Narcos Review 1x02: Tod den Entführern
Neues Land, neues Leben. Nach seinen ersten Erfolgen im Drogenkrieg gegen Escobars Männer macht sich DEA-Agent Murphy auf den Weg nach Kolumbien, um endlich das Medellín-Kartell zu stürzen. Die zweite Folge von Narcos zeigt, wie nahe Korruption und Verrat beieinander liegen.
Bild-Quelle: Netflix / Newsslash
Was in Folge eins geschah: Pablo Escobar ist einer der bekanntesten und skrupellosesten Drogenbosse seiner Zeit und gehört seit seiner Geburt der Narcos, einer kolumbianischen Familie unterem Standes, an. Man kann auch sagen, er hat sich vom Ghetto in eine Villengegend hochgearbeitet, indem er Kokain, welches er von einem chilenischen Mann namens Kakalake bekommt, in Kolumbien weiter verarbeitet und in die weite Welt, mittels Flugzeugen und Drogenkurieren, verschleppt. Wer nicht mit Escobar kooperiert oder ihn sogar verrät, wie es sein alter Freund Kakerlake aus Geldgier tut, wird kaltblütig erschossen oder auf anderem Wege umgebracht; was von der amerikanischen Regierung nicht unbemerkt bleibt. So kommt es, dass ein junger DEA-Agent namens Steve Murphy ihn verfolgt, womit er selbst zum Gejagten wird. Zum kompletten
Narcos Folge 1 Review!
Zu Beginn der zweiten Folge macht sich der DEA-Agent Steve Murphy auf nach Kolumbien, um dort die amerikanische Botschaft im Kampf gegen das Medellín-Kartell zu unterstützen. Begleitet wird er von seiner attraktiven Frau Connie (Johanna Christie) und ihrer Katze, die ihnen bereits bei der Einreise zum Verhängnis wird. In Kolumbien angekommen, werden sie von einem Angestellten des Flughafens, der sie ungewöhnlich genau prüft, nach den Papieren und einem Dokument für die Katze gefragt. Nachdem Escobar ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat, ist es eigentlich klar, dass die Papiere Murphys an Escobars wichtigsten Komplizen Poison (Jorge A. Jiménez) weitergereicht werden und somit bekannt ist, wo Murphy sich aufhält.
„Wenn du noch mehr Geld ausgibst, hat uns die Regierung am Arsch!“
Während Escobars Macht immer größer wird, wachsen auch die Probleme, denn das viele Geld lässt sich nicht länger verstecken, sodass er es vergraben lässt und seine Kartell-Brüder auffordert, neue Unternehmen als Alibi zu gründen. Immer wieder zeigt sich in diesem Teil der Folge auch der Hang zur Gewalt. Selbst der eigene Hund wird von Gacha kaltblütig erschossen. Escobar, der äußerst erschrocken über die Brutalität Gachas ist, kniet nun mitfühlend über dem Hund, was eine gewisse Komik in sich birgt, bedenkt man, wie viele Menschenleben er auf dem Gewissen hat. All dies geschieht dem Hund nur, weil er das Kokain, welches in einem Auto versteckt wurde, nicht aufspüren kann. Escobar hatte extra deutsche Wissenschaftler einfliegen lassen, um das Kokain zu größeren Mengen zu strecken und besser zu verstecken. Deutsche Wissenschaftler sind bekannt dafür, dass sie genau und schnell arbeiten, sodass das Drogenimperium immer größer wird.
Doch der Erfolg bringt auch Feinde mit sich. Neben den Amerikanern bildet sich eine linksgerichtete Guerilla-Organisation, die sich M-19 nennt und von einem eher zierlichen jungen Mann, auch als Iván der Schreckliche bezeichnet, geführt wird. Der Name M-19 geht zurück auf die Präsidentenwahl vom 19. April 1970 in Kolumbien. Als Vorbild der Organisation dient Simón Bolívar, ein südamerikanischer Unabhängigkeitskämpfer. Sein Schwert wird im Museum von Bogotá aufbewahrt, als die M-19 dort einbricht und es stiehlt. Sie hinterlassen Escobar die Botschaft: „Bolivar, dein Schwert kehrt zurück in den Kampf!“
Wenig später wird Marta, die Schwester der Ochoa-Brüder, entführt. Schnell ist klar, wer dahinter steckt. Escobar veranstaltet ein Treffen, bei dem er alle Kartell-Brüder einlädt und die Organisation „Muerte a los Secuestradores“ (Tod den Entführern) gründet. Was er nicht weiß, eine der Prostituierten, die er zum Vergnügen für seine Freunde nach dem Treffen bestellte, ist ein Spitzel der Amerikaner. Sie versucht mit ihrem Charme und ihren langen, schlanken Beinen, Gacha zu verführen, um ihm somit einige Informationen während einer Massage zu entlocken. Dann passiert es, sie verrät sich durch einen unüberlegten Satz und schwebt nun in Lebensgefahr, denn Vergewaltigung und Schläge sind noch harmlos für die Skrupellosigkeit der Kartell-Brüder, die selber aber immer wieder schaffen zu entkommen.
„Poison redet zu viel!“
Vorgewarnt wird Pablo Escobar vor allem durch die örtliche Polizei, insbesondere vom geldgeilen Sanchez (Maurice Compte), der sich sowohl von den Amerikanern als auch von Escobar bezahlen lässt. Getreu dem Namen „Tod den Entführern“ wird jeder, der sich ihm entgegen stellt, auf grausamer Weise umgebracht. Die Freilassung Martas bedeutet somit auch kein Ende des Tötens. Wie in dem Lied „hanging tree“ (Mocking jack), steht Escobar vor einem Baum und amüsiert sich über die Toten, die er wie Marionetten an den Ästen aufhängen lässt und fotografiert sie, als seien sie ein Kunstwerk der Moderne. In der Öffentlichkeit versucht er sich jedoch als Befreier der Armen darzustellen und überlegt, wie er neuer Präsident von Kolumbien wird. Dabei kommt ihm die junge Valerie Vélez (Stephanie Sigman) mit ihren Kurven gerade recht, denn sie weiß, wie sie ihren Körper einsetzen muss um ihre eigenen Ziele zu verwirklichen und startet schon bald eine Affäre mit Escobar und seinen Feinden.
Die zweite Folge der ersten Narcos-Staffel endet damit, dass der Anführer der M-19 in Escobars Anwesen weinend auf dem Boden kniet und ihm das Schwert Bolivars überreicht. Escobar zeigt sich daraufhin erstaunlich respektvoll und lässt ihn als neuen Partner gehen; was sich jedoch schon in der nächsten Folge [SPOILER!] für Ivan den Schrecklichen als Irrtum erweist. Gleichzeitig finden DEA-Agent Murphy und seine Frau ihre geliebte Katze erhängt in ihrer Wohnung wieder.
Ausblick: In der nächsten Folge sehen wir, wie Escobar versucht, als Kandidat für die kolumbianische Präsidentenwahl zu kandidieren. Hilfe bekommt er dabei von der attraktiven Journalistin Valerie Vélez, die nicht nur Pablo Escobar mit ihren sexy Reizen um den Verstand bringt, sondern auch mit anderen Männern verkehrt, die Escobar immer mehr in die Enge treiben wollen.
Fazit: Netflix hat mit der zweiten Folge gezeigt, dass Pablo Escobar mehr ist, als nur ein brutaler Drogenbaron. Was meiner Meinung nach jedoch fehlt, ist eine gewisse Prise Arroganz und Boshaftigkeit, denn immer wieder ist ein Escobar zu sehen, der zwischen Selbstmitleid und Familienliebe schwankt. Wagner Moura zeigt sich hier jedoch als äußerst vielseitiger Schauspieler, der es schafft beide Seiten von Escobar zu verkörpern.
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