Online-Glücksspiele gelten nach wie vor in Deutschland offiziell als illegal. Jedoch findet man im Internet eine breite Masse an Anbietern von Onlinecasinos und Sportwetten. Wie kann das sein? Bisher duldet die Regierung gezwungenermaßen das Geschäft. Das Problem: es gibt keine einheitliche Regulierung für Online-Glücksspiele. So finden Anbieter immer wieder Wege sich dem Gesetz zu entziehen und trotz offiziellem Verbot auf dem Markt zu bleiben. Sportwetten werden hingegen nicht so kritisch gesehen und wurden durch einen Beschluss des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2010 theoretisch legalisiert. Seitdem wurden allerdings noch keine Lizenzen an Sportwettenanbieter verteilt. Dies bedeutet, dass nach wie vor auch Sportwetten als illegal gelten und lediglich von der Regierung geduldet werden. Schleswig-Holstein als Vorreiter Die Landesregierung in Kiel regelte das Dilemma bis vor Kurzem über die Vergabe von Lizenzen, anstelle eines Totalverbots für Online-Casinos. 2013 stimmte die neu gewählte Regierung allerdings doch dem Glücksspielgesetz zu wodurch die letzten Lizenzen vor Kurzem ausgelaufen sind und nun auch in Schleswig-Holstein Online-Casinos verboten sind. Die Casino-Betreiber rechtfertigen ihr Angebot oft mit Lizenzen aus weniger streng regulierten Ländern wie Malta oder Gibraltar. Die Regierung versucht Glücksspiel zu legalisieren und so besser zu kontrollieren Die Regierung versucht schon seit vielen Jahren eine Lösung für das Problem zu finden. Der erste Versuch, 2012, durch die Vergabe vereinzelter Lizenzen Glücksspiel zu legalisieren und dadurch besser zu kontrollieren, scheiterte bereits beim Auswahlverfahren der potentiellen Test-Anbieter. Im zweiten Versuch sollte die Begrenzung auf 20 Sportwettlizenzen aufgehoben werden. Auch dieser Versuch blieb ohne Erfolg, da bei dieser Reform Onlinecasinos nicht berücksichtigt wurden und so zwei Bundesländer den Änderungsantrag ablehnten. Der aktuellste Vorschlag zielt wieder lediglich auf die Legalisierung von Sportwetten ab. Hierzu zählen Fußballwetten, Wetten auf Pferderennen oder Basketballspiele. Solange die Anbieter in Grundzügen an den Spieler- und Jugendschutz halten und der Wetteinsatz monatlich 100 Euro nicht übersteigt, soll diese Form von Glücksspiel erlaubt werden. Es bleibt aber abzuwarten, ob alle Länder der Reform zustimmen. Ende Juni 2021 läuft der Glücksspielstaatsvertrag aus, spätestens bis dahin müssen die Länder eine Einigung gefunden haben. Zu hoffen bleibt, dass dann ein bundesweites Gesetz über die Legalität von Online-Sportwetten und -Casinos entscheidet und somit mehr Klarheit und Transparenz schafft.