Gamecity Sommertreff: Startup-Strukturen und Feelgood Managment
Startup-Strukturen, Feelgood Management und ein gemeinsames BBQ waren die Themen der Hamburger Spielebranche beim Gamecity Sommertreff 2015. Mit dabei waren rund 250 Besucher aus bekannten Unternehmen wie Rocket Beans Entertainment, InnoGames und GoodGame Studios.
Bild-Quelle: gamecity:Hamburg
Kickertische, Standing Meetings, agiles Coaching und Free Desk Policies – wieviele Start-up-Strukturen haben sich die großen Hamburger Games-Unternehmen beibehalten und wieviel Wert setzen sie auf das das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter? Diese und weitere Fragen diskutierten Moderator Daniel „Budi“ Budimann (Rocket Beans Entertainment), Katharina Oberrecht (Team Lead HR bei InnoGames) und Bernd Heinisch (Expert Performance Marketing bei Goodgame Studios) mit den rund 250 Besuchern beim Gamecity Sommertreff im Hamburger Schanzenviertel.
Mit dem Beispiel „Standing Meetings als eine Form für neue Arbeitsprozesse“ eröffnete der rocketbeans.TV-Moderator Daniel Budimann den Tresentalk gewohnt humorvoll und mit einem Augenzwinkern: „Ich war baff, als ich zum ersten Mal davon hörte. Also bei uns Rocket Beans erscheinen die Leute in der Regel erst gar nicht.“ Erster Applaus.
Im weiteren Verlauf stellten sowohl Katharina Oberrecht als auch Bernd Heinisch klar, dass „Herzblut bei der Arbeit“ nicht nur etwas mit Start-ups zu tun hat. „Wir setzen uns zum Ziel, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle wohlfühlen“, so die Personalerin bei InnoGames. „Das ist für uns im Recruiting sehr wichtig, aber natürlich auch für alle Mitarbeiter die schon bei uns sind.“ Heinisch, selbst bereits für diverse (ehemalige) Start-ups tätig gewesen, ergänzte: Es ist wichtig, auch bei uns im großen Unternehmen, die Teams so effizient und schlagkräftig wie möglich zu halten, damit jeder Einzelne seine Expertise bestmöglich ausspielen und einbringen kann. Meine persönliche Faustformel für Leistungsfähigkeit ist die Regel ‘können x wollen x dürfen‘. Wir legen besonderen Wert auf das ‘dürfen‘.
Beide Unternehmen experimentieren kontinuierlich mit neuen Arbeitsmodellen und Ideen, halten aber grundsätzlich die gewohnten und eingespielten Workflows aufrecht. Neue Arbeitsformen, angefangen bei der freien Wahl der Schreibtische, würden nur dazu führen, dass die Angestellten jeden Tag eher zur Arbeit kommen, um die gewohnten Tische zu bekommen, so eine weitere scherzhafte Erkenntnis in der gelockerten Atmosphäre.
Wieder ernsthaft betonte Katharina Oberrecht von InnoGames: „Bei solch gewachsenen Strukturen muss man natürlich mit dem Tempo der Branche mitgehen können, das bedeutet für uns im Unternehmen so wenig Bürokratie und gleichzeitig so viel Selbstbestimmung wie möglich aufrecht zu erhalten. Wir wollen schnell und agil bleiben.“ Auf die Nachfrage zum Verhältnis Flexibilität und Unternehmensgröße bei Goodgame Studios hob Bernd Heinisch einen nicht unerheblichen Faktor hervor: Wir haben in unserem Rekordmonat März 2014 über 110 Mitarbeiter unter Vertrag genommen. Ein Einstellungskriterium ist ‘ego-less‘, was mich persönlich besonders beeindruckt hat. Die Leute können fachlich noch so gut sein, wenn ein übergroßes Ego den objektiv bestmöglichen Lösungen im Wege steht, sind sie keine Option für uns.“
„Mit den Tresentalks wollen wir die Gamecity Treffs inhaltlich anreichern. Inwiefern sich die beiden etablierten Unternehmen InnoGames und Goodgame Studios ihre Startup-Strukturen beibehalten, interessiert uns seit den Gründungstagen. Besonders gefreut haben wir uns auch über die Moderation durch Daniel „Budi“ Budimann, der mit den Rocket Beans Entertainment ja auch selbst ein Startup führt“, so Stefan Klein, Gastgeber und Projektleiter der gamecity:Hamburg.