei erhalten Angreifer einen Bonus, wenn sie alle Mauerteile überwunden haben. Sollten sie nur über eine Flanke zum Schloss vorgedrungen sein, mindern die verbliebenen Mauerteile die Effizienz der Eindringlinge, die Verteidiger sind im Vorteil.
Fazit:
Der Aufbau einer eigenen Siedlung steht immer im Zentrum des Gameplays: Von eurer Hauptbasis ausgehend macht ihr euch daran, euch in der Welt von Shadow Kings Respekt zu verschaffen. Ihr errichtet im umkämpften Gebiet eine Stadt und bildet vor Ort Verteidiger und Angreifer aus. Dazu kümmert ihr euch erstmal um die Probleme innerhalb eurer Stadtgrenzen, denn nur wer gut wirtschaftet, kann den Unterhalt einer großen Armee schultern und auf der Weltkarte Fortschritte machen. Shadow Kings ist ein Spiel mit einer schicken Grafik, einer ordentlichen Spieltiefe sowie einem ausgeklügelten Kampf-System. Wer ein Strategie-Spiel mit Casual-Grafik sucht, der sollte sich den Titel auf alle Fälle einmal genauer ansehen.
Shadow Kings spielen (Link für Browser, iOS und Android)